Schon ein Viertel Jahr lang war keines meiner Elektroautos mehr in Düsseldorf zu sehen. Die einzigen, die eine unübersehbare Aufschrift tragen, welcher Antrieb sie nach Düsseldorf bringt. Hier in der Pampa, Krefeld, tut sich nichts in der Richtung und Düsseldorf ist nur erreichbar, wenn man einen Parkplatz ergattert, mit meinem Diesel überhaupt nicht und mein Induktionsladeprojekt ruht schon ebenso lange untätig in der Halle. Den inzwischen recht vielen Teslas und Toyotas, alle in schwarz, sieht man gar nicht an, welcher Antrieb in ihnen steckt. Ja das muss sich ganz schnell ändern.
Nur die Niederlande sind für mich noch erreichbar, das ganze Ruhrgebiet auch nicht mehr. Die besuchte ich gestern mit meinem Stinker und fühlte mich endlich wieder unter meinesgleichen, wenn ich vergesse, womit ich unterwegs war. Die Tanksäulen sind recht häufig, aber unauffällig, mit einer guten Neuigkeit: Man weist sich mit seiner Bankkarte aus, von der die in den Niederladen niedrigeren Ladekosten abgebucht werden. Meine Frage nach Newmotion wurde mit einem Lachen quittiert: Nein, in den Niederlanden würde niemand mehr einem solchen Verein angehören. Heute hat man die Freiheit. Nur Deutsche fand ich an den vertragsgebundenen Ladesäulen, die es immer noch gibt, aber aussterben.
Also, ich werde, so bald es geht, die Frohe Botschaft zur Düsseldorfer Stadtverwaltung tragen, denn auch deren Ladesäulen benötigen noch eine Vertragsangehörigkeit und mindern dadurch die elektrische Attraktivität der Stadt.
Die Umgebung von Krefeld ist hingegen der Elektromobilität aufgeschlossen, die sich aber oft nur auf den Bereich der pedelecs erstreckt.
Neu ist, dass man dort innerhalb kurzer Zeit so viele Windräder errichtet hat, dass man bis nach Venlo immer lückenlos solche sichtet. Das war vor kurzer Zeit noch ganz anders.
Trotzdem, auch nördlich von Krefeld werden wir immer mehr, und bald werde ich dann auch wieder die Verwandtschaft in Kleve besuchen können, für die der Stromvorrat nicht für Hin- und Rückfahrt reichte. Nur bei schönem Wetter lag dann eine Schukosteckdose am Pedelecständer in erreichbarer Nähe...
Also, die Zustände müssen andere werden und bald wird die Werbung auf den Autos wieder unübersehbar sein!
Telekom und Maingau werden einen gehörigen Beitrag dazu leisten, nun endlich auch per schnellerer Ladung, drehstrommäßig betrachtet.
Noch eine Bemerkung zu den Ladesäulen in den Niederlanden: es sind viele, unauffällige. Ohne Verbotsschilder und Hinweis auf Privilegien für Elektroautofaher. Das ist common sense, wenn man freiwillig, nur wenn möglich, diese freihält. Vielleicht in Deutschland nicht möglich?
Von Maingau bekam ich übrigens die Doppelparkscheibe zugesandt, die mit Parkzeit und geplanter Ladezeit auf der anderen Seite! Die sah ich in den Niederlanden noch nicht, könnten die aber sehr gut gebrauchen...