Kohlenwechsel beim Scheibenläufer?



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peter

Neues Mitglied
12.08.2015
0
Hallo an Alle,

Man kann angeblich beim Scheibenläufermotor die Kohlen nicht selber wechseln,
warum? Mein Scheibenläufermotor war nach nur 700 Km defekt. Ich musste ihn ausbauen und zur CityCom schicken. Ich hätte den Motor öffnen können, tat dies aber nicht, weil noch Garantie darauf war. Was hätte mich beim Öffnen des Motors denn erwartet?

Gruß

Peter
 

Gregor

Neues Mitglied
05.05.2006
3
Jetzt muss man unterscheiden:
1) Kohlen wechseln sollte einfach möglich sein (wenn man denn die Kohlen rankriegt). Dazu sind beim Perm 4 Schrauben zu lösen und dann kommt einem der Stromwender schon entgegen.
2) Den Motor zerlegen, dass heißt das Gehäuse öffnen sollte man unterlassen. Dann ist der magnetische Kreis unterbrochen und sucht sich gegebenenfalls neue Wege
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Neodymmagneten vertragen wie Ferritmagneten normalerweise das Trennen des magnetioschen Kreises und nehmen, im Gegensatz zu allen älteren Magneten, keinen Schaden. Neodymmagneten halten es nur so gerade aus, während Ferrit- und andere Seltenerdmagnete sogar begrenzt Ummagnetisierung vertragen. Aber, die Kräfte sind gefährlich groß und ungenaues Aufeinanderpassen führt unweigerlich zum Bruch. Die Motoren werden immer unmagnetisiert montiert und erst im Komplettzustand magnetisiert, was man nicht selbst machen kann, man benötigt etwa 100.000 Ampere, aus einer Kondensatorentladung. Nur in einer Stromrichtung, was wegen der Induktivitäten nicht einfach zu gewährleisten ist. Thyristoren halten sehr starke Stromstöße aus. Also, wenn möglich, sein lassen.
Öffnet man einen älteren Scheibenmotor, so passiert das Gleiche, wie bei Vorkriegsdynamos oder Distlermotoren: das wars dann gewesen, allerdings ist hier das Aufmagnetisieren einfacher, 10.000 Ampere genügen dann. In meinem Nickel-Kobald-Eisen-Scheibenmotor von 3 kW ist die Aufmagnetisierungswicklung (nur eine Windung) fest eingebaut. Unerhört wäre das, wenn man die Kohlen nicht einfach wechseln könnte...
 
R

reinhold

Guest
Hallo Permfahrer!
Also der Kohlenwechsel funktioniert so:
Ihr braucht Ersatzkohlen die ihr bei Hr Janz; Perm, bekommt.
die 8 Kohlen kosten frei Haus 50.- (Vorkasse)
der Kohlentausch im Halter dauert 1 Std+
eine Ersatzcasette mit neuen Kohlen kostet 100.-
den Halter zu wechseln dauert ca 10 min. (parallel reindrücken)
bestellung nur über Mail an
info@perm-motor.de
mein Tip an Vielfahrer:
bestellt beides:
Dann könnt ihr mit neuen Kohlen weiterfahren und in Ruhe die Cassete neu bestücken; es ist ne echte Pfrimelarbeit.
Lebensdauer; bei 50A ~1000Std.
Ich weiss ja nicht wie ihr fahrt; aber meine halten schon 5000Km+
Und; wenn ihr die Kohlen tauscht solltet ihr den Motor mit Druckluft ausblasen.
ein übermässiger Kohlenverschleiss kommt von Kohlenübertemperatur.
Wenn ihr die Kohlen kühlt wirds besser!
Also einen 100er Lüfter ; 24V z.b. mit Vorwiderstand aufschnallen.
Koppelt den Lüfter einfach an den + von der Curtisansteuerung (Flachstecker)
(ich hätte noch ein paar rumliegen...@ )
und vergesst nicht die Kette zu schmieren...
Tschau
Reinhold
 

Schobi

Neues Mitglied
05.01.2007
49
Moin zusammen,

Ich mußte mal die Kohlen ausbauen, weil zwei von den Dingern im Schacht klemmten und Bürstenfeuer verursachten. Meine dringende Empfehlung daher, die Kohlen regelmäßig auf Leichtgängigkeit zu kontrollieren.
Einfach an der Kupferlitze ziehen, dann spürt man schon ob es irgendwo klemmt.
Die Kohlen sehen aus wie kleine Tortenstücke, weil die ja auf einem Flachkollektor laufen. Vor der Demontage vielleicht noch skizzieren wo was angeschlossen ist. Der graue runde Kunststoffkörper trägt neben den Kohlen auch das hintere Kugellager, daher kippt der Rotor ein wenig zur Seite wenn man ihn herauszieht. Ganz wichtig: Vorher mit einer Anreißnadel die Lage des Kunststoffkörpers kennzeichnen, denn dadurch sind die Kohlen in einer ganz bestimmtem Lage zu den Magneten eingestellt. Wer mehr darüber wissen will, kann unter den Stichworten Bürstenfeuer und Ankerquerfeld sicherlich was finden. Die Lage ist nicht für beide Drehrichtungen gleich. Bei meinem Motor ist ein Pfeil aufgeklebt, der die bevorzugte Drehrichtung angibt, vermute ich. Leider ist sie entgegengesetzt der Vorwärtsdrehrichtung. (Interessante Frage an Citycom)
Die Kohlen und der Kollektor sollten ein gleichmäßiges Schliffbild haben. Hat eine Kohle eine poröse Lauffläche, dann hat sie keinen richtigen Kontakt gehabt. Unbedingt Leichtgängigkeit kontrollieren. Beim Zusammenbau die Kohlen mit den langen Federn von der Kollektorseite in den Schacht einführen. Wenn alle Kohlen drinne sind, die Kohlen über die Anschlußlitze in den Schacht ziehen und dann fixieren. Einfach irgendetwas Passendes unter die Litzenschlaufe stecken.
Dann den ganzen Kunststoffkörper wieder in den Motor einsetzen und alles verschrauben. Die Kohlen dann wieder freigeben. Ein Satz Kohlen sollte 20000 km halten.
Der Motor ist für seine offene Bauweise zu sehr dem Strassenschmutz und dem Spritzwasser ausgesetzt finde ich. Ergebnis: Rost! Daher habe ich ihn von unten und zum Rad hin verkleidet. Das beeinflusst natürlich auch die Lüftung, aber im Flachland brauch ich keine hohen Ströme.

Gruß
Schobi
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.709
Filderstadt
www.elweb.info
Je mehr ich über den Perm lese, umso mehr merkt man dass der alte Thrige Titan Motor auch seine Qualitäten hatte. Ich fahre seit über 50.000 km mit den gleichen Kohlen und die sind noch lange nicht runter.

Grüße
Ralf
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Schobi, das war der beste Beitrag seit langem. Jetzt weiß endlich jeder, was auf ihn zukommt, wenn er einen Perm überholen will. Die feine Markierung ist also wichtig, die den Spannungsnullpunkt zur Vermeidung des zerstörerischen Bürstenfeuers kennzeichnet.
Übrigens ist der optimale Punkt nicht fest, er wandert mit der Belastung und Drehzahl. Insbesondere müsste er im Generatorbetrieb eigentlich verstellt werden. Als man die Elektroautos noch mit Goldmark aufwog, beachtete man noch solche Kleinigkeiten. Abgesehen davon , dass man die Kohlen noch für 10 Goldpfennige in jeder Drogerie an der Ecke bekam, hatten die Motoren noch eine skalierte Feineinstellung für den Polwendepunkt. Nur so sind die schon damals hohen Reichweiten zu erklären. Auf solche Feinheiten legt man heute kein Gewicht mehr. Das muss man allerdings auch bei kommutatorlosen Motoren nicht mehr. Die sind allerdings in Deutschland unerschwinglich.
"Der graue runde Kunststoffkörper trägt neben den Kohlen auch das hintere Kugellager, daher kippt der Rotor ein wenig zur Seite wenn man ihn herauszieht." schreibst Du. Damit wird meine Vermutung bestätigt, dass es sich beim Perm nicht um einen wirklichen Scheibenmotor handelt, er enthält noch Eisen, die Pole sitzen außen, nicht auf den Scheibenflächen.
Dass mir nur niemand den Anker aus dem Motor zieht, gemeint ist nur der graue Kohle-Lagerträger! - es sei denn, der Kollektor müsste abgedreht werden.
Nach dieser Beschreibung wage ich mich jetzt an meinen echten Scheibenläufer aus dem Baskenland...
Wenn ich den ganz zerlegen würde, wäre die Magnetisierung dahin.
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Schon habe ich dank Schobis Anleitung meinen spanischen Scheibenläufer zerlegt und wieder zusammengebaut, war genau, wie Schobi beschrieben hat. Vier Kohlen. Bürstenentfeuerungswinkel muss markiert werden. Meine Kiste ist eisenlos, läuft, trotz 235 Volt Betriebsspannung und 4 PS schon bei 1,2 Volt zuverlässig an und verbraucht dabei gerade mal 1/2 Ampere. Bei 6 Volt nicht mehr festzuhalten (von Hand). 13,5 Ampere beträgt der Maximalstrom. Den muß man aber auch peinlichst genau einhalten, weil die Nicofer-Magneten alter Bauart sich sonst entmagnetisieren.
Bei Neodym und Samarium-Cobalt gibt es dieses Problem nicht, die lassen sich total überlasten. 4000 Touren dreht meine Mühle bei voller Spannung. Es ist allerdings ein echter Scheibenläufer. Lynch und Perm nennen sich nur so, sind es aber nicht. 35 cm Durchmesser. Gewicht: Fussprobe: aua.

Mal sehen, vielleicht schaffe ich es, den auf Neodym umzurüsten. Könnte dann eine Rakete werden, wenn die Kohlen nicht so schwächlich wären.
Mist, dass richtige Scheibenläufer nicht bürstenlos sind.
Man kann es aber wie bei den Heliflieger machen: Man vertauscht Stator und Läufer in ihrer Funktion, dann sind sie es...
 

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