Ich habe die neuen Kohlen - was ich bisher gemacht habe:
# Kollektor geritzt mit Anreißnadel links) Trennsteg alt
rechts) Trennstege ritzen mit Anreißnadel (Nadel eindrücken, nicht abrutschen ;-) )
# Kollektor abschleifen * Schleifklotz für Kohleführungen (Bild links)
* mit 400er Papier abgeschliffen
* gemerkt, dass der Kollektor unrund läuft (geschätzt ca. 300um unwucht)
* vorsichtig geschliffen mit 240er Papier (Versuch Rundlauf zu verbessern)
* Kollektor fertig abgeschliffen mit 400er Papier (Bild rechts)
Anmerkungen:
* Ich habe mir aus 2,5mm² Installationsdraht Halte-Haken gebaut, welche die Kohle Andruckfedern oben halten (Siehe Bild rechts: grün-gelb-Drähte) - sehr hilfreich, auch beim Kohle Ein-/Ausbau
* Als Antrieb habe ich eine Ständerbohrmaschine genutzt. Rad-Drehzahl ca. 0,7..2 U/Sek. Verdopplung der Kollektordrehzahl durch Differential (feststehendes 2. Antriebsrad).
# Kohle Anschlussfahnen anpassen Die Anschlussfahnen waren zu groß für die Aufnahme - Bilder von links nach rechts
* Schrauben-Schlitz verlängern (Schlitze einschneiden, aussparen)
* Schrauben-Schlitz ausgespart
* Prüfen, ob Schraube an Lötfahne anschlägt
* Kürzen der Fahnen
# Einlaufen der Kohlen Die Kohlen schon einen runden Vorschliff, dennoch wollte ich sichergehen, dass die Kohlen und Kollektor eine möglichst große Wirkfläche haben - Bilder von links nach rechts:
* Einlaufen der Kohlen mit ext. Antrieb (siehe #Kollektor abschleifen), Raddrehzahl ca. 1U/s. Dauer ca. 2x 1h.
* Einlaufen der Kohlen Hinterachse hochgebockt, Eigenantrieb, ca. 1U/sek., Gesamtstrom~10A, Dauer ~1,5h. Anmerkung: Bei diesem Einlaufen ist der Motor recht warm geworden (vmtl. ~ 50°C). Ist aber vmtl. auch ein ungünstiger Arbeitspunkt; auch für das Lüfterrad/offenes Gehäuse). Bild Links: Kollektor nach dem einlaufen.
... bei der Gelegenheit habe ich auch die Leichtgängigkeit der Antriebsachse geprüft -> fand ich OK.
* Einlaufen der Kohlen nach 15km mit ~20km/h (2. Bild v. l.)
* Einlaufen der Kohlen nach weiteren 15km (ges. 30km) mit ~20km/h (bis hierhin wollte ich unter der Compound Umschaltung bleiben/Motorstrom <30A), 2. Bild v. l.
* Bild rechts: nach ca. 20km (ges. 50km) mit 40..50km/h
# Stromaufnahmen bis V=50km/h Beim Einfahren habe ich ungefähr diese Werte in der Ebene ohne Beschleunigung ermittelt (schwanken natürlich bei geringen Anstiegen/Unebenheiten, ...):
* 22km/h -> I~33A -> ca. 1,5A je 1km/h
* 30km/h -> I~45A -> ca. 1,5A je 1km/h
* 42km/h -> I~75A -> ca. 1,75A je 1km/h
* 50km/h -> I~100A -> ca. 2 A je 1km/h (vor der Motorpflege: 130..150A)
... die Widerstände (insb. Luftwiderstand) zollen ihren Tribut.
... Geschwindigkeit lt. GPS Anzeige
... Der Motor erwärmte sich bei den Testfahrten nur gering ~ Handwarm, evtl. geringfügig darüber.
Und dann folgte die Testfahrt mit V>50km/h...
# Testfahrt V>50km/h Kohlen und Kollektor hielt ich für ausreichend eingeschliffen - zeit für V>50km/h. Bisher hatte der Kewet aus eigener Kraft ca. 58km/h nach ca. 2km Beschleunigung (und Rückenwind?) geschafft. Die geringeren Stromaufnahmen machten mich neugierig.
Die gesamten Testfahrten hatte ich mit ausgebauter Beifahrer-Rückenlehne und offenem Bürstengehäuse/Motorraum durchgeführt. Es war zwar sehr laut - aber ich hatte einen besseren Eindruck, was am Kollektor geschah. Ein Bürstenfeuer hatte ich bisher noch nicht gesehen. Um auch kleine Bürstenfeuer sehen zu können, machte ich die Testfahrt in der Dämmerung.
50km/h -> kein Bürstenfeuer:
Beschleunigung
55km/h -> zu dem lauten Rauschen kam plötzlich eine deutliche Geräuscherhöhung (Rauschen/Brutzeln) und Leuchtfeuer am Kollektor:
* Gaspedal lösen -> kein Leuchtfeuer, lautes Geräusch bleibt
* etwas bremsen -> lautes Geräusch verschwindet
... die Bilder stammen aus einem kurzen Video. Leider war das Mikro völlig übersteuert.
Diese Eigenschaft tritt nicht bei exakt 55km/h auf, unter ~45km/h jedoch nicht. Es tritt sehr spontan ein.
Ich habe jetzt die Rotor-Lager im Verdacht, konnte jedoch mit der Hand kein Lagerspiel der Welle entdecken. Ich kenne ein Verhalten von einfachen Modellbau Bürstenmortoren (z.B. 500er Mabuchi). Die Rotoren sind meist mit Sinterlagern gelagert. Über Zeit kann es passieren, dass die Lager sich verändern und die Motoren laut werden (meist mit Drehzahl/-Leistungsabfall).
* Ich finde auch die erforderliche Kraft, den Motor (innerhalb des Getriebe-Umkehrspiels) anzudrehen recht hoch, geschätzt 300-400g auf das Lüfterrad.
* Das wird wohl die Ursache für die zu früh verschlissenen Kohlen sein.
* Evtl. stand der Kewet zu lange, was ein/mehrere Motorlager korrodieren/beschädigt hat.
# Fragen 1) Kennt Ihr ein solches Verhalten?
2) Habt Ihr jemals die Motorwellen-Kugellager geschmiert - wenn ja, womit?
... ich vermute, dass 5W30 noch besser als 15W40 geht.
3) Ist es möglich das Motorlager auf der Lüfterradseite ohne Motorausbau zu wechseln? ... Norbert hatte ja mal den Motor-Gehäuseausbau vorgeschlagen.
4) Haltet Ihr es für ein Risiko - Motorschäden zu riskieren - , den Kewet ersteinmal mit V<=45km/h zu betreiben?
Viele Grüße
Stefan