Natürlich ist das war. Zusätzlicher Strom für elektrische Heizungen kommt aktuell von den fossilen Kraftwerken, insbesondere von den Kohlekraftwerken, weil das günstiger ist als Gaskraftwerkstrom.
Schau dir mal den Strommix nochmal genau an.
Es gibt keinen einzigen Zeitpunkt, in den vergangenen Jahren, an dem kein EE-Strom im Netz war.
Sogar in der "Dunkelflaute" diesen Winter waren am schlechtesten Tag etwa 20% EE im Strommix.
Siehe hier:
https://energy-charts.info/?l=de&c=DE Die EE erzeugen nun Mal nicht mehr Strom als durch das EE-Angebot möglich ist.
Korrekt. Allerdings wird dieses Angebot beständig mehr.
Konkret sieht der Plan (und diverse Gesetze und internationale Verträge) vor, dass der deutsche Strommix bis 2045 auf >99% EE gebracht wird.
Kohlestrom soll am 2038 nicht mehr im Strommix enthalten sein.
Und es wird besonders viel gebraucht wenn es kalt ist, weil da die Gebäude mehr Bedarf haben und gleichzeitig der COP sinkt.
Gut, dass Windkraftwerke in der kalten Jahreszeit mehr erzeugen, als im Sommer.
Kohlekraftwerke emittieren im Schnitt etwa 1000 gCO2/kWh, mit WP und COP 3 sind das rund 333 gCO2/kWh Wärme, bei COP 4 sind das 250 gCO2/kWh. Eine moderne Gas/Ölheizung emittiert dagegen nur etwa 210 - 220 gCO2/kWh Wärme. Also, warum die Eile bei Altbauten.
Weil wir im Schnitt DERZEIT rund 50% Strom aus EE im Netz haben.
2021 lag der CO2-Ausstoß je kWh Strom nur 485g - und das obwohl wir hierzulande etliche Kohleblöcke am laufen hatten, damit in Frankreich nicht das Licht aus geht.
Damit Fällt deine Rechnung schon in sich zusammen.
Aber fein - gehen wir mal vom schlechtesten Tag im Jahr 2022 aus und vereinfachen den Strommix auf ausschließlich EE und Kohle:
8kWh (Kohlestrom) = 8000gCO2
+
2kWh (EE-Strom) = 0gCO2
=
10kWh ("Strommix") = 8000gCO2
/
COP 3 (Winter)
=
30kWh (Heizenergie) = 8000gCO2
=
266gCO2/kWh
Weit entfernt sind wir da also nicht von den Werten, die eine perfekte Gasheizung auf dem Herstellerprüfstand schafft.
(Hinweis dazu: Wärmepumpen schaffen auf dem Herstellerprüfstand derzeit bis COP 6 und teilw. sogar noch mehr.)
Wohlgemerkt: Am SCHLECHTESTEN TAG des Jahres. An allen anderen 364 Tagen lag der CO2-Ausstoß je kWh deutlich darunter! (Diese Rechnung ist also ähnlich repräsentativ, wie eine Vollkostenrechnung einer Gasheizung anhand der Gaspreise kurz nach der Nord-Stream-Sprengung.

)
Spätestens mit den entsprechenden Anteilen Gasstrom und KWK-Strom (da muss fairerweise das entstehende CO2 anteilig auf die Wärmeleistung angerechnet werden) ist jede förderfähige WP mit einer perfekt eingestellten Fossilheizung im optimalen Betriebsbereich gleichauf.
Wieviele der hunderttausenden Fossilbrenner wirklich gut eingestellt ist konnte ich leider nicht ermitteln. Erfahrungsgemäß laufen die jedoch meist mit den Standard-Einstellungen (und damit ziemlich ineffizient) vor sich hin. Bei vielen Fossilheizungen konnte ich in meiner Zeit als Energieberater schon durch ein paar Minuten Einstellung den Öl- bzw. Gasverbrauch um 30-50% senken.
Diese CO2-Bilanz jeder Wärmepumpe wird aber mit jedem Jahr - mit jedem PV-Modul und jedem neuen Windrad besser. (Insbesondere wenn sich die PV auf den zur WP gehörenden Dach befindet - dann ist das auch wirtschaftlich kaum zu schlagen.)
Die Gas- und Ölheizung bleibt dreckig, so lange sie läuft.
Solange die Kohlekraftwerk für die Sicherung der Stromversorgung gebraucht werden, gewinnt man mit einer vorzeitigen Umrüstung der Altbauten als erst Mal gar nichts.
Dir ist aber schon klar, dass eine Volkswirtschaft Zeit für die Umstellung braucht, oder?
Diese Zeit läuft uns davon.
Wollen wir nicht Abermilliarden an Steuereuronen dafür bezahlen ist ab 2045 SCHLUSS mit jeder Verbrennung.
Da muss die Transformation ABGESCHLOSSEN sein. '
Eins nach dem Anderen ist da leider nicht mehr drin. Dafür wurde zu lang gepennt.
Jetzt muss einfach vieles "Hand in Hand" passieren. (Was übrigens erstaunlich gut zu funktionieren scheint: Wir brauchen in D bedeutend weniger Gas als vor ein paar Jahren, haben mehr E-Autos und WP am Netz als je zuvor, haben die sauteuren AKW abgeschaltet und verbrauchen trotzdem weniger Kohle als 2020.)
Vorzeitig auch bei Ersatzbedarf, wenn die Heizung nach 30 Jahren nach und nach ausfallen und jeglichem Eigentümerwechsel (Verkauf und Vererbung). In 2021 wurden mehr als
900.000 Heizungen aller Art eingebaut, rund 70 % davon Gasheizungen. Das komplett alles durch WP abzudecken, macht die Wärmewende extrem teuer.
Den Teil verstehe ich nicht.
Wärmepumpen kosten aktuell kaum mehr als moderne Gas- und Ölbrenner.
Beispiel Wärmepumpe für 3.600€:
https://www.rjtec-shop.eu/de/wh-mdc05j3e5.html Beispiel Gastherme für 3.500€:
https://www.buderus.de/de/gastherme/kosten Das einzige was die Umrüstung aktuell teuer macht ist die völlig verkorkste Förderpolitik seitens unseres gelben Finanzministers.
Neben den Neubauten, die schon genug Bedarf für WP generieren, ist es viel sinnvoller dass die Altbauten erst Mal schrittweise auf einen besseren Dämmstandard gebracht werden (Dach, Fenster, Wände, Keller). Dann kann man später auch eine kleinere WP einbauen, welche dann insgesamt einen geringeren Verbrauch hat.
Dämmen ist sicherlich keine schlechte Idee. Das würde auch den Verbrauch einer Fossilheizung senken.
Die Verbrauchseinsparung durch ein kleineres Gerät ist aber im Zeitalter von modulierenden Inverterwärmepumpen vernachlässigbar.
Sollte tatsächlich die Kältemaschine nach Dämmaßnahmen überdimensioniert sein läuft der zukünftig einfach langsamer und braucht dadurch weniger Strom.
Gerade wenn das Geld knapp ist kann man das dergestalt nutzen, dass man das Heizsystem modernisieren kann und danach schrittweise den Dämmstandard erhöhen kann. Alles auf einmal ist nicht nötig.
Auch hier wieder: Zeiträume beachten! Der größte Hebel zur Einsaparung ist beim Großteil der Bestandsimmobilien das Heizsystem. Dämmung hilft, hat aber idR. einen deutlich kleineren Einsparungs-Hebel.
Auch sind die ökologisch viel sinnvolleren Fern-/Nahwärmenetze noch lange nicht so weit in der Planung, so dass eine heutige Entscheidung für eine teure WP eine Fehlentscheidung sein kann, wenn in ein paar Jahren dann ein günstigeres Nahwärmenetz zur Verfügung steht.
Nah- und Fernwärmenetze machen nur in dicht besiedelten Gebieten Sinn.
Zudem dauert der Aufbau komplett neuer Infrastruktur hierzulande Jahre bis Jahrzehnte - auch wenn sie sinnvoll wäre.
Der Anschluss an eine neue Infrastruktur ist idR. mit (hohen) Kosten verbunden.
Die Erneuerung des Fernwärme-Zuleitungsrohrs kann da schon mal >10.000€ kosten. Dafür bekommt man beinahe 3 Wärmepumpen (siehe Beispiel oben).
Nicht zuletzt hat man mittlerweile auch 80 % der Bevölkerung gegen sich, und das wird durch die geplante zwangsweise Erfassung der Verbräuche aller Gebäude auch nicht besser.
Auch das gibt es schon länger - es wurde nur bislang nicht durchgesetzt.
Hier geht es (wie es sich durch dieses Thema hier durch zieht) um längst verabschiedete Gesetze der GroKo, die nun lediglich durchgesetzt werden sollen.
Die angegebenen Übergangsfristen von 3 - 6 Jahren, sind bei einer solchen Investition gar nichts, und sind letztlich nur Augenwischerei. Wer baut erst Mal eine Ersatzanlage für die Gas/Ölheizung ein, wenn er dann nach spätestens 6 Jahren doch umrüsten soll. Dieser Firlefanz war im alten GEG nicht enthalten, weil man in einem Altbau wieder die gleiche Heizungsart einbauen konnte.
Dass das aber nicht dauerhaft funktionieren kann, wenn ab 2045 jegliche Verbrennung zu unterbleiben hat ist aber auch nicht erst seit gestern klar.
Ewig weiter so geht nicht.
Aber mir wäre es lieber, wenn es Übergangsfristen und Härtefallhilfen gäbe, als wenn schlagartig alle sofort umrüsten müssen.
Edit: Rechenfehler korrigiert.