Interesse an einem E Auto - Elektroauto Forum

Interesse an einem E Auto

Responsive Image

Camper1

Neues Mitglied
24.11.2024
5
Hallo Gemeinde,

wir spielen mit dem Gedanken auch mit der Zeit zu gehen und uns ein E Auto anzuschaffen.
Vorrausetzung dafür wäre allerdings das dieses Auto eine Anhängerkupplung hat und einen kleinen Wohnwagen mit ca. 600kg beladen über eine vernünftige Reichweite (würde sagen 250-300km) ziehen kann bevor man wieder laden muss.
Haben schon viele Videos und berichte gelesen. Aber haben uns gedacht wir melden uns hier mal an und Fragen euch nach euren Erfahrungen mit euren Autos und was Ihr uns empfehlen würdet.

MfG Tony und Tino
 

matzetronics

Aktives Mitglied
08.07.2020
1.245
Berlin, DE
Ein genaues Modell weiss ich nicht, aber ihr solltet darauf achten, das ihr mindestens 40-50kWh in die Batterien speichern könnt. Mein kleines Auto braucht auf 100km etwa 10kWh, ein grösseres etwas mehr, weil mehr Masse bewegt wird. Dazu kommt der Hänger. Ihr könnt also mit 15-20kWh auf 100km rechnen. Steigungen muss man vor allem einrechnen, wenn ihr oft bergig unterwegs sein.
 

Camper1

Neues Mitglied
24.11.2024
5
Uns gefällt ja der Fiat 500e oder wenn es etwas grösser ist der Polestar 2.
Wir fahren wenn dann an die Ostsee das sind so 500km und überwiegend eben bis leichte Steigungen.
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Dazu kommt der Hänger. Ihr könnt also mit 15-20kWh auf 100km rechnen. Steigungen muss man vor allem einrechnen, wenn ihr oft bergig unterwegs sein.
Dieser Wert kann je nach Wohnwagen schon ziemlich niedrig gegriffen sein.
Manche Wohnwagen sind ähnlich aerodynamisch wie eine Einbauküche. Das kostet natürlich viel Energie so ein Teil zu ziehen. Um so mehr, je schneller man unterwegs sein will.

Um sinnvolle Empfehlungen geben zu können wäre es also hilfreich, wenn du @Camper1 noch ein paar weitere Daten nachliefern würdest:
> Wie genau sieht dein Camping-Setup aus? (z.B. Dachboxen auf dem Auto? Konkreter Hänger-Typ*?)
> Wie oft im Jahr machst du Campingtouren, und wie weit sind die üblicherweise?
> Hast du zusätzlich besondere Wünsche/Bedürfnisse? (z.B. Allradantrieb)
> Nutzt du üblicherweise Campingplätze mit Stromanschluss, oder willst du das Auto als Stromquelle während des Campingaufenthalts nutzen?
> hast du die Möglichkeit zuhause zu laden, oder bist du vollständig auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen?
> usw.

*) Bei 600kg ZULADUNG muss der Anhänger ja ordentlich groß sein... Ich vermute mal >1,5t Leergewicht?
 

Camper1

Neues Mitglied
24.11.2024
5
also wir haben einen kleinen Niewiadow Anhänger der leer 500kg wiegt und laden nur unsere stühle und den Tisch da noch ein. Ein paar Sachen ins Auto und los. Wir nutzen keine Dachbox oä.
Bisher könnten wir Zuhause nur über Schuko Stecker laden was wir aber durch eine Wallbox in der Garage ändern wollen.
Fahren 1-2mal pro Jahr an die Ostsee wo wir das Auto dann auch für Ausflüge nutzen würden und an öffentlichen Plätzen zb. in der Zeit des Einkaufens laden würden
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Ach so - du meintest also 600kg Gesamtgewicht des fahrbereiten Anhängers. :)

Der kleine Niewieandow hat folgende Außenmaße:
L: 395cm, B: 195 cm, H: 185 cm

Das ergibt eine Stirnfläche von 36075cm² bzw. ca. 3,6m²

Setzen wir das mit einem für Wohnwagen wohl üblichen cW-Wert von 0,50 (leider lässt sich der Hersteller selbst nicht dazu aus), und der Reisegeschwindigkeit 90km/h bzw. 25m/s in die Formel ( Fw =(1,225*Cw*A*v²)/2 ) ein ergibt sich: ca. 689N.

Multipliziert mit der Geschwindigkeit von 25m/s (90km/h) bedeutet das, dass alleine zur Überwindung des Luftwiderstands des Wohnwagens ca. 17kWh/100km benötigt werden.
Realistisch betrachtet ist also ein Mehrverbrauch von 20-22kWh/100km durch den Wohnwagen zu erwarten.

Dazu kommt, dass das Auto selbst üblicherweise ca. 15-18kWh/100km braucht.

Wir schauen also auf einen gemeinsamen Verbrauch von ca. 40kWh/100km, bzw. wenn du Etappen von 300km ziehen willst auf eine nötige Akkukapazität von ca. 120kWh.

Da gibt es derzeit kaum Modelle in der Größenordnung, und die Wenigen die es gibt sind ziemlich teuer (und sicher keine Kleinwagen).

Das obige sind aber nur grobe Überschlagsrechnungen mit vielen Annahmen.
Ich empfehle an dieser Stelle dringend eine Probefahrt mit einem geeigneten Elektroauto über einige km Autobahn, um realistische Verbrauchswerte zu erhalten!
Außerdem würde es drastisch helfen die Tour-Abschnitte für die paar Urlaubsfahrten kürzer zu wählen. (Eine Ladepause alle 100km würde die nötige Akkukapazität in etwa auf ein Drittel reduzieren! Hier aäre dann die Schnelladefähigkeit das mMn. entscheidende Kriterium.)

Eine Liste mit den Fahrzeugen, die die aktuell größten Akkus verbaut haben findest du z.B. dort: https://www.autobild.de/artikel/e-auto-mit-groesstem-akku-25875277.html

Anhängerbetrieb auf der Autobahn ist leider eine sehr verbrauchsintensive Angelegenheit.
War es auch beim Verbrenner schon - da hat man es dank der extrem geringen Effizienz der Antriebseinheit nur nicht so arg gemerkt, weil ja auch ohne Anhänger schon die meiste Energie nur die Umwelt beheizt hat.
 
  • Like
Wertungen: L.S. und Camper1

Camper1

Neues Mitglied
24.11.2024
5
Habe mir vorhin ein paar Testvideos vom ADAC angeschaut. Und ja die haben auch gesagt kleine Etappen planen. Aber das ist ja kein Problem, dafür hat man ja Urlaub
 
  • Like
Wertungen: Kamikaze

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Dann erscheint mir z.B. der Hyundai Ioniq 6 als gutes Zugfahrzeug.

Den gibt es mit einer angenehm großen Batterie (ca. 70kWh), das Fahrzeug selbst ist relativ effizient und nicht überdimenional groß und die Ladeleistung ist herausragend.
Letzteres dürfte für deine Langstreckenfahrten mit Anhänger dann die nötigen Pausen kurz halten. (Wenn man will kann man ja immer länger pausieren.)

Das Zuggewicht des Ioniq6 ist allerdings auf 750kg (gebremst) begrenzt. Sollte für deinen kleinen Wohnanhänger reichen - man sollte es aber wissen.
 

Camper1

Neues Mitglied
24.11.2024
5
Ich werde mal den Januar abwarten. Da kommt auch der neue Skoda Elroq auf den Markt der mir eigentlich sehr gut gefällt. Wir fahren bisher auch Skoda und sind mit der Marke sehr zufrieden.
Ein E Auto ist eben komplettes Neuland für uns. Sind einmal in einem Tesla mitgefahren und ich war total begeistert
 
  • Like
Wertungen: Kamikaze

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
3.008
Realistisch betrachtet ist also ein Mehrverbrauch von 20-22kWh/100km durch den Wohnwagen zu erwarten.
Man sollte nur den Teil der Fläche in die Berechnung einbeziehen, die über die Fläche des Zugfahrzeugs hinaus ragt.

Meine Erfahrung mit dem dem Tesla MX100D und einem Hobby 540WLU hat einen typischen Verbrauch von 33 kWh gezeigt (Autobahn maximal 85 km/h wie LKW). Bei reinen Autobahnstrecken mit 100 km/h lag der Verbrauch bei 40 - 45 kWh/100km.

Der Mehrverbrauch hängt auch sehr von der Größe und Form des Zugfahrzeugs ab. Ist das Zugfahrzeug eine relativ flache Limousine und der Wohnwagen ragt hoch darüber hinaus dann ist der Mehrverbrauch etwa höher. Zieht ein relativ hoher und breiter SUV dann ist der Zusatzverbrauch geringer.

Zur Sicherheit würde ich immer mit dem doppelten Verbrauch des Zugfahrzeuges rechnen, um Umwelteinflüsse wie Gegenwind, Regen und das Gelände mit zu berücksichtigen.

Um die 250 - 300 km Reichweite auf Autobahn sicher zu erzielen bräuchte man ein Auto mit mindestens 600 km Reichweite und darf dann auch nur 80 km/h fahren.

Mit unserm Gespann haben wir trotz 100 kWh Batterie (am Schluss nur etwa 86 kWh nutzbar) auf der Autobahn - auch wegen der Abstände der Ladestationen - tatsächlich alle 150 - 200 km Laden müssen. Man lädt ja dann auch nicht auf 100 % weil dies zu lange dauert. Und das Laden ist nicht sehr bequem, da man eventuell abkuppeln, und an manchen Raststätten vom Abstellplatz StVO widrig fahren muss, damit man von Parkplätzen wieder zurück zu den Ladestationen kommt.

Deshalb haben wir jetzt statt eines MX100D einen Hybrid, und können damit auch mal 400+ km mit dem Wohnwagen ohne Tanken fahren.

Das einzig E-Fahrzeug das eine für uns akzeptable Reichweite mit Wohnwagen hätte wäre der NIO EL7 mit 150 kWh Batterie. Dann kann man sonst mit der kleinen Batterie fahren, und wenn es Langstrecke geht dann kann man sich die Batterie für die Fahrt ausleihen und am Ziel wieder zurücktauschen. Leider gibt es diese noch nicht in Europa und auch die Dichte der Ladestationen ist noch nicht geeignet.
 
  • Like
Wertungen: Camper1

L.S.

Aktives Mitglied
05.05.2021
355
Mühldorf am Inn
der NIO EL7 mit 150 kWh Batterie
Wichtig zu wissen: es gibt einen Unterschied zwischen Netto-Kapazität und Brutto-Kapazität. NIO hat zu dieser Zahl keine Auskunft gegeben, um welche Kapazität es sich handelt.

Viele E-Autos haben mittlerweile geringe bis mittlere Anhängelasten.
Ich habe gerade geshen, dass z.B. der Volvo EX30 wohl bis zu 1600kg Anhängelast hat, da wird dann vermutlich die Reichweite eher das Problem.

Es kommt auch etwas drauf an, wieviel Asche da verbrannt werden soll.💸 Es kann/will sich ja nicht jeder eine S-Klasse oder ein fettes Luxus-SUV leisten, bloß weil der Akku da so schön groß ist...
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Ich werde mal den Januar abwarten.
Klingt sinnvoll.
Ab diesem Datum greifen dann auch die neuen Flottengrenzwerte für die Hersteller - da dürfte also der "Druck" zum Verkauf von mehr BEV deutlich ansteigen, was sich vermutlich in Rabatten oder Preissenkungen äußern dürfte.


Übrigens habe ich gerade gelesen, dass der Kia EV3 Air auch in dein Suchschema passen könnte. Da lohnt sich evtl auch ein Blick drauf. Der wäre mit ca. 41.000€ Listenpreis auch in einer relativ günstigen Preisklasse für batterieelektrische Zugfahrzeuge.
Weiß jemand, wie es da mit der Ladeperformance aussieht?
 

Anmelden

Neue Themen