In der Höhle der Löwen



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wollibri

Neues Mitglied
02.09.2016
34
64
Schorndorf-Buhlbronn
Jenseits von Argumenten sagte meine (Ex)Frau 2009: "Wenn du dieses Auto kaufst, lasse ich mich scheiden!" Mein Schwager: "Du lässt dich sowieso scheiden!" So war's. Ich fahre seit 12Jahren elektrisch, mit Oekostrom vom eigenen Dach oder bei kostenfreien Handelskaufhäuserladestationen. Wieviele Tonnen CO2 hab ich schon eingespart? Bald hör ich auf zu atmen - nur der Zersetzungsprozess auf dem Friedhof ist bilanziell noch nicht durchgerechnet - und beobachte aus dem Paradies auf der anderen Seite, das auch in 50 Jahren noch keine umweltfördernde Mobilität besteht...
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo Herr Vornberger,

vielen Dank für diese Antwort. Den letzten Absatz finde ich in der Tat sehr interessant. Ich kann die politische Dimension hier nicht durchschauen, muss ich zugeben - welche Lobbygruppe welche Positionen vertritt und warum ist naturgemäß schwer nachzuvollziehen. Aber ich stimme Ihnen zu, dass die deutsche Autoindustrie tatsächlich vermutlich Widerstand leisten müsste. Hm.
Aber lassen Sie uns zu den von uns verstehbaren Sachverhalten zurück kommen: Angenommen, Deutschland produziert im Jahr 100 KWH Strom, jeweils zur Hälfte fossil und erneuerbar. Wenn jetzt mehr Strom erzeugt werden muss, weil ein E-Auto fahren soll, das 2 KWh verbraucht, dann muss die Produktion auf 102 KWh steigen. Angenommen die Strommenge erneuerbarer Energien lässt sich nicht ohne Weiteres steigern, die fossile Erzeugung jedoch schon. Dann änderte sich der Energiemix durchaus. Er besteht dann nämlich zu 52/102, also 51% aus fossilen Brennstoffen und es wären 2 KWh mehr fossil zu erzeugen. Könnte man die erneuerbare Energieerzeugung um 1 KWh steigern, so dass der Energiemix unabhängig vom neuen E-Auto konstant bliebe (wie Sie konstatieren), dann wäre es trotzdem CO2-effizienter, ein Verbrenner-Auto zu bauen solange dieses weniger CO2 emittiert als die fossile Energieerzeugung. Warum? Weil man dann die zusätzliche erneuerbare Energie von 1 KWh besser nutzen könnte, um die fossile Energie-Erzeugung zu reduzieren.
Es ist also gerade nicht so, dass der Energiemix eine Konstante ist. So lange Verbrenner weniger CO2 produzieren als die fossilen Kraftwerke produzieren müssen, um das E-Auto anzutreiben, ist es CO2-mäßig günstiger, Verbrenner zu fahren. Dies ist frei von jeglicher Wertung meinerseits und es gibt sicherlich viele Punkte, die ebenfalls wichtig sind, um die es mir hiewr aber nicht geht, z.B. die Abgase von Verbrennern (Partikel, NoX,....), die Notwendigkeit, einer langfristigen Gesamtbetrachtung (wir müssen die Technologie entwickeln und stetig verbessern, da Verbrenner definitiv nicht dauerhaft betrieben werden sollten / können), usw. Mir geht es hier nur isoliert um den einen Punkt, der ja oft als Hauptargument pro E-Auto benutzt wird, nämlich CO2-Ausstoß pro gefahrenem Kilometer.
Ich finde es gut, dass erneuerbare Energien ausgebaut werden. Wir müssen aber abwägen, ob diese zusätzliche Energie verwendet wird, um E-Autos zu betreiben oder um die fossile Energieerzeugung zu reduzieren. Und nach meiner holzschnittartigen Schätzung in meinem ersten Beitrag scheint es so zu sein, dass Letzteres sinnvoller zu sein scheint.
Haben Sie eine Quelle zu den Zahlen, die Sie anführen (die ich sehr intewressant finde)? Meine Argumentation oben ist übrigens m.E. für jeden Anteil von E-Autos korrekt, solange es fossile Energieerzeugung gibt. Denn genau so lange haben wir die Wahl, entweder die fossile Energieerzeugung zu reduzieren oder zusätzlichen Strom zu erzeugen, um E-Autos anzutreiben, nein? Letztlich geht es darum, ob es effizienter ist, zentral fossil Strom zu erzeugen und diesen dezentral in E-Autos zu nutzen oder Autos dezentral fossil zu betreiben. Und gemäß den Zahlen, die ich in meinem ersten Beitrag zitiert habe, ist es im Moment dezentral noch CO2-effizienter. Die Frage, ob wir mehr erneuerbare Energie erzeugen können, ist dabei irrelevant so lange es fossile Stromerzeugung gibt, denn so lange könnte man selbige durch erneuerbare Energie-Stromerzeugung ersetzen.
Sehen Sie meinen Punkt?

Viele Grüße,
SDV
Sorry aber du siehst das falsch entweder ich lade aus der Solaranlage oder die Energie ist weg da ich keine Lust habe die Energieversorger zu subventionieren wird naemlich ueberhaupt nichts eingespeist
 
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Wertungen: Peter End.

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
wird naemlich ueberhaupt nichts eingespeist
Was ökologisch leider nur bis zum eigenen Tellerrand gedacht ist... :(
(Ökonomisch auch, aber das ist eine persönliche Entscheidung.)

Grundsätzlich ist aber PV und BEV ein ökologisches Dream-Team, das sich sogar relativ schnell rechnet im Vergleich zu einem Verbrenner.
 
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Wertungen: Berlingo-98

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.176
91365 Reifenberg
Mein Hauptpunkt is nach wie vor, dass jede KWh, die gebraucht wird, z.B. fuer ein E-Auto, produziert werden muss.
Wenn man diese KWh durch Steigerung der fossilen Energieerzeugung herstellen muss, liegt auf der Hand, dass nicht der gegenwärtige Energiemix, sondern die Energiebilanz der fossilen Energie-Erzeugung relevant ist. Ich denke, da würde mir jeder zustimmen?

Dass genau ist der Trugschluss. Denn ich bin nicht dieser "jeder", und ich würde keinesfalls zustimmen. Leider wurde auf mein Argument bisher gar nicht eingegangen:

1. jeder km, der nicht mehr mit Öl-Energie gefahren wird, spart Strom. Denn für den Transport, die Aufbereitung, wieder den Transport und die Verteilung wird auch in Deutschland Strom aufgewendet. Dieser Strombedarf entfällt und liegt in der gleichen Größenordnung wie der Strombedarf für die mit Elektroautos gefahrenen km.
Der Erkenntnis daraus: Wenn alle elektrisch fahren, wird kein Öl mehr verbrannt und keine kWh mehr produziert als vorher. Ein Win-Win Situation.

2. Und dann gibt es für mich die Gegenüberstellung und Abschätzung: Meine ehemaligen Verbrenner Fahrzeuge nahmen nur Diesel oder Benzin. Importiert, dreckig, umweltschädlich und verschwenderisch. Ich hatte keine Möglichkeit zur Nutzung heimischer Energien. (ok, hatte es 10 Jahre mit Rapsöl probiert, aber das ist lange her).
Mit Strom wird nix importiert und ich kann meinen eigenen selbst über eine eigene Solaranlage hergestellte Elektroenerige nutzen. Das beste ist: Diese Energie ist sowieso immer da. Wir haben die Chance, sie zu nutzen. Es wäre dumm, diese Energie, die kostenlos angeliefert wird, nicht zu nutzen. Solarenergie muss nicht teuer aus politisch fragwürdigen Ländern importiert werden. Und meine Ü20 Anlage liefert die Strom mittlerweile kostenfrei.

Eine "Stimme der Vernunft" würde niemals gegen den Strom wettern und stattdessen Diesel befürworten. Dann müßtest Du dies konsquenterweise auch der Bahn vorhalten. Dann bitte den ICE nur noch mit Dieselloks. Wie absurd wäre das denn? Frag Dich lieber, warum eine Ostsee-Fähre nach der anderen auf Elektroantrieb umgestellt wird und ein Paketdienst in den USA die ersten 20 Elektroflieger für den Frachtdienst bestellt hat. Können die nicht rechnen? Oder wollen die etwas (endlich) nicht mehr ihr gutes Geld in den Nahen Osten, nach Venezuela, Nigeria oder Russland schieben um Öl oder Gas zu kaufen. Und dann verbrennen. Gehts noch?

Gruss, Roland
Zusatzfrage ganz persönlich: Warum willst Du Dir eine Wallbox installieren lassen, obwohl Du hier gegen Elektroautos wetterst. Nur Fördergelder mitnehmen? Die Wallbox Industrie anschieben? Ich verstehe es nicht und sehe hier ganz persönliche Widersprüche. Klär mich auf.
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
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Wertungen: Berlingo-98

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Was ökologisch leider nur bis zum eigenen Tellerrand gedacht ist... :(
(Ökonomisch auch, aber das ist eine persönliche Entscheidung.)

Grundsätzlich ist aber PV und BEV ein ökologisches Dream-Team, das sich sogar relativ schnell rechnet im Vergleich zu einem Verbrenner.
ökonomisch auf jeden fall da ich irgendwann autonom in der versorgung sein will
 

saxobernd

Aktives Mitglied
23.07.2020
962
Zwei Bemerkungen möchte ich zu dem Thma machen: Erstens, ich bin angenehm überrascht, wie gering der Stromverbrauch meines Srat Mii -e ist. Allerdings statt mit Tempo 165 mit meinen Zitronen nur mit meist 30 bis 70km/h und Tempo 95 auf der Autobahn.
Die ganze Umweltfreundlichkeit steigt und fällt aber mit unterschiedlichen Stromtarifen, angepasst an den Anfall alternativer Energie.
Bevorzugt kaufe ich jetzt bei Aldi ein, bei Sonnenschein. Eine Stunde Einkauf in der Woche reichen für 200km Elektroautofahrt. Die Woche hat 168 Stunden, davon nur durchschnittlich 20 Sonnenstunden.
Die Stromverteilung hat sich zu einem Abzockgeschäft entwickelt. Von den 30 Cent pro kWh kommt nur ein allzu kleiner Teil bei den Solardachbetreibern an.
Stromverteilung war einst überaus billig.
4 Pfennig und weniger kostete einst der Strom auf Zeche Rosenblumendelle, gleich, woher er kam, und wenn aus dem Saargebiet.
Heute wird unendlich abgesahnt.
Wenn der Förderkorb mit 100km/h, also 27m/s in die Tiefe raste, speicherten 100 Tonnen Masse je 270 kWh Lageenergie, mal so am Rande. Leider in der falschen Richtung.
Die Schweizer sind da besser dran und bauen ihre Zechen bevorzugt auf den Bergspitzen. Oder den Steinbruch mit den Elektromuldenkippern.
 
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Wertungen: Sonja1982

thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715
Selbst mir wird das jetzt zuviel alles zu lesen.
PKW war Jahrzente lang Zitat - "Heilsbringer" wie sieht den da die persönlich gefärbte Bilanz aus.
Wenn man schon kriteln will was wäre beim Verbrenner zu kritelen.
Nebenbei persönlicher Footprint (selber ca.200000km Fahrrad; 200000 Motorrad; 1.000.000 km PKW u. Transporter; 6x geflogen in EU; 150000Meilen zu wasser meist mit Windkraft)
Mal gelsitet welche Edel-Seltene-Metalle im Verbrenner in Lebenszeit von 10JAhren notwenig sind !
30-50% der Direkteinspritzer dei älter als 6 Jahre würden einen nach allen Regeln des Gesetztes die AU nicht mehr bestehen .

Betriebstoffe die Zusätlich notwendig Sind ADDBLUE und Co. - Manipuliert wird um .....

EV - kann man Regenerativ Tanken!

Verbrenner sind ineffektive Heizungsanlagen die aber nicht Heizen können weil man das heise Wasser weder im Fahrzeug Speichern kann noch wärend der Fahrt irgendwo einen Abnehmer findet.

Bei der Modernen Batterie Technik sind wir erst seit 20 Jahren dabei - Der Verbrenner ist technologisch ausentwickelt wird in der Praxis weder sauberer noch sparsammer (deswegen mußte man ja den Dieselskandal sogar erwarten den in Fachkreisen schon eine Dekade gemunkelt wurde)
Demgegenüber EV werden die Haltbarkeit und die Reichweiten seit dem ersten Leistungsföhigen Lixx-Akkus immer besser.
Gleichzeitig sinkt der Anteil an Notwenigen seltenen Erden und was man immer gerne anführen möchte ganz rapide.
UND ja ja Lithium SOLANGE taglich Milliarden von Kopfzellen produziert werden für beleuchtete Schlusselanhänger und KO - kann Lithum garnicht wertvoll sein !!!!!

VERBRNNER KANN MAN NICHT effektiv Regenerativ tanken !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Alltags-Fahrzeuge mit 2Tonnen für eine Person und 200KM-Potential sind aus der Zeit gefallen - egal welche Antriebsart.

WENN MAN die KWK(Blockheizkraftwerke) in der Vergangenheit nicht Blockiert hätte - wäre da ein ganz anderes Potential. Motor in Keller und Strom in den Tank ........Abwärme wöre dann über den Tag verteilt soviel da das wir in den Städten kein Streusalz mehr bräuchten und sich so Mach ein Einfamilienhaus besitzer wie in den Sechzigern den im Winter beheizten Pool oder Orichidengarten leisten könnte.

Wir alles wissen ist ÖL-GAS-Transport problematisch - also viel Problematischer als Stromtransport.

WAS ABER PERSÖNLICH ALS FEHLENTWICKLUNG ANSEHE - sowas wie LeichtverkehrEISENBAHN mit GUMMIRÄDERN auf der Autobahn wie es auf der Erprobungsstrecke A5 DA-FFM.

nur mal so in 3Minuten.....
 

Sonja1982

Mitglied
11.05.2018
241
Hi Wolle,
da waere ich sofort dabei, mache mir nur so meine Gedanken bzgl. der Nutzer, fuer die die Kohle nicht ganz so locker sitzt.

Viele Gruesse aus dem Saarland, Sascha
Hallo Ihr Lieben,

bitte entschuldigt, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber bei mir gab einen schweren med. Notfall :( Wolle, Sascha hat da nicht ganz unrecht, wenn er schreibt, dass nicht bei jedem das Geld so locker sitzt. Mein Vorschlag wäre ( und da bin ich ganz bei Wolle, der sich nicht an der DIskussion beteiigen möchte ) etwas strengere Regeln für die Nutzung des Forums aufzusetzen und wer sich nicht daran hält muss eben damit rechnen, dass sein Beitrag blockiert wird.

Liebe Grüße

Sonja,
 
Zuletzt bearbeitet:

Stimme_der_Vernunft

Neues Mitglied
09.05.2021
7
Liebe Beitragsersteller,

vielen Dank für all die Antworten, ich lerne gerade viel dazu - habe mir z.B. noch nie Gedanken gemacht, wie viel CO2 dadurch entsteht, dass Treibstoff erst mal produziert und zur Tankstelle verbracht werden muss. Ich schätze, dass das bestimmt mal seriös untersucht wurde? Den Artikel von "edison.media" kann ich leider nicht ernst nehmen. Er ist allerdings interessant in zweierlei Hinsicht: erstens listet er ganz viele Aspekte auf, die man in Betracht ziehen muss und die mir so nicht bewusst waren. Zweitens ist er jedoch dermassen polemisch verfasst, dass sich mir die Haare sträuben. Ich zitiere mal einen kleinen Ausschnitt:
"Laut einer Anfrage des Department of Energy in den USA von 2009 werden in einer Raffinerie rund 1,585 Kilowattstunden für die Erzeugung eines Liters an Kraftstoff benötigt (wenn auch nicht nur Strom). Sehr genau bestätigt wird diese Angabe durch die GEMIS-Datenbank. Für den Durchschnittsverbrauch von sieben Litern auf 100 km kämen alleine an dieser Stelle mehr als 11 Kilowattstunden zusammen."
Allein in diesen 2 Sätzen finden sich Ungereimtheiten ohne Ende:
- Ist das Ergebis dieser Anfrage nur dem Autor bekannt, ist er ein Insider oder warum gibt es keinen link zu der Quelle?
- der link zur GEMIS-Datenbank funktioniert (zumindest bei mir) nicht
- wenn die Erzeugung eines Liters Benzin 1.585 KWh Energie kostet (welch ein absurder Wert), müsste das Siebenfache (7 Liter pro 100 km) davon doch 7*1.585 KWh, also 11.095 KWh betragen. Damit könnte das E-Auto also bei einem Verbrauch von 17 KWh pro 100 km statt nur 100km, die der Verbrenner zurücklegen kann (abgesehen von all den anderen Energie-Verschlingen) gigantische 65 tsd. km fahren. Das erscheint mir etwas unrealistisch zu sein?
Wie gesagt, erscheint mir diese Quelle und alle Schluesse, die darin gezogen werden, allein deshalb (es gibt natuerlich noch andere Makel im Artikel, die ich aber aus Effizienzgründen nicht beleuchten möchte) als komplett unglaubwürdig.
Mein Schluss hieraus ist, dass man in der Tat eine ehrliche Gesamtbetrachtung anstellen muss - für E-Autos genauso wie für Verbrenner- und dass diese Gesamtbetrachtung viele Aspekte einschliessen muss, die man auf den ersten Blick (wenn man nur die durch das Fahren in dem Moment entstehenden Emmissionen betrachtet) nicht ersichtlich sind.
@ Roland: wie ich bereits versucht habe, zu erklären, stehe ich dem Thema E-Auto offen gegenüber. Mir geht es absolut nicht darum, dieses schlechtzureden - was hätte ich denn davon? Ich habe wahrlich keine Langeweile (was dazu führt, dass ich nicht zeitnah alle Einträge kommentieren kann) und auch keinen wirtschaftlichen oder sonstigen Vorteile daraus, hier etwas zu schreiben. Ich möchte nur verstehen und dafür sensibilisieren, ob die Aussage "E-Auto = gut für die Umwelt" so Bestand hat, wenn man das Thema objektiv beleuchtet. Da das Thema Tausende Facetten hat, beschränke ich mich auf eine ganz zentrale, nämlich, ob man die CO2-Bilanz des erzeugten Stroms wirklich durch die Zugrundelegung des aktuellen Energiemixes approximieren kann oder ob das nicht viel zu optimistisch ist. Warum erwäge ich selbst, eine Wallbox zu installieren? Weil mein Nachbar im gleichen Haus gerade eine installiert, da er ein E-Auto als Dienstwagen bekommen hat und der Elektriker dadurch eh im Haus ist und es gerade stark gefördert wird und ich in E-Autos mittelfristig ein grosses Potential sehe. Ich kann mir durchaus vorstellen, ein E-Auto zu fahren - wirtschaftliche Anreize gibt es ja sehr grosse und beim täglichen Pendeln sind auch die Reichweiten-Nachteile irrelevant.
Ich habe die wiederholte Referenz zur Elekrifizierung der Bahntrassen übrigens noch nicht verstanden. Ich weiss nicht, was Anfang des 20. Jahrhunderts diesen Prozess ausgelöst und vorangetrieben hat. Ich vermute jedoch, dass es nicht der geringere CO2-Ausstoss war. Da Sie mich mit diesem Agrument davon überzeugen möchten, dass E-Autos insgesamt weniger CO2 produzieren, ich diesen Zusammenhang aber anhand Ihrer Ausführungen nicht erkennen.
@ Kamikaze: danke für die zahlreichen Denkanstösse und den Appell für Pluralismus im Forum. Ich finde insbesondere den Punkt, dass Strom so eine Art Universalwährung ist, die es erlaubt, alle möglichen Energieerzeugungs- und Verbrauchsarten zu verbinden und es so zu ermöglichen, das System insgesamt zu optimieren. Leuchtet mir grundsätzlich ein - muss noch über die konkreten Implikationen nachdenken
@ R.M.: keine Einspeisung? Verstehe ich. Und ich beneide Sie und andere hier, wie Roland, um das Gefühl, autonom zu sein und herumfahren zu können, ohne die Umwelt zu belasten. Es war schon als Kind ein Traum von mir, unabhängig zu sein. Bei all diesem Verständnis, muss man jedoch objektiv festhalten, dass dies bezogen auf CO2 natürlich nicht optimal ist. Aber, nochmal, ich denke, dass hier sehr viele unterschiedliche Aspekte relevant sind und sich verschiedene Leute bei ihren Entscheidungen individuell durch unterschiedliche Gewichtungen dieser Aspekte leiten lassen - was ok ist.
@ all: daran anknüpfend finde ich den Aspekt der Abhängigkeit (und Unterstützung) von autokratisch geführten Ländern ein sehr wichtiges Argument dafür, uns in Deutschland energietechnisch unabhängiger zu machen.
@ wollibri: vielen Dank für diesen sehr humorvoll-erfrischenden Beitrag. Ich musste Schmunzeln, was bei allem Ernst des Themas auch sehr wichtig ist.
@ Rick: ich sehe den Punkt, dass wir offenbar einerseits eine Strom-Überproduktion haben und es super sinnvoll wäre, diesen andererseits verlorenen Strom für die Aufladung von E-Autos (was bedeutet "BEV"?) zu verwenden. Es macht auch ganz viel Sinn, diesen Strom zu speichern, um ihn zu verwenden, wenn man weniger Strom zur Verfügung hat. Aber es stellt sich mir die Frage wie realistisch das ist. Manche Fahrten kann man sicherlich steuern (ich kann heute oder in 3 Tagen und zwar morgens oder Abends zum Einkaufen fahren). Oft wird es aber doch so sein, dass man abends das leere Auto abstellt und es über Nacht aufladen muss, um am nächsten Tag zu fahren. Und das kann eine Nacht sein, in der kein Wind weht (und natürlich keine Sonne scheint), so dass man leider auf konventionelle Energie angewiesen ist. Und die Kombination von insgesamt wesentlich erhöhtem Strombedarf durch viele E-Autos, die im Prinzip jederzeit ladbar sein müssen, und sehr volatilem Beitrag nachhaltigen Stroms (Sonne scheint oder nicht, Wind weht oder nicht) bedeutet doch, dass man ein sehr stabiles Fundament an jederzeit verfügbarem Strom haben muss, der konventionell hergestellt wird, oder? Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass entsprechende Kraftwerke die Menge des von ihnen erzeugten Stroms weitgehend stabil halten müssen, da sie nicht flexibel steuerbar sind (wie oben gesagt wurde), dann müssen diese so viel Strom erzeugen, dass Belastungsspitzen jederzeit abgefangen werden können. Ich habe verstanden, dass intelligente Steuerungssysteme für die Ladung von E-Autos hier im Prinzip einen Ausgleich schaffen, aber, nochmal, ich denke zugleich, dass das nur in begrenztem Umfang möglich ist, da der Zweck von E-Autos nicht darin besteht, eine Puffer-Batterie zu sein, sondern Mobilität zu ermöglichen.

Daraus schliesse ich, dass man entweder in Kauf nehmen muss, dass es an manchen Tagen heisst "sorry, bis auf Weiteres keine Ladung Ihres Autos möglich" (was die meisten als unakzeptabel empänden, schätze ich) oder man erhöht die fossile Energie-Erzeugung und damit den CO2-Ausstoss. Ich denke, dass E-Autos, die aus dem allgemeinen Stromnetz gespeist werden, nur begrenzt eine dämpfende Wirkung auf die Volatilität der Stromerzeugung haben können. Echte, voll flexible Speicher werden gerade erforscht und es gibt da vielversprechende Ansätze (das fand ich z.B. super spannend: https://www.faz.net/aktuell/technik...rstrom-bau-einer-wasserbatterie-16328424.html). Aber selbst wenn wir solche voll flexiblen Speicher hätten, müssten wir bei der Kalkulation der CO2-Produktion von E-Autos den Ausstoss fossiler Energieerzeugung (und nicht des Energiemixes) annehmen, solange man deren Stromproduktion durch Ersetzen mit erneuerbaren Energien senken kann. Falls es irgendwann möglich wäre, durch solche Speicher komplett auf fossile Stromerzeugung zu verzichten, wäre dies natürlich ganz anders, aber davon sind wir leider weit entfernt im Moment.

Nochmal zusammenfassend: ausgehend von der Annahme, dass der Ausbau CO2-armer Energieerzeugung unabhängig von der Nutzung von E-Autos so schnell wie möglich vorangetrieben wird, erhöht jedes über das öffentliche Stromnetz betriebene E-Auto den allgemeinen Stromverbrauch, so dass die Reduzierung fossiler Energieerzeugung im gleichen Masse weniger schnell voranschreiten kann. Deshalb ist m.E, bei der Berechnung der CO2-Verursachung von E-Autos die CO2-Verursachung durch die Herstellung und Zur-Verfügung-Stellung fossil erzeugten Stroms relevant und nicht der "Energiemix".

Viele Gruesse,
SDV
 

thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715
Auweia - zuVIELLLLL

Man halte sich vor Augen .
Wenn man die Jahres LEistung an KM und und Sprit......dann noch wie schon angerissen "graue Energie" dazu nimmt.

Dann vor augenhöllt das erst jetzt wo der Markt sich bikldet die Lobbyistengruppen sich immer schwerer gegen neue Richtungen erwehren können - jetzt erst nach geschaut wird wie man Große Mengen Strom Effizent speichern kann - man erst jetzt die Augen begint zu öffnen. Da kommen dann auch solche Sachen das man "verloren Strom" große Hitze in Stein macht ist es Groß genug sind Wörmeverluste Marginal - Braucht man Strom Wasserein Dampf raus - der Rest ist Geschichte - Einfache Technik;; Einfach zu Skalieren; einfach zu Regelen Rohstoffe und Betrieb einfach zu Kalkulieren am Ende ein ETA von uma 50% - MEhr als aus jeden anderen Energieträger ausser KWK und GuD gewohnen wird.

Die Sonne schickt keine Rechnung!
An einem Tag kommt mehr Lichtenergie auf der Erdoberflösche an als die Menschheit derzeit an einem Jahr benötigt - so ganz grob über den Daumen. Ergo ist Renerative wirkungsgrad uninteresant.

Wenn man so objetiv offen für alles sein will - Statt einer unnötigen Wallbox - eine beteiligung an einem Bürgerkraftwerk!!!!!
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
- wenn die Erzeugung eines Liters Benzin 1.585 KWh Energie kostet (welch ein absurder Wert), müsste das Siebenfache (7 Liter pro 100 km) davon doch 7*1.585 KWh, also 11.095 KWh betragen.

Die amerikanische Schreibweise für "Komma" ist "Point" --> im Deutschen hieße es 1[Komma]585kWh. ;)

Und ja - die Quelle rechnet (wie ich oben schon angemerkt habe) sehr optimistisch - aber nicht ganz so unglaubwürdig, wie du es an diesem Lesefehler festmachst. :)

Mein Schluss hieraus ist, dass man in der Tat eine ehrliche Gesamtbetrachtung anstellen muss
Der Blick über den eigenen Tellerrand empfielt sich grundsätzlich, wenn man das Zusammenspiel verschiedener nur auf den ersten Blick getrennter Systeme verstehen will.

ob man die CO2-Bilanz des erzeugten Stroms wirklich durch die Zugrundelegung des aktuellen Energiemixes approximieren kann oder ob das nicht viel zu optimistisch ist

Der Energiemix gilt "trotz" E-Autos genau so wie vorher oder auch ggf. nachher. Der Energiemix unterscheidet nicht zwischen den Verbrauchern, sondern nach den "Herstellern" bzw. Primärenergieformen.

und beim täglichen Pendeln sind auch die Reichweiten-Nachteile irrelevant.

Reichweitennachteile sind seit ein paar Jahren nur noch in den Köpfen der Menschen ein Thema. So lange man ein E-Auto besitzt, das zum entsprechenden Fahrprofil passt bieten Verbrenner die größeren Einschränkungen. :)

ich beneide Sie und andere hier, wie Roland, um das Gefühl, autonom zu sein und herumfahren zu können, ohne die Umwelt zu belasten.

Energetisch autonom zu sein ist in der heutigen Zeit kein großes Problem mehr, sofern man ausreichend Dachfläche zur Verfügung hat. Ob es wirklich "im großen Ganzen" erstrebenswert ist bzw. sein sollte, sollte bei Interesse in einem anderen Strang diskutiert werden, da es hier den Rahmen sprengen würde.

was bedeutet "BEV"?

Verzeihung - blöde Angewohnheit... BEV steht für "BatteryElectric Vehicle" bzw. wörtlich übersetzt "batterieelektrisches Fahrzeug".
Diese Abkürzung wird häufig genutzt zur Abgrenzung gegenüber "HEV" (HybridElectric Vehicle bzw. Hybridfahrzeug) oder "PHEV" (PluginHybridElectric Vehicle bzw. Pluginhybridfahrzeug).

Oft wird es aber doch so sein, dass man abends das leere Auto abstellt und es über Nacht aufladen muss, um am nächsten Tag zu fahren. Und das kann eine Nacht sein, in der kein Wind weht (und natürlich keine Sonne scheint),

Die gefürchtete "Dunkelflaute" wird immer wieder angeführt - allerdings zeigt die Erfahrung, dass in der Jahreszeit, in der wenig PV-Energie (Photovoltaik-Strom) zur Verfügung steht tendentiell mehr Windenergie geerntet werden kann und anders herum.
Auch Flauten und Wolkenfronten sind idR. regionale Ereignisse und treten statistisch nur für wenige Stunden im Jahr auf.
Daraus folgt: Es kann bei 100%EE-Anteil (ohne Überkapazitäten oder Energiespeicher) theoretisch vorkommen, dass das Stromangebot GERINGER ist, als die Nachfrage. Dann helfen regelbare Lasten, diese Engpässe zu überwinden.
Bei einer Standzeit von ~10h über Nacht reicht eine Schutzkontaktsteckdose für etwa 100km Fahrstrecke am nächsten Tag.
Der durchschnittlche Fahrweg eines PKW beträgt täglich rund 30km.
Entsprechend würde im Durchschnitt nur eine "lade-Nacht" ausreichen um 3 Tage ohne Aufladung fahren zu können.
Dass normale Steckdosen abgedreht werden ist (stand heute) äußerst unwahrscheinlich bzw. technisch gar nicht vorgesehen.
Wallboxen (soweit sie halbwegs intelligent konstruiert sind) können nicht nur "an" und "aus", sondern können die Ladeleistung modulieren - also an das Energieangebot anpassen. Dass die Ladepunkte unter 3,5kW (ergäbe über eine 10h-Nacht rund 150km Reichweite) gedrosselt werden ist äußerst unwahrscheinlich - aber zumindest technisch möglich. Bedenke dazu: Die Energieversorger haben ein Interesse daran, dir Strom zu liefern, denn wenn sie dir den Saft abdrehen bezahlst du nicht dafür.
Dazu kommt, dass Privathaushalte insgesamt nur rund 1/4 des Stroms in D verbrauchen. Der Weit größere Block ist die Industrie, und die hat schon seit langem Verträge zum Lastabwurf, weil die Energieversorger ja auch nicht erst seit gestern wissen, dass ihre Kraftwerke schlecht regelbar sind. Dabei müssen die Energieversorger aber nur mit ganz wenigen "unzufriedenen" Kunden klar kommen (die dazu Verträge unterschrieben haben) anstatt mit tausenden erzürnter E-Mobilisten. ;)

so dass man leider auf konventionelle Energie angewiesen ist.

Das ist (auch dank lange verpennter Energiepolitik und langer Vertragslaufzeiten) leider Fakt. ABER es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn die fossilen Kraftwerke nur noch in den wenigen Stunden Dunkelflaute im Jahr aktiv werden müssten. Wie immer sind die letzten paar Prozent (oder in diesem Fall vermutlich Promill) die schwierigsten. Bis dahin gibt es aber keinen Grund alles für unnütz zu erklären.
"Ganz oder Garnicht" ist in den meisten Fällen ein schlechter Rat. So auch hier. Noch.

wesentlich erhöhtem Strombedarf durch viele E-Autos

Gibt es vermutlich nicht. Wurde weiter oben schon beleuchtet. ;)

die im Prinzip jederzeit ladbar sein müssen

Nur ein Bruchteil davon ist immer (gleichzeitig) an der Steckdose und nur ein geringer Anteil davon ist auf tägliches laden angewiesen.

dass man ein sehr stabiles Fundament an jederzeit verfügbarem Strom haben muss

Das hat man und wird man auch mit 100% EE haben. Die Spitzenzeiten werden jedoch schwanken. "Kein Strom" ist ein nahezu ausgeschlossenes Szenario.

der konventionell hergestellt wird
Oder man setzt dafür entsprechende Speichertechnik ein. Manches davon existiert bereits, vieles ist in Planung und noch mehr in der Entwicklung.
Vermutlich wird es noch einige Zeit lang BILLIGER sein, für die Regelung von Engpässen auf fossile Energie zurück zu greifen, aber technisch wäre die Aufgabenstellung "100%EE" bereits lösbar.
 
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Wertungen: microcar

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass entsprechende Kraftwerke die Menge des von ihnen erzeugten Stroms weitgehend stabil halten müssen, da sie nicht flexibel steuerbar sind (wie oben gesagt wurde), dann müssen diese so viel Strom erzeugen, dass Belastungsspitzen jederzeit abgefangen werden können.

Und wer sollte diesen Stromüberschuss dann abnehmen?
Ins Stromnetz muss zu jeder Zeit genau so viel Energie eingespeist werden, wie abgenommen wird.
Die kurzfristige Regelung wird bislang mit Wasserkraftwerken, Pumpspeichern und Lastabwürfen geregelt. Dieses Regelpotential wird auch in naher Zukunft zur Verfügung stehen - erweitert um neue Technologien wie z.B. Batteriespeicher auf Netzebene (die es leider noch nicht in nennenswertem Umfang gibt).
E-Autos KÖNNEN bei extremen Engpässen einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten, aber da muss der Netzbetreiber schon ordendlich schwitzen, dass er so weit gehen wird. :)

Ich habe verstanden, dass intelligente Steuerungssysteme für die Ladung von E-Autos hier im Prinzip einen Ausgleich schaffen, aber, nochmal, ich denke zugleich, dass das nur in begrenztem Umfang möglich ist

Das ist natürlich richtig, da nicht alle BEV ständig an der Ladestrippe hängen. Es geht um Regelpotential für Notfälle.

dass es an manchen Tagen heisst "sorry, bis auf Weiteres keine Ladung Ihres Autos möglich" (was die meisten als unakzeptabel empänden, schätze ich)

Stell dir mal vor du steckst in den Schuhen des Stromnetzbetreibers und hast nun die Aufgabe einen Energieengpass aus zu regeln. Wirst du lieber Schwimmbadheizungen, Aluhütten und Stahlwerke (die das vermutlich gar nicht merken und speziell dafür Verträge unterschrieben haben) vom Netz nehmen oder lieber den Groll tausender E-Mobilisten auf dich ziehen, denen du den Saft abgedreht hast (und damit haftbar wärst für Verdienstausfälle, etc.)?
Ich schätze die Gefahr als sehr gering ein.
Gleichwohl mag es in Zukunft auch für Privatkunden lukrativ werden können, solche "Lastabwurf-Verträge" mit ihrem Energieversorger ab zu schließen. Insbesondere bei eigener Garage (und dazugehörigem Ladepunkt) und geriner Kilometerleistung könnte so das Fahrzeug ggf. sogar durch "Nichtladung" Geld verdienen ohne nennenswerte Einschränkungen für den Besitzer. ;)

Ich denke, dass E-Autos, die aus dem allgemeinen Stromnetz gespeist werden, nur begrenzt eine dämpfende Wirkung auf die Volatilität der Stromerzeugung haben
Aktuell ist das korrekt, weil faktisch keine Steuerung stattfindet.
Und da KÖNNTE eine ganze Menge mehr gehen, wenn man denn wollte. :)

selbst wenn wir solche voll flexiblen Speicher hätten, müssten wir bei der Kalkulation der CO2-Produktion von E-Autos den Ausstoss fossiler Energieerzeugung (und nicht des Energiemixes) annehmen,
Wie oben bereits erwähnt unterscheidet der Energiemix nicht nach Verbrauchern sondern nach Primärenergieträger.

Falls es irgendwann möglich wäre, durch solche Speicher komplett auf fossile Stromerzeugung zu verzichten, wäre dies natürlich ganz anders, aber davon sind wir leider weit entfernt im Moment.

Das ist korrekt - jedoch befinden wir uns gerade genau auf dem Weg dahin.
Dementsprechend steht dem erreichen der Klimaziele faktisch jeder Verbrenner (der ja nicht wie der Strom-Energiemix praktisch täglich sauberer wird) im Weg.
Die Sektoren Energie und Verkehr verschmelzen gerade zu einer Einheit und nur die Verbrennerfahrzeuge stehen außerhalb und erzeugen ein festes CO2-Kontingent, das sich erst bei Verschrottung ändert, wohingegen BEV mit jeder neuen WKA (Windkraftanlage) und jeder neuen PV-Installation sauberer werden (Vorausgesetzt man bezieht einen "Energiemix-Tarif" - bei "Ökostrom" kommt ja die gesamte nötige Energie zumindest bilanziell aus "sauberen" Energieformen).

ausgehend von der Annahme, dass der Ausbau CO2-armer Energieerzeugung unabhängig von der Nutzung von E-Autos so schnell wie möglich vorangetrieben wird

Mit "werden sollte" wäre der Satz (leider) richtiger. Leider rückt das Thema "sauberer Strom" erst wieder in den Fokus von Menschen und Politik, seit die großen Autohersteller ihren Umstieg auf BEV verkündet haben.
Vorher wurde jahrzehntelang dieses Thema nur siefmütterlich behandelt oder regelrecht abgewürgt (tausende Jobs in der Wind- und Solarbranche sind dabei zerstört worden).

Sorry für's zerpflücken des Beitrags, aber so denke ich kann man die Antworten besser den entsprechenden Textzeilen zuordnen. :)
 
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Wertungen: microcar

weiss

Administrator
15.01.2004
2.260
hallo sonja und wolle :cool:
... Mein Vorschlag wäre ( und da bin ich ganz bei Wolle, der sich nicht an der DIskussion beteiigen möchte ) etwas strengere Regeln für die Nutzung des Forums aufzusetzen und wer sich nicht daran hält muss eben damit rechnen, dass sein Beitrag blockiert wird.
...
ohne mich hier an DIESER diskusion beteiligen zu wollen,
möchte ich auf meinen kürzlich gemachten vorschlag hinweisen, das es zur aufrechterhaltung des elweb und auch zur kostendeckung eventuell besser wäre eine art von mitgliedsbeitrag zu erheben,
käme unserer sache zu gute, und würde gewisse schreiber eventuell abhalten
...

gleichzeitig rühmen wir uns hier fast alle "auf zu nehmen" - ja, es gibt rühmliche ausnahmen wie umfragen usw.

solange das hier so vorbildlich von euch allen gehändelt wird sehe ich absolut keine grund für euer beider gedankengänge.
macht lieber in eurem gewohnt guten umgangston weiter. (y) (y) (y)

euer werner ad alias mod weiss
 

Andreas106

Mitglied
29.03.2011
258
Eigentlich wollte ich zu diesem provokanten Beitrag nichts schreiben. Da ich aber sehe, daß SDV sich nur an einem Strohhalm festhält, habe ich jetzt doch Lust diesen wegzunehmen. :)
Nehmen wir einen VW UP! Benziner mit einem Verbrauch von 5,41 l/100km. Diese 5,41 l haben einen Energiewert von 5,41 l * 8,7 kWh/L = 47 kWh.
Somit hat dieses Auto einen Verbrauch von 47 kWh/100km ab Tankstelle!
Die Elektroversion des UP! verbraucht 14,49 kWh/100km ab Steckdose.

Wenn nun der eUP! den Benziner UP! ersetzt, steigt der Verbrauch auf der Stromseite an. Aber der Verbrauch auf der Benzinseite sinkt. Diese Tatsache läßt du immer unter den Tisch fallen.
Aber was kann man mit dem eingesparten Benzin den schönes machen?
Richtig: Sinnlos verfeuern. Oder besser es einem GuD-Kraftwerk zum Fraß vorwerfen. Diese Ungetüm macht aus den 47 kWh, die der Benziner UP! auf 100 km verbrennen würde, 47 kWh * 63% = 29,6 kWh. Da dieser eingesparte Sprit nicht ineffizient zur Tankstelle gefahren werden muß, erspare ich mir den Transportverlust zur Steckdose.

Wie wir aber bereits wissen, verbraucht unser eUP! nur 14,49 kWh/100km. Somit spart jedes Elektroauto das einen vergleichbaren Verbrenner ersetzt fossile Energie ein, ohne daß dafür regenerative Energie zum Laden des Elektroauto eingesetzt werden muß. In unserem Fall bleiben 15,11 kWh/100 km übrig.
Das heißt alleine auf den PKW-Verbrauch bezogen könnte man die Hälfte des Kraftstoffverbrauches einsparen, ohne daß nur eine Kilowattstunde grüner Strom in die Elektroautos geladen wird.

Was mich an deiner Person extrem stört, ist deine gebetsartige - ja gerade sektenhafte - Argumentation. Obwohl du sehr gebildet und intelligent bist, bringst du eine aufgesetzte Naivität in deine Beiträge. Ich bin deshalb davon überzeugt, daß ich dir nichts neues erzählt habe. Ich frage mich nur, was du hier bezwecken willst?
 

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Was mich an deiner Person extrem stört,[...]

Bitte zügelt mal euren Beißreflex. :)
Natürlich haben viele hier diese Diskussion (in ähnlicher Form) schon gefühlt hundert mal geführt, aber für Neulinge und Laien ist das, was für Erfahrene völlig offensichtlich ist eben nicht so offensichtlich.
Das musste ich mit meinem EL ja auch schmerzlich feststellen, und das obwohl ich bis dahin dachte ich würde mich mit Mechanik und Elektrik einigermaßen auskennen - aber ich bin eben ein Laie, deshalb stelle ich den Erfahrenen und ggf. ausgebildeten Leuten hier "dumme" Fragen (für mich sind sie natürlich nicht dumm - für Leute mit Ahnung vermutlich schon).
Wenn jemand was lernen will, dann soll er doch. Wenn er dafür hier Hilfe anfragt, helfe ich gerne - auch zum gefühlt hundertzehnten mal.
Wer nicht mit diskutieren will, muss das nicht tun, aber direkt jedem "böse Absicht" zu unterstellen, der E-Mobilität in Frage stellt hilft nur sehr begrenzt weiter.
(Falls sich jemand als völlig beratungsresistent herausstellt oder gezielt Falschinformationen in Umlauf bringt, unterstütze ich jede Sanktion, aber so lange gesittet diskutiert wird, sehe ich keine Notwendigkeit, Neuzugänge persönlich an zu greifen.)
Nebenbei halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass sich jemand die Arbeit macht, in einem so kleinen Forum so lange und durchdachte Texte zu verfassen, um damit eine von Dritten diktierte Agenda zu verfechten. Dafür gäbe es WESENTLICH sinnvollere Plattformen. :)
 
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Wertungen: Norbert und Werni

Sonja1982

Mitglied
11.05.2018
241
Hallo liebe Leute,

na ja, es ist eben so, dass jeder seine eigene Meinung hat. Wenn SDV meint ( und bitte korrigiert mich, den genauso lese ich es heraus ) dass die E - Mobilität gegenüber den benzinbetriebenen Fahrzeugen eine Milchmädchenrechnung ist bin ich damit nicht einverstanden. Es kommt immer darauf an, von wo man den Strom bekommt ( ob selbst mit Solarpanel auf den Dach, Windenergie oder eben durch ein Atomkraftwerk :unsure: )

Liebe Grüße

Sonja

PS: Wer bei seinem Stinker und dem damit verbundenen Gestank bleiben will, soll es ruhig tun. Aber ich gehe jede Wette ein, dass es den über kurz oder lang nicht mehr auf der Straße geben wird. Dieselloks sind die größten Stinker auf Schienen
 
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thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715
Ich halte es für essentiell, auch unliebsame Ansichten ernsthaft diskutieren zu können, um glaubwürdig zu bleiben.
Wer sich nur im Saft der eigenen Filterblase drehen will ist in einem Forum mMn falsch.
Ich diskutiere lieber kontroverse oder sogar ausgesprochen dumme Statements, als zu wissen, dass unliebsame Meinungen mit der "großen Keule" (sei es nun Mitgliedsbeitrag oder Löschung durch einen Moderator oä.) unterdrückt werden.
Insbesondere, da hier ein gewisses geistiges Niveau erkennbar ist, .........

Autsch das hat gessesen.
Auf der anderen Seite - fragte ich mich beim Überfliegen ; Zitronnenfahrer 2.0; Lobby bezahlte Arbeit im Auftrag eines Thinktanks; schlage Sie mit den eigenen Mitteln .....
Ist es das Führende Forum ? Das in jeder Suchmaschine im Top-Ranking drin ist ? Denn wer so gut drauf ist der hätte vor dem Forum ausreichnd andere Gelegenheit einfachste Sachverhalte zu haben - das es nicht zu sowas ausufert, also nicht in der Form?
 
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Wertungen: Sonja1982

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Auch wenn der Thread eigentlich schon tot ist:

Heise hat einen Artikel zum Thema "Grenzstromproblem bei E-Autos" veröffentlicht

Was war geschehen? 170 Wissenschaftler, überwiegend von Lehrstühlen für Verbrennungsmotoren, haben einen offenen Brief an die EU-Kommission unterzeichnet, worin sie davor warnen, dass der Strombedarf von E-Autos leicht um den Faktor zwei unterschätzt werde. Das zentrale Argument: Man dürfe bei der Berechnung der CO2-Emissionen des Ladestroms nicht den durchschnittlichen Strommix zugrunde legen, sondern den „Grenzstrom“. Mit anderen Worten: Wird ein Elektroauto angestöpselt, erzeugt es einen zusätzlichen Bedarf, der nicht aus dem normalen Strommix gedeckt wird, sondern aus Kraftwerken, die dafür dann eigens anspringen. Und diese Kraftwerke seien nach Lage der Dinge eben fossile Gas- oder Kohlekraftwerke.

Dass dieses Argument zwar nicht neu, grundsätzlich aber auch nicht falsch ist, darin ist sich die Mehrheit der vom Science Media Center (SCM) befragten Experten (von denen auch die meisten der obigen Zitate stammen), einig. Entsteht ein zusätzlicher Strombedarf, muss er irgendwie gedeckt werden. Und werden die Erneuerbaren nicht parallel dazu ausgebaut, muss auf andere Stromquellen zurückgegriffen werden. Die Frage ist nur: Was sind die Alternativen?

Das Schreiben unter Federführung von Thomas Koch, Institutsleiter des Instituts für Kolbenmaschinen am KIT, plädiert für Synthese- und Biosprit.

[...]

Erstens: Wenn Elektroautos tatsächlich ein Problem haben mit dem Grenzstrom, dann gilt das für E-Fuels noch in viel höherem Maße, denn dafür wird ein Vielfaches an Strom benötigt. „Das Argument fällt wie ein Bumerang auf Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe zurück, und das in vollem Umfang“, kommentiert etwa Batterieforscher Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen. Energieforscher Rehtanz von der TU Dortmund formuliert es ähnlich: „Hier fällt dem Brief das Lobbying auf die Füße. Genau dieses Problem haben E-Fuels, die genauso erneuerbaren Strom benötigen, nur im Vergleich zu Batteriefahrzeugen um ein Vielfaches (ungefähr Faktor 8) mehr.“


Zweitens: Die Auslagerung der E-Fuel-Produktion an andere Länder ist aus Klimasicht keine Lösung. Dazu Dirk Uwe Sauer: „Der wichtigste Punkt ist, dass quasi alle Länder, die heute als mögliche Standorte für die Wasserstofferzeugung angesehen werden, selber noch eine stark fossile Stromversorgung haben. Die höchste Klimawirkung wird also erzielt, wenn die neuen EE-Anlagen in diesen Ländern die fossilen Kraftwerke ersetzen und nicht synthetische Kraftstoffe für Deutschland erzeugen.“


Drittens: Die Stromerzeugung in Europa unterliegt dem Emissionshandel, der CO2-Ausstoß ist damit gedeckelt. Zusätzlicher Bedarf an fossilem Strom verteuert die Zertifikate, was Einsparungen an anderen Stellen attraktiver macht.


Viertens: Elektroautos lassen sich gezielt bei hohem Stromangebot laden. Das könne zu „sehr geringen (gegebenenfalls sogar negativen) Marginalemissionen führen“, so Patrick Jochem, Abteilungsleitung Energiesystemanalyse beim DLR.



Im Lichte dieser Argumente reiht sich der Brief vor allem in eine unselige Reihe von FUD-Kampagnen ein: „Fear, Uncertainty and Doubt“ – wie beim Tabak, dem Klimawandel, bei Diesel-Rußpartikeln oder Stickoxiden.
 
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Wertungen: microcar und weiss

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.176
91365 Reifenberg
"170 Wissenschaftler, überwiegend von Lehrstühlen für Verbrennungsmotoren"

Mal wieder der Koch. Einfach nur lächerlich und peinlich. Eine Initative von 170 Lobbyisten. Nicht alle wirklich Wissenschaftler. Also auch hier schon glatt geschwindelt.
Die übrige Fachwelt findet die Stellungnahmer der Verbrennerlobby eher peinlich. Also am besten nicht weiter beachten.

Was ich persönlich recht lustig fand: Die warnen vor einem gefährlichen Anstieg des Strombedarfs bis 2030 von 56 auf 57 GWh - oder so ähnlich. Jedenfalls um "riesige" 1,8 % in den nächsten 9 Jahren. Sowas von lächerlich. Dass die sich getraut haben, sowas hinzuschreiben. Vor allem ist klar, dass diese lächerlichen 1,8% in den nächsten Jahren mehrfach durch mehr Solar- und Windkraftanlagen kompensiert werden.

Und zudem wurde wieder nicht berücksichtigt, dass bei mehr Elektroautos weniger Sprit verbrannt wird. Sprit, der zur Herstellung und Vermarktung und so weiter auch Strom aus dem Netz benötigt. Dieser fällt dann weg.

Gruss, Roland
 

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