Noch eine Zusatzanmerkung zu dem doch sehr interessanten link:
Ich habe mich ja schon bei Anrufen und auf mehreren Messen bei Infineon um Zusatzinformationen über Ultracaps bemüht. Die Antworten kamen sehr müham, weil sie eine unangenehmere Seite berührten: Die Verluste.
Dieses Honda-Diagramm ist mit Sicherheit ehrlich:
Abweichend von einem wirklichen Kondensator zeigen die Ultracaps eben nicht die fast unbegrenzte Leistungsdichte. Holt man eine hohe Leistung heraus, so wird diese in den Graphitleitern relativ hohen Widerstandes verbraten.
Wir erkennen dies an der starken Neigung der blauen Geraden, die bei einem wirklichen Kondensator hier eine Parallele zur "x-Achse", also konstante gespeicherte Energie bei einer bestimmten Spannung zeigen würde. Alles, was von dem höchsten Punkt der Kurve fehlt, sind Verluste.
Diese Verluste erwärmen auch die Ultracaps, sodaß nur alle 2 Minuten eine einzige Ladung und Entladung zulässig sind. Das heißt nicht, dass man etwa immer 2 Minuten warten muss, aber zum Beispiel kann das heißen, dass nach mehr als 30 vollen Zyklen pro Stunde, das Ultracap zerstört wird. So ist es bei Infineon. Ich habe alle Unterlagen hier.
http://world.honda.com/FuelCell/FCX/ultracapacitor/images/03.gif
Also, wie ich das sehe, ist solch ein Honda-Ultracap auch in der Leistungsdichte einer Kokam ganz hoffnungslos unterlegen.
Die Energiedichte einer Kokam liegt sogar bei dem ca. 30 fachen des Hondapacks. Rolands Druckfehlerberichtigung eingerechnet. Wir sind hier doch nicht bei Biedenkopfs. Der hat sich von Herrn Krauss tatsächlich bluffen lassen.
Infineon hat in meinen Datenblättern wohlweislich auf die Angabe eines Innenwiderstandes bei hohen Leistungsdichten verzichtet, hier können wir sehen, warum. Über 500 Watt/kg verliert dieses Ultracap seine Existenzberechtigung, wegen der Verluste. Die Verluste treten gleich zweimal auf, beim Laden und beim Entladen!
Infineon gibt allerdings höhere Leistungsdichten in verwirrender Form an.
Der Schnitt mit der x-Achse läge da bei ca. 30.000W/kg, sinnvolle Nutzung nur bis ca. 9.000 W/kg. Die Herren auf der Messe gerieten jedoch in Streit darüber, ob die 30kW/kg überhaupt zulässig sind.
Leider ist der Infineonserver zur Zeit nicht zugänglich, aus der Erinnerung nenne ich einige Werte:
2.700 Farad, 2,5V Maximalspannung, 390 Gramm, zulässiger Strom: 1500 Ampere (nicht Dauer).
Nebenbei halten Ultracaps nicht ewig. 10 Jahre maximal. Maximal 500.000 Zyklen.
Die Zyklenzahl erreichen wir niemals auch nur halbwegs. Der Preis orientiert sich aber zur Zeit noch an dieser. Beim absatzweise arbeitenden Kombinationsdauerantrieb ( Mist, können wir das Kind nicht mal beim Namen nennen, nämlich absatzweise arbeitender Verbrenner mit elektrischer Zwischenspeicherung) kommt das Ultracap auf seine Kosten. Beim 2-Minuten Zyklus ist das Lebensdauerende nach 17.000 Stunden erreicht, das sind 2 Jahre Dauerfahrt mit diesem Rythmus.
1 kg Ultracaps speichern und entladen in dieser Zeit ca. 2500 kWh. Der Preis für drei 2700 Farad-Zellen liegt aber mit weit über 1000 Euro viel zu hoch.
Richtige Kondensatoren können nahezu unendliche Mengen Energie speichern und verlustfrei wieder abgeben. Allerdings bei einem weit geringeren Speichervermögen.