Da Kleinkrafträder keine Gurte haben, das EL dann oft als Trike versichert wird (die auch keine haben), denke ich dass man so durchkommt. Das mit dem Helm und dem Überrollbügel klingt auch plausibel.
Bei PKW dürfen sehr alte Oldtimer heute noch ohne Gurte herumfahren (ich glaub die Grenze liegt irgendwo bei 1970). Ob das in Kombination mit einer starren Lenksäule eine gute Idee ist, muss sich jeder selbst fragen.
Da ich als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr schon mehr Unfälle gesehen habe, als ich für nötig erachte, habe ich mir dabei eine klare Meinung gebildet:
Die Anzahl der Situationen, in denen ein Gurt von Nachteil ist, ist vernachlässigbar gering. Jedoch die Chance, ohne Gurt...
- vom Airbag erschlagen zu werden
- bei Oldtimern von der starren Lenksäule erstochen zu werden
- das Fahrzeug im Laufe des Unfallgeschehens ungeplant zu verlassen und im Nachgang vom eigenen Fahrzeug überrolt zu werden
- Mitinsassen durch Zusammenprall schwer zu verletzen (Prinzip Knobelbecher)
(Liste fast beliebig fortsetzbar)
...ist ziemlich hoch.
Besonders dumm ist Punkt 3 in Verbindung mit nem Cabrio, da ist das fast schon garantiert.
Und wirklich richtig sauer werde ich, wenn ich Kinder ungesichert in Autos sehe. Ein Erwachsener sollte sich der Gefahren klar sein und mag die Entscheidung für sich treffen, es ist sein Leben. Kinder dagegen können die Situation nicht einschätzen und korrekt entscheiden. Da habe ich auch schon den einen oder anderen Erziehungsberechtigten (aber anscheinend nicht Erziehungsfähigen) aufm Supermarktparkplatz oder an der Ampel zur Schnecke gemacht.
Meine Aussage ist eindeutig: Gurt. IMMER. Wenn keiner da ist, nachrüsten. Ohne angelegten korrekten Gurt ist JEDE Fahrgastzelle wirkungslos!
Und die vermeidbaren, langen Krankenhausaufenthalte nichtangegurteter Unfallopfer zahlen die Autohaftpflichtversicherungen oder Krankenkassen und damit wir alle.
Gruß,
Werner