Green World Tour 2018: Interview zum Tesla Model S



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Am vergangenen Wochenende fand in Hamburg die Green World Tour statt. Das Elektroauto-Forum war auch dabei und hat sich einen Überblick über die BEV gemacht. Schon von Weitem konnten wir die ersten Modelle am Eingangsbereich ausmachen. Zielstrebig sind wir auf das Tesla Model S zugesteuert und hatten auch ein sehr langes und informatives Gespräch mit dem Besitzer, Herrn Bohlsen.

Elektroauto-Forum: Herr Bohlsen, was können Sie uns Interessantes zum Tesla Model S mitteilen:

Herr Bohlsen: Der Tesla ist Baujahr 2015, also, einer der ersten. Ist jetzt drei Jahre alt und jetzt 60.000 km gelaufen. Ist gut rund gelaufen, es gab nie ein Problem. Auch total langstreckentauglich.

Elektroauto-Forum: Welche Reichweite hat er?

Herr Bohlsen: Ganz real, wenn man nicht so sehr bremst, 300 km. Die schafft man eigentlich immer. Da muss man nicht so viel aufpassen, auch für lange Strecken. Ich habe früher in Österreich gewohnt und ich bin mit dem Auto die Strecke Hamburg-Graz regelmäßig gefahren. Das geht schon - auch ohne, dass man eine Woche Urlaub braucht. Das geht schon.

Elektroauto-Forum: Wie oft mussten Sie für diese Strecke aufladen?



Herr Bohlsen: Öfter. Die Batterien soll man ja nicht ganz aufladen oder leerfahren. Man lädt ungefähr auf 80 % auf. Das geht relativ schnell. Auch an den Super-Chargern. Die stehen überall in West-Europa. Vom Nordkap bis nach Grenada kann man locker fahren, ohne, dass es einen Cent kostet. Meistens ist es so: Ich rechne eher in Fahrtstunden als in Kilometern. Man fährt ungefähr 3 Stunden und lädt dann 40 Minuten. Das ist ungefähr der Rhythmus, den man hat. Je nachdem, wie die Ladestationen zueinander stehen. Und dann bin ich meistens auch froh, wenn ich anhalten kann.

Elektroauto-Forum: Sie haben gesagt, dass Sie das Elektro-Auto seit 3 Jahren fahren. Würden Sie sagen, dass sich der Kauf, im Gegensatz zu einem Auto mit Verbrennungsmotor, gelohnt hat?

Herr Bohlsen: Als ich noch in Österreich gewohnt habe, hat sich das mit den Rechnungen gelohnt. Da ist das auf jeden Fall erheblich günstiger gewesen. Weil die Steuern dort so hoch sind und die fallen beim E-Auto weg. Hier in Deutschland lohnt es sich für die Klasse auch, da ich ja beim Klassenaufsteiger bin. Das ist für mich unter dem Strich etwas teurer gewesen. Von einem A4 auf dieses Modell ist das schon eine Steigerung.

Elektroauto-Forum: Dürfen wir fragen, wie viel Sie für dieses Modell bezahlt haben?

Herr Bohlsen: Damals hat er 86.000 € gekostet.

Elektroauto-Forum: Aber das hat sich ja doch gelohnt.

Herr Bohlsen: Ja, man muss sich halt überlegen: Die Anschaffungskosten sind immer hoch. Aber was letztlich ein Auto kostet, ist das, was vom Konto runtergeht. Und damals hat mich mein abgezahlter Audi A4 400€ im Monat gekostet, nur dass er an der Straße stand und mal seine 10.000 km gefahren ist. Hätte ich dann noch ein Neues gekauft, weil der Audi irgendwann alt war, hätte ich auch nochmal 40.000 € zahlen müssen. Aber für einen Jahreswagen oder so. Dann kommen für den Zweitwagen nochmal 400 € pro Monat dazu. Dann sind wir schon bei 800 € im Monat. Und für den Tesla hab ich 750 € bezahlt. In Österreich war er günstiger. In Deutschland sind die Steuern nicht so hoch - das sind Peanuts dagegen.

Elektroauto-Forum: Was genau sind denn "Penauts", wenn wir schon dabei sind?

Herr Bohlsen: Ja, was zahlt man für ein Auto dieser Größe an Steuern? Vielleicht im Jahr 200 €. In Österreich würde man theoretisch 300 € zahlen. Das ist schon eine andere Hausnummer. Also, es lohnt sich schon. Ich würde nie wieder umsteigen.



Elektroauto-Forum: Das ist doch mal eine Aussage.

Herr Bohlsen: Meine größte Sorge ist eher, dass mir jemand das Auto kaputtfährt und ich mir einen Neuen kaufen müsste.

Elektroauto-Forum: Da steht ja dann die Schuldfrage im Raum.

Herr Bohlsen: Ja, aber auch da zahlt die Versicherung nicht immer. Ich hatte gerade einen Unfall - in Österreich. Man kann sich jedes Elektro-Auto günstig rechnen, auch einen Tesla. Aber die Reparaturen sind sauteuer. Das ist alles Aluminium.

Elektroauto-Forum: Die meisten Kaufinteressenten zweifeln immer an der Reichweite. Sie haben bereits erwähnt, dass hier für Sie kein Problem aufgekommen ist. Andere haben Bedenken bzgl. der Batteriehaltbarkeit. Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Richtung gemacht?

Herr Bohlsen: Tesla gibt auf die Batterie 8 Jahre Garantie. Unbegrenzte Kilometerleistung. Also, betreffend auf Batterie und Antriebsstrang, Motor - alles dabei. Ich habe nur von einer Batterie gehört, die jemals auf Garantie getauscht werden musste. Das war ein Taxi-Unternehmen in den USA. Die haben jeden Tag das Auto zu 100 % aufgeladen und zu 0 % leergefahren.

Elektroauto-Forum: Das ist ja genau verkehrt - haben Sie ja schon erwähnt.

Herr Bohlsen: Das ist der Tod der Batterie. Tesla hat die Batterie trotzdem getauscht, auf Garantie. Ich kenne sehr viele E-Autobesitzer, die haben 200.000 bis 300.000 km runter und die Batterie ist noch frisch.

Elektroauto-Forum: Nicht schlecht. Also, das sollte nicht der Angstgrund sein, kein BEV zu kaufen.

Herr Bohlsen: Genau. Wie gesagt, ich habe 60.000 km runter und ich habe einen Kilometerverlust von ca. 7 km bisher.

Elektroauto-Forum: Damit lässt sich sicherlich leben.

Herr Bohlsen: Das merkt man überhaupt nicht. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Batterie das Auto überlebt.



Elektroauto-Forum: Wie schnell beschleunigt das Modell von 0 auf 100?

Herr Bohlsen: Das Auto ist zweimotorisiert und benötigt 4,5 Sekunden. Wenn man nicht aufpasst und die Beschleunigung unerwartet kommt, kann schon es schon zum Schleudertrauma kommen. Da muss vorgewarnt werden. Weil das Auto direkt aus dem Stand das Drehmoment hat. Das ist wie in einer Achterbahn, direkt los.

Elektroauto-Forum: Die Geschwindigkeit ist auch gleichbleibend. Nicht wie bei einem Benziner oder Diesel?

Herr Bohlsen: Ja, ab 100 km/h zieht das Auto auch langsam weniger, wegen der Drehzahl des Motors. Aber bis 100 zieht das Modell schon gut durch. Und der neue Tesla, der 2020 rauskommen soll, der soll in 1,9 Sekunden bis 200 durchziehen können. Aber der kostet auch mehr.

Wir bedanken uns bei Herrn Bohlsen für seine Zeit und das wirklich ausführliche Interview.

 

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Janine

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21.08.2018
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Hamburg
Am vergangenen Wochenende fand in Hamburg die Green World Tour statt. Das Elektroauto-Forum war auch dabei und hat sich einen Überblick über die BEV gemacht. Schon von Weitem konnten wir die ersten Modelle am Eingangsbereich ausmachen. Zielstrebig sind wir auf das Tesla Model S zugesteuert und hatten auch ein sehr langes und informatives Gespräch mit dem Besitzer, Herrn Bohlsen.

Elektroauto-Forum: Herr Bohlsen, was können Sie uns Interessantes zum Tesla Model S mitteilen:

Herr Bohlsen: Der Tesla ist Baujahr 2015, also, einer der ersten. Ist jetzt drei Jahre alt und jetzt 60.000 km gelaufen. Ist gut rund gelaufen, es gab nie ein Problem. Auch total langstreckentauglich.

Elektroauto-Forum: Welche Reichweite hat er?

Herr Bohlsen: Ganz real, wenn man nicht so sehr bremst, 300 km. Die schafft man eigentlich immer. Da muss man nicht so viel aufpassen, auch für lange Strecken. Ich habe früher in Österreich gewohnt und ich bin mit dem Auto die Strecke Hamburg-Graz regelmäßig gefahren. Das geht schon - auch ohne, dass man eine Woche Urlaub braucht. Das geht schon.

Elektroauto-Forum: Wie oft mussten Sie für diese Strecke aufladen?



Herr Bohlsen: Öfter. Die Batterien soll man ja nicht ganz aufladen oder leerfahren. Man lädt ungefähr auf 80 % auf. Das geht relativ schnell. Auch an den Super-Chargern. Die stehen überall in West-Europa. Vom Nordkap bis nach Grenada kann man locker fahren, ohne, dass es einen Cent kostet. Meistens ist es so: Ich rechne eher in Fahrtstunden als in Kilometern. Man fährt ungefähr 3 Stunden und lädt dann 40 Minuten. Das ist ungefähr der Rhythmus, den man hat. Je nachdem, wie die Ladestationen zueinander stehen. Und dann bin ich meistens auch froh, wenn ich anhalten kann.

Elektroauto-Forum: Sie haben gesagt, dass Sie das Elektro-Auto seit 3 Jahren fahren. Würden Sie sagen, dass sich der Kauf, im Gegensatz zu einem Auto mit Verbrennungsmotor, gelohnt hat?

Herr Bohlsen: Als ich noch in Österreich gewohnt habe, hat sich das mit den Rechnungen gelohnt. Da ist das auf jeden Fall erheblich günstiger gewesen. Weil die Steuern dort so hoch sind und die fallen beim E-Auto weg. Hier in Deutschland lohnt es sich für die Klasse auch, da ich ja beim Klassenaufsteiger bin. Das ist für mich unter dem Strich etwas teurer gewesen. Von einem A4 auf dieses Modell ist das schon eine Steigerung.

Elektroauto-Forum: Dürfen wir fragen, wie viel Sie für dieses Modell bezahlt haben?

Herr Bohlsen: Damals hat er 86.000 € gekostet.

Elektroauto-Forum: Aber das hat sich ja doch gelohnt.

Herr Bohlsen: Ja, man muss sich halt überlegen: Die Anschaffungskosten sind immer hoch. Aber was letztlich ein Auto kostet, ist das, was vom Konto runtergeht. Und damals hat mich mein abgezahlter Audi A4 400€ im Monat gekostet, nur dass er an der Straße stand und mal seine 10.000 km gefahren ist. Hätte ich dann noch ein Neues gekauft, weil der Audi irgendwann alt war, hätte ich auch nochmal 40.000 € zahlen müssen. Aber für einen Jahreswagen oder so. Dann kommen für den Zweitwagen nochmal 400 € pro Monat dazu. Dann sind wir schon bei 800 € im Monat. Und für den Tesla hab ich 750 € bezahlt. In Österreich war er günstiger. In Deutschland sind die Steuern nicht so hoch - das sind Peanuts dagegen.

Elektroauto-Forum: Was genau sind denn "Penauts", wenn wir schon dabei sind?

Herr Bohlsen: Ja, was zahlt man für ein Auto dieser Größe an Steuern? Vielleicht im Jahr 200 €. In Österreich würde man theoretisch 300 € zahlen. Das ist schon eine andere Hausnummer. Also, es lohnt sich schon. Ich würde nie wieder umsteigen.



Elektroauto-Forum: Das ist doch mal eine Aussage.

Herr Bohlsen: Meine größte Sorge ist eher, dass mir jemand das Auto kaputtfährt und ich mir einen Neuen kaufen müsste.

Elektroauto-Forum: Da steht ja dann die Schuldfrage im Raum.

Herr Bohlsen: Ja, aber auch da zahlt die Versicherung nicht immer. Ich hatte gerade einen Unfall - in Österreich. Man kann sich jedes Elektro-Auto günstig rechnen, auch einen Tesla. Aber die Reparaturen sind sauteuer. Das ist alles Aluminium.

Elektroauto-Forum: Die meisten Kaufinteressenten zweifeln immer an der Reichweite. Sie haben bereits erwähnt, dass hier für Sie kein Problem aufgekommen ist. Andere haben Bedenken bzgl. der Batteriehaltbarkeit. Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Richtung gemacht?

Herr Bohlsen: Tesla gibt auf die Batterie 8 Jahre Garantie. Unbegrenzte Kilometerleistung. Also, betreffend auf Batterie und Antriebsstrang, Motor - alles dabei. Ich habe nur von einer Batterie gehört, die jemals auf Garantie getauscht werden musste. Das war ein Taxi-Unternehmen in den USA. Die haben jeden Tag das Auto zu 100 % aufgeladen und zu 0 % leergefahren.

Elektroauto-Forum: Das ist ja genau verkehrt - haben Sie ja schon erwähnt.

Herr Bohlsen: Das ist der Tod der Batterie. Tesla hat die Batterie trotzdem getauscht, auf Garantie. Ich kenne sehr viele E-Autobesitzer, die haben 200.000 bis 300.000 km runter und die Batterie ist noch frisch.

Elektroauto-Forum: Nicht schlecht. Also, das sollte nicht der Angstgrund sein, kein BEV zu kaufen.

Herr Bohlsen: Genau. Wie gesagt, ich habe 60.000 km runter und ich habe einen Kilometerverlust von ca. 7 km bisher.

Elektroauto-Forum: Damit lässt sich sicherlich leben.

Herr Bohlsen: Das merkt man überhaupt nicht. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Batterie das Auto überlebt.



Elektroauto-Forum: Wie schnell beschleunigt das Modell von 0 auf 100?

Herr Bohlsen: Das Auto ist zweimotorisiert und benötigt 4,5 Sekunden. Wenn man nicht aufpasst und die Beschleunigung unerwartet kommt, kann schon es schon zum Schleudertrauma kommen. Da muss vorgewarnt werden. Weil das Auto direkt aus dem Stand das Drehmoment hat. Das ist wie in einer Achterbahn, direkt los.

Elektroauto-Forum: Die Geschwindigkeit ist auch gleichbleibend. Nicht wie bei einem Benziner oder Diesel?

Herr Bohlsen: Ja, ab 100 km/h zieht das Auto auch langsam weniger, wegen der Drehzahl des Motors. Aber bis 100 zieht das Modell schon gut durch. Und der neue Tesla, der 2020 rauskommen soll, der soll in 1,9 Sekunden bis 200 durchziehen können. Aber der kostet auch mehr.

Wir bedanken uns bei Herrn Bohlsen für seine Zeit und das wirklich ausführliche Interview.

 

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