"gewöhnungsbedürftig"
So all zu fest würde ich mich nicht an diesen E-Cell der A-Klasse gewöhnen. Ich wundere mich ja sehr, wie das weitergehen soll, steht doch die neue A-Klasse bereits in den Startlöchern. Und diese hat nicht einfach ein anderes Blechkleid, sondern kommt ohne Sandwichboden mit dem Platz für die Akkus daher
Die bisherige A-Klasse wurde ja Anfang dieses Jahrhunderts konzipiert, übrigens zu der Zeit als Mercedes bei Mitsubishi eingestiegen war. Damals entstand bei Mitsubishi unter dem Einfluss von Mercedes das Konzept für die Karrosse des i bzw. i-MiEV, ebenfalls mit diesem Doppelboden, den man alternativ für den Benzintank oder Akkus vorsah.
Mitsubishi hat sich 2006 in Anbetracht der beschränkten Energie (Wh/kg) für einen reinen Stadtwagen entschieden. Massgebend waren die Umfrageergebnisse zur durchschnittlichen täglichen Fahrdistanz in Japan (40km).
Der E-Cell von Mercedes-Benz will höher hinaus (5-Plätzer mit Gepäckraum, >200km Reichweite, höhere Spitzengeschwindigkeit). Damit wird er zwangsweise schwerer, braucht dafür einen stärkeren Motor, der braucht mehr Energie (Wh/km), darum muss der Akku grösser sein. Alles führt zu mehr Gewicht, was Gift ist für elektrische Autos.
Am Schluss ist die Beschleunigung 0-100 km/h etwa gleich wie beim i-MiEV, nur mit deutlich mehr Energieverbrauch. Macht eigentlich wenig Sinn.
Beim derzeitigen Stand der spezifischen Akku-Leistung ist es nicht klug, EV in der "Golfklasse" zu präsentieren und damit dem Kunden vergleichbare Fahrleistungen (Reichweiten) zu sugerieren. Den gleichen Geburtsfehler bringt auch der Nissan Leaf mit. Man kann damit nicht vernünftig von Grossstadt zu Grossstadt (geschweige denn in die Ferien) fahren. Der Saft reicht nicht.
Da bleibt nur der Einsatz in Städten und Agglomerationen. Aber dafür sind diese "Golfklassen"-EV unnötig schwer.
Mal sehen, was und wann Mercedes letztlich ein Akku getriebenes EV tatsächlich in den Verkauf bringt. Bis dann gilt abwarten und :drink: