Gegencompountierung - Hat jemand Erfahrung ?



Bis zu 350 € für alle Fahrer von Elektroautos!
» Jetzt die höchste Quote am Markt sichern
» Oder direkt FIX 85 € erhalten.

Bereits jetzt THG-Quote für 2024 beantragen! Sichere dir deinen Quoten-Anspruch bevor die Prämie sinkt!
(Werbung)

Michael Scholze

Neues Mitglied
10.05.2006
14
Hallo

Hat jemand Erfahrung mit Gegencompountierung ?

Also, das wechseln der Strom-Durchflussrichtung in der Compoundspule
im Motor.

Ich habe mal ein paar Versuche gemacht, mit einer 24V Gegenspannung.
Dabei wurden zwei 12V Blei-Gel Akkus in Reihe geschaltet wobei der minus
Pol des einen Akkus an den Pluspol des Motors angeschlossen wurde und der
Pluspol an den Compoundanschluss am Motor.

Durch diesen Trick wird die Compoundspule "umgekert" durchflossen.

Sie wirkt dann nicht als "bremse" sondern beschleunigt den Motor.
Die Ankerwicklung (???) wird stärker durchflossen und deshalb läuft der
Motor schneller.

Ich habe festgestellt, das dies so ca. 10 Kmh mehr Geschwindigkeit bringt.

würde mich mal interessieren, ob schon jemand anderes mal damit rumprobiert
hat. Interessant wäre auch, welche Risiken man sich damit einfängt.
Schließlich hat die Compoundwicklung ja auch eigendlich den Sinn, den Motor
zu schützen...

Gruss

Michael Scholze
 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
Die Compundwicklung kann das Feld schwächen oder stärken.

Das Hauptfeld wird beim Thrige-Titan Motor im City-El von der Feldwicklung gemacht, die in Reihe mit der Ankerwicklung liegt, es ist also eigentlich ein Reihenschlussmotor.

Es gilt:
1. Mehr Magnet-Feld, umso mehr Drehmoment, aber dafür weniger Drehzahl.
2. Weniger Feld heißt aber auch: weniger Drehmoment, aber mehr Drehzahl.

Die Compoundwicklung verstärkt normalerweise das Feld der Reihenschlußwicklung, sorgt also für mehr Drehmoment und begrenzt gleichzeitig die Geschwindigkeit.

Läßt man weniger Strom durch die Compoundwicklung fließen, so wird das Drehmoment geringer, aber dafür die Geschwindigkeit höher. Macht man - z.B. durch einen kleinen Turbo-Schalter - die Compoundwicklung stromlos, so dreht der Motor etwas höher, der CityEl erreicht dann etwa 50 bis 55 km/h (jedenfalls mein alter 92er Modell).
Schwächt man das Feld noch weiter durch einen umgekehrten Stromfluß durch die Compoundwicklung - wie von Dir beschrieben -, so dreht der Motor noch höher.

<b>Aber Achtung: Ohne Last kann der Motor durchgehen, d.h. überdrehen, bis er auseinander fliegt.</b>

Der Motor ist grundsätzlich für bestimmte Betriebsbedingungen, d.h. Ströme und Drehzahlen ausgelegt. Wird er "verbogen", d.h. anders betrieben, so kann unvorhergesehens passieren (und ist vielfach passiert, u.a. hier in den Foren nachzulesen):
a) Der Motor wird zu warm (zu hohe Stromwärmeverluste oder zu hohe Wirbelstrom oder Eisenverluste), die Wicklung könnte verbrennen.
b) Die Welle schert ab, besonders bei zu hohen Drehmomenten.
c) Die Lager machen nicht mehr so mit, wie sie sollen (ist eher selten, die Lager sind wohl recht stabil).
d) Die Bürsten verschleißen stärker.

Moderates "Tunen" ist vielfach gemacht, z.B. 48 Volt und damit mehr Drehzahl. Das scheint der Motor recht klaglos mitzumachen.

Gruss, Roland Reichel, bsm
(City-El Fahrer seit 1989, damals noch Serie 1, über Fa. Erk bezogen, aus dem 1. dänischen Konkurs, dann gleich auf Curtis-Steller hochgerüstet, jetzt fahre ich ein 92er Baujahr, ebenfalls dänisches Modell, ursprünglich 40 km/h, später offiziell mit Eintrag hochgerüstet auf 50 km/h durch den oben erwähnten Compound-Turbo-Schalter. Dadurch, daß dieses "Tunen" auch offiziell in den Schein eingetragen ist (wie bei einigen mir bekannten Kollegen), kann ich locker darüber öffentlich berichten. Andere haben es einfach so gemacht, sie sollten sich mit schriftlichen Aussagen dazu dann besser zurückhalten.
Zusätzlich hochgerüstet habe ich meinen CityEl mit zwei Schiebefenstern und 100 Watt Photovoltaik auf dem Fahrzeugdach.)
 
W

Wolfgang Klievering

Guest
Hallo Michael,
kannst du vergessen, suche mal in alten Beiträgen, damit haben einige gespielt, aber die Beschleunigung geht in den Keller und der Motorwirkungsgrad nimmt auch stark ab. Wenn man was machen will geht nur Spanungserhöhung um 6 oder 12 Volt, dann aber bitte mit TÜV Eintragung der höheren Geschwindigkeit sonst weder Betriebserlaubnis noch Versicherungsschutz.
Gruß Wolfgang
 
R

reinhold

Guest
Hallo
Gegencompoundierung ist Enegievernichtung.
Schau mal mein Umbauprojekt 2001- Reihenschlusmotor an!
Mehr Drehzahl, und besserer Wirkungsgrad!
Oder doch gleich ein Perm ????
Das allereinfachst für sofort ist eine zusätzliche 6V Batterie(~65 KmH), das kann der Curtis und die Ladeelektronik kann eingestellt werden.
Viel Vergnügen!
Tschau
Reinhold
 

Bernd Schlüter

Aktives Mitglied
19.01.2004
326
Krefeld, 02151 9287045
Sinnvoller, als das Feld durch ein Gegenfeld zu schwächen, ist es auf jeden Fall, einen Widerstand parallel zur Reihenwicklung zu schalten. Solange man dafür sorgt, dass der Ankerstrom nicht das Feld verdrängt, kann man die Reihenwicklung auch ganz kurzschließen (ab einer Drehzahlgrenze, der volle Motorstrom fließt durch das Kurzschlussrelais) und dann sogar evtl. noch die Spannung an der Compoundwicklung reduzieren.
Anfahren oder langsam fahren darf man in solch einem Zustand natürlich nicht! Wegen der Rauchvergiftungsgefahr würde ich da nicht blind herangehen und die Freigabe darf nur automatisch ab einer Mindestdrehzahl möglich sein.
Der maximale Ankerstrom muß dabei unbedingt deutlich reduziert werden, weil in jedem Fall schon vor Erreichen der höchstzulässigen Stromstärke die Feldverdrängung stattgefunden hat, das merkt man überhaupt nicht!
Merke: Solange die Ankerstromaufnahme und der Anstieg der Antriebsleistung in einem gesunden Verhältnis stehen, ist das Verfahren noch sinnvoll und unschädlich. Der Wirkungsgrad sinkt.
Die bloße Feldschwächung der Compoundwicklung ist zwar wegen des geringeren Stromes einfacher, aber mit mehr Verlust verbunden und zudem begrenzt.
Ein E-Auto ist kein Rennauto!
Bernd
 

Anmelden

Neue Themen