Hallo Manfred
Es geht mir nicht darum, was in 10 Jahren möglich sein könnte, sondern darum, das was heute möglich ist auch zu tun. Und da stellt sich ganz schnell die Frage, wie verteile ich meine wirtschaftlichen Mittel? Was stelle ich damit an? Nehme ich einen PriusII, einen TDI oder ein Elektroauto? Und da habe ich praktisch für mich herausgefunden, daß ein TDI und ein Elektroauto sich sehr gut ergänzen und zusammen wesentlich weniger kosten und dabei eine höhere CO2-Einsparung bringen, als ein (relativ neuer) PriusII. Das kann sich aber auch ändern, je nachdem welchen Arbeitsweg ich habe und ob ich Mitfahrer habe. Soll doch jeder für sich entscheiden, welchen Beitrag er beisteuern möchte, es gibt sehr viele Möglichkeiten, nicht jeder hat alle. Ich kann z.B. keine PV oder Solarthermie installieren, ich besitze nämlich kein Dach. Ich besitze noch nicht mal eine Steckdose zum laden, weshalb ich auf die Mithilfe lieber Nachbarn angewiesen bin. Diese wiederum können sich nicht vorstellen, an einem Cityel rumzuschrauben, dafür engagieren sie sich sozial und kulturell und manche fahren mit Biodiesel. Es kann nicht darum gehen, hart an der Grenze des technisch Machbaren zu Segeln, weil das sehr teuer und damit elitär wird. Es muss darum gehen, Technik und Verhaltensweisen zu verbreiten, die viele sich leisten können und die eine ordentliche Einsparung an CO2 bringen. Tomi Engel brauchte ich die Frage nach den Kosten nicht zu stellen, da ich weiß, daß es heute noch nicht einmal technisch darstellbar ist. Das liegt an der Zyklenfestigkeit der heute Verfügbaren Batterien, bzw. deren Preis. Wenn sich z.B. A123-Akkus dem Preis 900$/kWh nähern und es große Systeme gibt, dann wird es sehr schnell zur Marktreife kommen. (Nach großen Systemen habe ich Sven Bauer gefragt, auf eine Antwort warte ich noch).
Ich sehe ein großes Problem bei der Miniaturisierung von Wärmekraftmaschinen, sowohl für BHKW als auch für Verbrenner in Fahrzeugen. Ich weiß aus erster Hand, daß ein Motor mit kleinem Hubraum annähernd das gleiche kostet wie ein etwas größerer, weil die Kosten kaum auf den Materialeinsatz sondern auf die Zahl der Bearbeitungsschritte zurückgehen. Und diese Zahl ist bei gleicher Technologie immer dieselbe, ob Groß oder Klein. Manche KFZ-Hersteller haben im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung zur Reduktion des Flottenverbrauchs die kleineren Motoren/Fahrzeuge subventioniert, das hat ihnen zum Teil sehr weh getan (Opel, VW, Audi, Mercedes mit Smart und A-Klasse). Andere haben das nicht getan und es geht ihnen sehr gut (Porsche, BMW).
Daraus schließe ich, daß unterhalb einer bestimmten Fahrzeuggröße die Abgasreinigung (Kat, Vorkat, Partikelfilter, NOx, Rückführung, Sensorik, Elektronik, Gemischkontrolle, Einspritzung usw.) und Wirkungsgradverbesserungen (Turbolader, Zwischenkühler, Direkteinspritzung, Mehrventiler) anteilig zu den Fahrzeugkosten so hoch werden, daß nur wenige diese Kleinwagen kaufen, was sich ja auch gezeigt hat (Lupo, Polo, A2, A-Klasse), bzw. die Hersteller Verluste damit einfahren, selbst wenn sie die Anzahl der Zylinder verkleinern.
Deshalb meine ich, daß reine Elektroantriebe besonders günstig sind, weil Batterie, Motor und Elektronik beliebig skalierbar und beim Einsatz immer Schadstofffrei sind. Volumen~Gewicht~Preis~Energieverbrauch.
Gruß
andreas