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Dirk Hunecke
Guest
Hallo Elektromobilisten,
heute möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht über den Einsatz eines Megapulsers zur Reaktivierung von alten Batterien geben.
Als Testkandidaten standen zur Verfügung:
3 Stück Yuasa EB90 90Ah/C5 Baujahr 1993, stammen aus einem der geretteten City-Els (siehe älterer Beitrag im City-El Forum), Gesamtfahrleistung 180 km d.h. kaum Zyklen.
Dafür seit ca. 8 Jahren ungeladen und mit Säure gefüllt gestanden. Die Platten waren schneeweiß vor lauter Sulfat.
Wahrscheinlich 1x eingefroren gewesen, das Kunststoffgehäuse ist leicht nach Außen gewölbt.
1 Stück Motorradbatterie Baujahr 1998, 14Ah/C20, Sommer über im Einsatz in einer Honda CBR1000, im Winter nur ausgebaut und im warmen Raum gelagert.
Als Ladegerät standen ein normaler 4 A KFZ-Lader aus der DDR (Ladefix), ein Akku-Lade-Meßgerät von ELV (ALC 7000 Expert) und der normale City-El-Lader (Trafo-Lader) meines El´s Baujahr 2000 zur Verfügung.
Leihweise hatte ich mir für ca. 14 Tage einen Akkupulser (Megapulse) besorgt.
zu den City-El Batterien:
Nach Korrektur des Flüssigkeitsstandes wurden die Batterien zunächst mit einem geringen Ladestrom (1A) „angeladen“. Anfangs wollte der Ladestrom gar nicht zu Stande kommen, aber nach einigen Stunden nahmen die Batterien Ladung an. Nachdem der Automatiklader abgeschaltet hatte, wurden die Batterien noch einmal entladen. Die erste Entladung zeigte eine entnommene Kapazität von ca. 14 Ah bei 1 A Entladestrom. Jetzt habe ich sie an das City-El Ladegerät angeschlossen.
Richtig super geladen haben sie noch nicht, nur gegast, auch nach 5 Stunden noch.
Also, erst einmal eine Runde mit dem El gefahren nach 600 m war Schluß. Wobei das El nicht abschaltete (BJ 2000 hat keinen Kapamesser), sondern kaum noch fuhr.
Wieder geladen und gefahren, Reichweite 1,8 km. Das nächste Mal 3,5 km, dann 7km und zuletzt 13 km allerdings mit längerer Bergabfahrt. Mehr war nicht drin, mehrfaches neues Laden/Entladen brachte keine Reichweitenvergrößerung.
Nach Ausbau der Batterien habe ich eine City-El Batterie im vollgeladenen Zustand vermessen, die entnehmbare Kapazität bei 2A Entladestrom betrug knapp 50Ah. Leider kann das ALC 7000 von ELV keinen höheren Lade/Entladestrom auf Dauer liefern, da es sonst zu heiß wird und abschaltet.
Interessanterweise ist die Herstellerangabe bis 3,5A Lade/Entladestrom, was das Gerät allerdings nur ca. 1 h mitmacht.
Die Säuredichte bei vollgeladenem Akku betrug nur 1,20, wahrscheinlich war der Rest als Sulfat in den Platten.
Nun kam der Megapulse ins Spiel: Jede Batterie wurde 24 h mit dem Ladefix (4 A Ladestromangabe, tatsächlicher Ladeanfangsstrom 5,5 A) und angeschlossenem Akkupulser geladen.
Nach diesen 24 h laden wurden die Batterien nochmals entladen und die eine Testbatterie nochmals mit dem Automatiklader geladen und vermessen (entladen).
Die Säuredichte betrug jetzt bei voller Batterie 1,25 die entnehmbare Kapazität betrug bei 2 A Entladestrom 59 Ah.
Das ist eine Kapazitätssteigerung von 18% nach 24 h pulsen! Ist doch nicht schlecht.
Nachdem alle Batterien auf den gleichen (Ent-)Ladezustand gebracht wurden, habe ich sie noch mal im City-El aufgeladen und bin probegefahren. 15 km, dann begann die Spannung zu weit abzusinken.
Nach einer weiteren Pulskur von je 24 h pro Akku mit einem vollen Entlade- und Ladezyklus fährt das El jetzt ca. 18 km.
Ich bin mir sicher, daß ich die Kapazität noch weiter steigern kann, allerdings dauert das noch seine Zeit, da ich nur begrenzt über einen Akkupulser verfügen kann.
Die Messungen mit dem Automatiklader sind an den City-El-Batterien sehr zeitintensiv, da der Lader nur bis 2A Laden/Entladen kann. Deshalb habe ich noch einige Versuche mit der oben beschriebenen Motorradbatterie gemacht. Diese hatte nach 5 Jahren Nutzung noch eine Entladekapazität von 6,8 Ah/C10. Nach mehreren Zyklen mit dem Automatiklader konnte ich die Kapazität auf 10,8 Ah/C10 hochtreiben, mehr ging nicht. Nun habe ich die entladene Batterie mit dem Akkupulser verbunden und 1x aufgeladen und 1x entladen. (Pulszeit 24h)Danach wieder ohne Pulser 1x aufgeladen und 1x entladen und gemessen. Wieder nur 10,8Ah/C10! Was war los? Pulser keine Wirkung? Also, noch mal vollgeladen und gemessen. Und siehe da: 13,8 Ah/C10 entnehmbare Kapazität.
Eine Steigerung von 28% nach nur 24 Stunden Pulsen.
Was ich mir noch nicht erklären kann, ist die Tatsache, daß nach der 1. Ladung nach den Pulsen noch keine Kapazitätssteigerung feststellbar war, sondern erst nach der 2. Ladung nach den Pulsen.
Vielleicht liegt das daran, daß das Sulfat erst einmal abgebaut wird und bei der nächsten Ladung dann die Vorteile der geringeren Plattenverhärtung zum Tragen kommen.
Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß ein ordentlicher Akkupulser bei rein sulfatvierten Batterien (keine mech. Defekte und Beschädigungen der Platten) zur Kapazitätssteigerung führen kann.
Ich werde auf jeden Fall noch weitere Versuche anstellen und darüber berichten.(Dauert aber seine Zeit)
Viele Grüße
Dirk
heute möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht über den Einsatz eines Megapulsers zur Reaktivierung von alten Batterien geben.
Als Testkandidaten standen zur Verfügung:
3 Stück Yuasa EB90 90Ah/C5 Baujahr 1993, stammen aus einem der geretteten City-Els (siehe älterer Beitrag im City-El Forum), Gesamtfahrleistung 180 km d.h. kaum Zyklen.
Dafür seit ca. 8 Jahren ungeladen und mit Säure gefüllt gestanden. Die Platten waren schneeweiß vor lauter Sulfat.
Wahrscheinlich 1x eingefroren gewesen, das Kunststoffgehäuse ist leicht nach Außen gewölbt.
1 Stück Motorradbatterie Baujahr 1998, 14Ah/C20, Sommer über im Einsatz in einer Honda CBR1000, im Winter nur ausgebaut und im warmen Raum gelagert.
Als Ladegerät standen ein normaler 4 A KFZ-Lader aus der DDR (Ladefix), ein Akku-Lade-Meßgerät von ELV (ALC 7000 Expert) und der normale City-El-Lader (Trafo-Lader) meines El´s Baujahr 2000 zur Verfügung.
Leihweise hatte ich mir für ca. 14 Tage einen Akkupulser (Megapulse) besorgt.
zu den City-El Batterien:
Nach Korrektur des Flüssigkeitsstandes wurden die Batterien zunächst mit einem geringen Ladestrom (1A) „angeladen“. Anfangs wollte der Ladestrom gar nicht zu Stande kommen, aber nach einigen Stunden nahmen die Batterien Ladung an. Nachdem der Automatiklader abgeschaltet hatte, wurden die Batterien noch einmal entladen. Die erste Entladung zeigte eine entnommene Kapazität von ca. 14 Ah bei 1 A Entladestrom. Jetzt habe ich sie an das City-El Ladegerät angeschlossen.
Richtig super geladen haben sie noch nicht, nur gegast, auch nach 5 Stunden noch.
Also, erst einmal eine Runde mit dem El gefahren nach 600 m war Schluß. Wobei das El nicht abschaltete (BJ 2000 hat keinen Kapamesser), sondern kaum noch fuhr.
Wieder geladen und gefahren, Reichweite 1,8 km. Das nächste Mal 3,5 km, dann 7km und zuletzt 13 km allerdings mit längerer Bergabfahrt. Mehr war nicht drin, mehrfaches neues Laden/Entladen brachte keine Reichweitenvergrößerung.
Nach Ausbau der Batterien habe ich eine City-El Batterie im vollgeladenen Zustand vermessen, die entnehmbare Kapazität bei 2A Entladestrom betrug knapp 50Ah. Leider kann das ALC 7000 von ELV keinen höheren Lade/Entladestrom auf Dauer liefern, da es sonst zu heiß wird und abschaltet.
Interessanterweise ist die Herstellerangabe bis 3,5A Lade/Entladestrom, was das Gerät allerdings nur ca. 1 h mitmacht.
Die Säuredichte bei vollgeladenem Akku betrug nur 1,20, wahrscheinlich war der Rest als Sulfat in den Platten.
Nun kam der Megapulse ins Spiel: Jede Batterie wurde 24 h mit dem Ladefix (4 A Ladestromangabe, tatsächlicher Ladeanfangsstrom 5,5 A) und angeschlossenem Akkupulser geladen.
Nach diesen 24 h laden wurden die Batterien nochmals entladen und die eine Testbatterie nochmals mit dem Automatiklader geladen und vermessen (entladen).
Die Säuredichte betrug jetzt bei voller Batterie 1,25 die entnehmbare Kapazität betrug bei 2 A Entladestrom 59 Ah.
Das ist eine Kapazitätssteigerung von 18% nach 24 h pulsen! Ist doch nicht schlecht.
Nachdem alle Batterien auf den gleichen (Ent-)Ladezustand gebracht wurden, habe ich sie noch mal im City-El aufgeladen und bin probegefahren. 15 km, dann begann die Spannung zu weit abzusinken.
Nach einer weiteren Pulskur von je 24 h pro Akku mit einem vollen Entlade- und Ladezyklus fährt das El jetzt ca. 18 km.
Ich bin mir sicher, daß ich die Kapazität noch weiter steigern kann, allerdings dauert das noch seine Zeit, da ich nur begrenzt über einen Akkupulser verfügen kann.
Die Messungen mit dem Automatiklader sind an den City-El-Batterien sehr zeitintensiv, da der Lader nur bis 2A Laden/Entladen kann. Deshalb habe ich noch einige Versuche mit der oben beschriebenen Motorradbatterie gemacht. Diese hatte nach 5 Jahren Nutzung noch eine Entladekapazität von 6,8 Ah/C10. Nach mehreren Zyklen mit dem Automatiklader konnte ich die Kapazität auf 10,8 Ah/C10 hochtreiben, mehr ging nicht. Nun habe ich die entladene Batterie mit dem Akkupulser verbunden und 1x aufgeladen und 1x entladen. (Pulszeit 24h)Danach wieder ohne Pulser 1x aufgeladen und 1x entladen und gemessen. Wieder nur 10,8Ah/C10! Was war los? Pulser keine Wirkung? Also, noch mal vollgeladen und gemessen. Und siehe da: 13,8 Ah/C10 entnehmbare Kapazität.
Eine Steigerung von 28% nach nur 24 Stunden Pulsen.
Was ich mir noch nicht erklären kann, ist die Tatsache, daß nach der 1. Ladung nach den Pulsen noch keine Kapazitätssteigerung feststellbar war, sondern erst nach der 2. Ladung nach den Pulsen.
Vielleicht liegt das daran, daß das Sulfat erst einmal abgebaut wird und bei der nächsten Ladung dann die Vorteile der geringeren Plattenverhärtung zum Tragen kommen.
Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß ein ordentlicher Akkupulser bei rein sulfatvierten Batterien (keine mech. Defekte und Beschädigungen der Platten) zur Kapazitätssteigerung führen kann.
Ich werde auf jeden Fall noch weitere Versuche anstellen und darüber berichten.(Dauert aber seine Zeit)
Viele Grüße
Dirk