Erst noch ein Versuch mit dem link, der nicht funktioniert:
http://www.metricmind.com/data/liion_safety_reports.pdf
Seite 9: Dass die Zellen bei den Tests "sprayed" werden, bedeutet doch sicherlich nicht mit Haarspray? Ich würde Kühlung vermuten. Wird auch vom Übersetzer vermutet.
Der Kurzschlusstest wird bestanden, weil die Lauge austritt, das ist sehr positiv! Denn durch den Austritt der Lauge wird die Reaktion offensichtlich gestoppt.
Seite 27: Beim Durchschusstest, gibt es zwei Minuten lang nur Rauch, nach fünf Minuten ist die Hülle geschmolzen, sodaß man das ganze ins Wasser wirft "immersed in water" .
Seite 29: Gut, es passiert nichts, außer, dass Gasblasen hochsteigen. Gut , dass die nicht entzündet werden, denn es handelt sich um Wasserstoff, der mit Luft nicht gerade harmlos ist.
Ich halte diese Kombination: Durchschießen und dann ins Wasser werfen für unrealistisch. Wasser ist für eingeklemmte und verletzte Personen nicht immer leicht zu erreichen, ein Wasserstoffbrand ist nicht so leicht zu löschen. Dieser wurde hier aber offensichtlich immer vermieden.
Seite 31: das gleiche
Seite 32: ein Bombentestergebnis: offensichtlich eine kurzschlusssichere Batterie
Seite 38: Ich lese dies mal so, dass es nach 20 Minuten ERFORDERLICH war, Wasser darüberzuschütten. Oder war das nur, weil nichts weiter geschehen wäre?? Ich hätte , nachdem es erst nach 12 Minuten zur Rauchentwicklung kam, länger als 20 Minuten gewartet, ehe ich mit dem Schlauch gekommen wäre und den Test beendet hätte.
Seite 44: Tieftemperatur: das kennen wir ja schon, Lion taugt nur für den Sommer.
Da müssen wir mit leben. Aber es gibt ja immer noch die Möglichkeit, mit wenig Brennstoff aufzuwärmen. Auch die Insaaen freuen sich schließlich über ein wenig Wärme.
Das ganze wird noch einmal ein drittes Mal beschrieben, diesmal wird zusätzlich ein Stab statt einem Geschoss durch die Batterie geschossen. Offensichtlich kann die Batterie zwischen Stäben und Geschossen unterscheiden: diemal ist "spraying with water" nicht nötig. Ich denke, wenn man betet, tritt immer letzterer Fall ein und wir können, nach einem anständigen Gebet damit rechnen, das sich das Besprühen und Eintauchen in Wasser erübrigt.
Eine Flasche Wasser aus Lourdes könnte gleich beides ersetzen: Einmal das Gebet, und wenn das nicht zu aller Zufriedenheit gewirkt hat, wäre noch Wasser zum Löschen und Kühlen des Knallgases da.
Sollte es sich bei dem Sprühmittel nicht um Wasser gehandelt haben, wäre niemand glücklicher als ich beim versuchsweisen Einsatz dieser Batterien.
Ich sehe allerdings noch weitere Chancen, die Gefahren, die durch die Batterie entsteht, abzuwenden:
Es entsteht bei einem Kurzschluss ein Überdruck. Wenn man bei Überdruck die Flüssigkeit über ein Überdruckventil unten auslaufen lässt, passiert nichts mehr. Das gilt wahrscheinlich auch bei Quetschungen: ohne Elektrolyt gibt es keine weitere Erhitzung. Man könnte an der Unterseite der Batterie Überdruckventile anordnen, die den flüssigen Elektrolyten sofort entweichen ließen.Der Kurzschlussstrom betrug 900 Ampere, das sind mit Sicherheit mehr als 40 kW Wärmeentwicklung, da ja auch Verluste in Wärme verwandelt werden. Schon nach zwei Minuten war die Reaktion gestoppt.
Im Gegensatz dazu kann man bei den Lipos, den Kokams, den Elektrolyt nicht entfernen. Einmal entflammt, fackeln sie ab.
Dafür bieten sie eine große Oberfläche mit guter Kühlmöglichkeit und ein sehr gutes Energiegewicht, sie könnten außerhalb der Fahrgastzelle angebracht werden, wo die Hitzeentwicklung unschädlich nach außen abströmen kann. Die Hitzeentwicklung eines brennenden Benziners bei halbvollem Tank ist vergleichsweise zwanzigmal größer, brennendes Öl und Benzin sind schwer zu löschen. Hier genügt wahrscheinlich Abwarten.
Seite 53: Was aber an den Thunderskys ganz und gar begeistert, ist die Testfahrt:
Vollbesetzt, mit vier Personen, im schwierigen Gelände durch Berge und Täler, Städte und Vorstädte, mit voll aufgedrehtem Video (!)-Player, laufender Klimaanlage, windigem Wetter, mit eingeschaltetem Scheinwerfern, fuhr der Wagen mit 120 km/h 383 km weit. Das mit nur 37,8 kWh Batterieladung.
Bei uns würde da schon alleine die Klimaanlage die Hälfte schlucken.
Donnerhimmel!
Ein Welterfolg.
Wie immer bei Thundersky
So, jetzt aber noch einmal eine neue Betrachtung:
Der Kurzschlusstest ist für mich der wichtigste. Da wurde von Sprühen nichts erwähnt.
Kleine Rechnung:
1. am schwierigsten für mich abzuschätzen: Der Wärmeinhalt der 105 Ah-Thundersky sei gleich dem von einem Liter Wasser.
2. Die Batterie besitzt einen Energiegehalt von 0,38 kWh. Das sind 1,36 Megajoule. Geteilt durch 4190 Joule/kg° Wasser macht ca 325 Grad Celsius Temperaturerhöhung bei voller Umsetzung der Ladung.
3. Schmelzender Kunststoff hat aber ein höheres Speichervermögen als Wasser, außerdem trat Elektrolyt aus und stoppte die Reaktion. Der Versuch ist glaubhaft. Thundersky hat schließlich nicht ohne Grund das spezifische Speichervermögen der Zellen für Strom stark erniedrigt, und damit das Wärmespeichervermögen ebensostark zugunsten der Sicherheit erhöht.
4. Man liegt jedoch im Vergleich zu Blei und Nicads immer noch im kritischen Bereich. Eine geballte Ladung Kokams ist schwieriger zu beherrschen.
Ich sähe eine Anordnung außerhalb der Fahrgastzelle für sinnvoll an. Dann lässt sich jede auftretende Gefahr für die Insassen im Innern meistern. 325 Grad sind nicht viel. Bei geeigneten Löschmitteln, die keinen Wasserstoff entstehen lassen, sähe ich das Brandrisiko als gemeistert an, vor allem, nachdem ich vor kurzen einen Golf aus heiterem Himmel heraus ausbrennen sah. Das sind ganz andere Energien, die da freiwerden.
Lions in die Fahrgastzelle zu setzen, sehe ich nach wie vor als gefährlich an. Bedenken wir, das die kühlende Wirkung durch Einsprühen mit Wasser seine positiven Wirkungen entfaltet, hier aber würden sich die unmittelbar aneinander grenzenden Oberflächen gegenseitig aufheizen.
Natrium und Kalium sind weniger reaktiv als Lithium. Ins Wasser geworfen, erzeugen sie in gleicher Weise Wasserstoff. Ich empfehle jedem, einmal ein Stück Natrium in eine halb mit Wasser gefüllte Konservendose zu werfen. Es ist nicht allein die Hitzewirkung, die gefährlich ist. Die ist, wie wir eben gesehen haben, ja gar nicht so groß.
Vielleicht aber haben sich die Ingenieure von Thundersky zu Pessimisten gewandelt und wir dürfen das gar nicht alles so lesen, wie es dort steht. Wenn ich auf frühere Veröffentlichungen bezüglich des Leistungsvermögens der Batterien, auch bei tiefen Temperaturen blicke, war man da viel optimistischer.
Ich glaube vorerst mal nur meinen Zahlen, und die sehen gar nicht so schlecht aus. Der Tank befindet sich nicht in der Fahrzeugzelle. Warum soll eine leistungsfähige und damit gefährliche Batterie hinein? Man kann ein Elektroauto auch so konstruieren, dass das nicht mehr der Fall ist und nicht gleich ein Brand ausbricht, wenn es in dem verwundenen elektrischen System einmal zu einem Kurzschluss kommt, selbst, wenn Thundersky die Energiedichte wieder erhöht. Auch außerhalb der Fahrgastzelle explodiernde Hochenergiekokams halte ich, verglichen mit brennendem Benzin, für harmlos.
Jens, es ist so, die Modellflieger haben einen Heidenrespekt vor den Dingern. Die haben alle schon ihre Tests gemacht und verwahren diese außerhalb der Behausung auf. Bedenke, die Modelle sind oft brennbar, eine Autokarosserie nicht.
Ein außen angebrachter Kokammetallkoffer, ich kann mir nicht vorstellen, dass der besonders gefährlich ist. Fliegt der mit Kurzschluss auf die Straße, faucht und knallt der, und die Passanten laufen weg.Nur im Fahrzeug ist dieser gefährlich.
Wir sollten uns genau über diesen Punkt Gedanken machen.
Die Lions sind noch harmloser.
Der Thunderskylink funktioniert zur Zeit nicht.
Bernd
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