Elektronikstörung beim Saxo



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Heidetom

Mitglied
18.12.2009
84
Guten Morgen!

gestern Abend bin ich in Wolfsburg liegen geblieben mit Elektronikstörung.

Zum Hergang: Hinfahrt nach WOB bei Regen und nasser Straße. In WOB ca. 1,5 Stunden Standzeit, dann Rückfahrt. Nach etwa 2 km Fahrt sanftes (ganz normales) Beschleunigen an der Ampel, nach etwa 20 m kurzes Ruckeln, Aufleuchten der Elektronikstörungslampe. Ich konnte gerade noch mit dem letzten Schwung auf die Verkehrsinsel ausrollen.

Natürlich hatte ich kein Werkzeug dabei, auch kein Relight. Also keine Chance auf Batterie Abklemmen und damit möglicherweise einen Fehler zurücksetzen. Denn ich hatte schon ein paar mal früher diese Symptome und konnte sie so beheben.

ADAC angerufen. Der Gelbe Engel staunt (das Übliche). Batterie abgeklemmt, Fahrakku abgeklemmt und wieder zurück. Die gelbe Lampe leuchtet nicht mehr - hurra! Der gelbe Engel fährt weiter, ich will beschleunigen - und sehe die gelbe Leuchte!

Die werte Gattin alarmiert, die mit dem heimischen Diesel zum Abschleppen kommt. Vorher noch mit dem Relight versucht, den Fehler zu löschen - keine Chance!
Beim Schleppen (Zündung an, aber nicht gestartet) leuchtet die gelbe Lampe nicht. Hoffnungsvoll???!!

Zu Hause erneuter Startversuch/Fahrversuch - wieder kommt die gelbe Lampe und ansonsten geht nichts.

Kennt jemand diese Symptome und hat ggf. einen guten Tipp!

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe

Heidetom
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Gibt mehrere Möglichkeiten.

Rechner defekt, Ansteuerung Erregerwicklung defekt. bei dem zweiten Fehler unbedingt Isolationswiderstand des Motors messen und zwar mit einem richtigen Isolationstester.

Kann man alles reparieren, defekter Rechner ist das preiswerteste.Ein Hinweis dass der Rechner defekt ist, ist die Fehlermeldung Überstromschalter.

Gruß

Roman
 

lytter

Neues Mitglied
16.10.2006
2
Hallo Heidetorn,

vielleicht ein Wicklungsschluss im Anker? Was du in einem anderen Thread schreibst, klingt jedenfalls merkwürdig:
http://21639.foren.mysnip.de/read.php?10510,448820,450028#msg-450028
Der Kollektor ist gleichmäßig schwarzgrau glänzend bis auf 4 nebeneinander liegenden Lamellen, die kupferrot glänzen. Der Übergang zu und von diesem Bereich ist abrupt.

Unser Saxo blieb vor 2 1/2 Jahren auch einfach stehen, soweit ich mich erinnere, leuchtete die Isofehler-Lampe. Vorher hatte er öfter mal geruckelt, als ob man das Gas wegnehmen würde.
Ursache: Eine Kohle hatte keinen Kontakt mehr zum Kollektor, sie war soweit abgefahren, dass die Feder keinen Druck mehr ausüben konnte. Folge: hässliche Spuren auf dem Kollektor, offenbar von Funken. Die Kohlen hatte ich aus Österreich, Material E55, sie waren viel zu weich und verursachten viel Kohlenstaub.
Abhilfe: Lamellenzwischenräume ausgekratzt (da waren durch die Funken kleine Kupferperlen entstanden). Neue E105-Kohlen eingesetzt, seitdem keine Probleme. Der Kollektor sieht wieder ganz gut aus (wir fahren allerdings grundsätzlich nie im roten Bereich).
 

Heidetom

Mitglied
18.12.2009
84
Moin!

Schon einmal vielen Dank für die ersten Tipps!

@ Roman: Was ist ein richtiger Isolationsmesser? Reicht ggf. auch ein normales Multimeter, das dann einen entsprechend großen Widerstand anzeigen muss? Wie gehe ich für die Messung vor?
Wie sieht die Fehlermeldung "Überstromschalter" aus?
Beide beschriebenen möglichen Fehlerquellen liegen also in der SAGEM-Box und nicht im Motor?


@ Lytter: Ruckeln, als hätte sich der Vergaser verschluckt ....! Das klingt ähnlich. Allerdings waren meine Kohlen (Schunk 105) bei der letzten Kontrolle im Frühjahr (zugegeben schon wieder vor einigen tausend
Kilometern) alle vier ziemlich gleich lang (also vielleicht ein bis zwei mm Unterschied) und noch deutlich länger als die Minimallänge. Und der Kohleverbrauch war sehr gering, Kohlestaub gab es im
Kollektorkasten praktisch keinen.
Wicklungsschluss würde bedeuten, dass eine Wicklung kurzgeschlossen ist, nicht mehr vom Strom durchflossen wird und daher keine Leistung bringt?


Heute war ich den ganzen Tag unterwegs, morgen früh muss ich mich an die Sache herantasten.

Viele Grüße

Heidetom
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Ein Isolationstester hat eine höhere Messspannung von 500V und einen höheren Messstrom von z.B. 1mA

Beim Multimeter sinds nur wenige Volt und geringere Ströme.

und bei einem schlechten Isolationswiderstand von z.B. 30 kOhm brauchts schon eine Messspannung von 40 bis 50 V

Nachteil ist dass man genau wissen muss was man macht um nicht die Elektronik zu schrotten bzw sich selbst in die ewigen Jagdgründe zu befördern.

Also alle Akkus trennen und die 12V auch , die Anschlüsse für Motor und Akku in der Sagembox abbauen und Isoliert hinlegen, dann die Messung zwischen Feld und Ankerwicklung mache, und dann zwischen Feld, bzw. Anker und Fahrzeugmasse. darauf achten dass die Masse vom auf Fahrzeugmasse liegt.

Ich verwende für solche Sachen immer eine Isolationsmatte und Spannungsschutzhandschuhe.

Der Fehler liegt zwar beide Male in der Sagembox aber die Ursache ist in einem Fall der Rechner, im anderen der Motor.

Ich hab auch eine Firma an der Hand die die Motoren reparieren kann, ist aber nicht ganz billig, dafür mit Garantie.

Gruß

Roman
 

Andi aus Bad Essen

Aktives Mitglied
05.02.2010
1.759
Ich tippe auf Wicklung im Motor und Sekundärschaden in der Steuerung.
Die Symptome waren bei mir exakt gleich.

Irgendwann gelbe Lampe an aus an aus an an an .....
Dann Irgendwo Ruckeln beim Anfahren wie Vergaserverschucken

Dann erst noch alles normal

Dann - ich wollte morgens losfahren - Ruckeln, Schmorgeruch, gelbe Lampe... Relight sagt "Zerhackerfehler"

Dann Motor mit Multimeter durchgemessen, keine Fehler festgestellt.
Dann Steureung - wie von Roman beschrieben - mit Rechnung erneuert,

wieder eingebaut
=> Gelbe Lampe aus,
=> Zündung an
=> Gelbe Lampe aus
=> Gas geben
=> Gelbe Lampe an
=> Fehler gelöscht
=> Zündung an
=> Gelbe Lampe blieb aus
=> Gas geben
=> Gelbe lampe an
=> Wieder Zerhacker kaputt

Verdacht: Wenn ISO-Fehler erst angeht, wenn der Motor bestromt wird, kommt der Fehler von dort
=> Motor mit besagtem 500V Gerät gemessen, und bingo...

Am Ende war es ein Kurzer in der Wicklung
Er hat mir zweimal den Zerhacker zerhackt...

Also lieber den Motor durchmessen und nicht auf Verdacht nur die Steuerung reparieren.
Genaueres weiß Roman, der hat sich da Tagelang mit herumgeärgert

Jetzt, nach Motortausch und Stuereungsreperatur läuft er seit 7000 km wie ne Eins....
 

Heidetom

Mitglied
18.12.2009
84
Moin!

Vielen Dank, Andi, für die detaillierte Beschreibung. Ich habe heute ebenfalls den Motor mit einem Multimeter vermessen, es wäre zum Vergleich interessant, was du bei deiner Messung beobachtet hast.

Meine Ergebnisse:

- Zwischen den beiden (von der Sagem-Box abgeklemmten) Anschlüssen der Erregerspule beträgt der Widerstand 6,1 Ohm.
- Zwischen einem Anschluss der Erregerspule und Fahrzeugmasse ist der Widerstand größer 20 MOhm.

- Zwischen den beiden Ankeranschlüssen beträgt der Widerstand 0,1 Ohm. Allerdings habe ich den Motor nicht gedreht, habe also nur das Ergebnis von einer Ankerposition.
- Zwischen Anker und Fahrzeugmasse ist der Widerstand größer 20 MOhm.


Gibt es eine Möglichkeit, den Anker Einzelspule für Einzelspule zu messen?

Viele Grüße

Heidetom
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Du musst auch gegen das Gehäuse messen, da liegt der Fehler meistens.

Gruß

Roman
 

Heidetom

Mitglied
18.12.2009
84
Moin!

Hier der aktuelle Stand meiner Fehlersuche:

Eben war der Elektromotoreninstandsetzer da und hat mit professionellem Gerät gemessen:

1. Massenschlussprüfung von Erreger bzw. Anker mit Hochspannung (500V) --> jeweils kein Massenschluss erkennbar

2. Widerstand der Erregerspule mit dem Multimeter: 6,7 Ohm
Ich hatte vorher 6,1 Ohm gemessen, angeblich sollen es 5,5 Ohm sein.
Hier liegt also eine kleine Abweichung vor. Ist das noch im Rahmen der Toleranz oder muss man sich Sorgen machen?

3. Messung der Ankerwindungen:
Widerstandsmessung zwischen den Ankerklemmen mit Hochfrequenz und 2 bzw. 12 Volt Messspannung. Dabei wurde der Motor über das einseitig aufgebockte Vorderrad gedreht.
Es waren leichte Quietschgeräusche zu hören, was laut Aussage des Monteurs aber normal ist.
Die Nadel des Messgerätes stand konstant auf einem Wert, kein noch so kleines Zucken.
--> Die Ankerwindungen sind alle in Ordnung.

Fazit: Abgesehen von dem eventuell zu großen Widerstand der Erregerspule ist alles in Ordnung.

Das hört man natürlich gern!

Nächster Schritt ist nun die Fehlersuche in der Sagembox nebst voraussichtlicher Reparatur.

Über Meinungen zu dem eventuell zu großen Widerstand der Erregerspule würde ich mich freuen.

Vielen Dank!

Heidetom
 

Heidetom

Mitglied
18.12.2009
84
Moin!

Hurraaaa! Der Saxo fährt wieder - als wäre nichts gewesen!

Gestern hatte ich einen Operationstermin in der Ingelheimer Fachklinik. Es war dann der "ganz normale" Fehler: IGBT des Ankerstroms altersbedingt durchgebrannt und die zugehörige Schutzdiode in Anspruch genommen. Alles Andere war in Ordnung, den Motor hatte ja schon vorher eine Fachfirma durchgemessen.

Vielen Dank für eure Anregungen, vielen Dank vor allem aber an D. E., ohne dessen fundiertes Fachwissen die Szene der "Alten Franzosen" ganz schnell ziemlich alt aussehen dürfte.

Und nun wird es Zeit, dass der Sommer kommt, um endlich wieder auf Langstrecke zu gehen!

Viele Grüße

Heidetom
 

Andi aus Bad Essen

Aktives Mitglied
05.02.2010
1.759
Moin Tom,
herzlichen Glückwunsch und gute Fahrt weiterhin.
Ist immer schön, wenn er danach wieder normal läuft.

... kann d.e. eigentlich auch Motoren ?
Ich hätte da nen Kandidaten, den ich da gerne mal vorbei schicken würde :rolleyes:
(Siehe anderer Tread)
 

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