Einzylieren von alten NiCds



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Manuel Raimann

Mitglied
04.04.2006
96
Hallo,

habe vor kurzem alte SAFT VP23 KH (23Ah Einzelzellen) bekommen, die im Flugzeugbereich als Starterbatterie gedient haben.
Sie standen sicherlich lange Zeit rum und bei manchen erkennt man nicht mal mehr viel Flüssigkeit...
Nun meine Fragen:

Wieviel Wasser sollte ich erstmal auffüllen?
Wie sieht danach das beste Verfahren zum Einzyklieren aus? mit geringen Strömen totladen oder ne Nacht Kurzschließen und dann mit hohen Strömen laden bis sie kochen?... Was meint ihr?
Und wie erkenne ich dann schlechte Zellen?

Gruß

Manuel

 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
Hallo Manuel,
die NiCd Akkus auf jeden Fall erst mal elektrisch aufladen! Du wirst Dich wundern, wieviel Wasser bzw. Flüssigkeit auf einmal da ist.

Merke: ein total entladener Akku hat scheinbar auch kaum Flüssigkeit. Ist aber nur scheinbar, die Flüssigkeit ist fast vollständig in den Platten gebunden. Beim Laden kommt sie wieder raus.

Wenn dann die Akkus elektrisch voll geladen sind, kannst Du Wasser nachfüllen. Erst dann! Auf keinen Fall vorher. Wieviel? Na ja, dann soviel, dass die Platten gut im Wasser sind. Kann man das sehen? Ist das Gehäuse so durchsichtig, dass man den Wasserstand erkennen kann?

Sorry, aber ich kenne diesen SAFT Typ nicht. Ich fahre die STM100 im Citroen AX und die STM140 im Simson Roller.

 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Auf jeden Fall sollte man die entladenen Akkus erst einmal bis zur Oberkante der Platten auffüllen. Das vollständige Auffüllen dann erst nach der Volladung bis zur vorgeschriebenen Höhe. Sonst passiert es, dass die Akkus plötzlich überlaufen, weil man nur vermeintlich voll aufgeladen hat. Ausgetrockete Akkus kann man schließlich gar nicht laden.

 

Christian Swemers

Neues Mitglied
11.04.2006
28
Hi,

ne dumme Frage:
Der Wasserstand bei NiCd Akkus sollte aber trotzdem im leeren Zustand bis über die Platten reichen, oder?
Und zu den Akkus:
Die sind wohl (mehr oder weniger) durchsichtig, was aber wenig bringt, da man sie nur im eingebauten Zustand laden sollte, da sie sich sonst ausdehnen.

Die Anleitung erklärte, dass man mit einer Spritze eine kleine Menge dest. Wasser in den Akku spritzen soll und dann versucht wieder etwas aufzusaugen. Wenn man wirklich ein wenig Säure wieder hochsaugt (und nicht nur Luft), dann ist der gewünschte Füllstand erreicht. Wie lang die Spitze dieser original Spritze ist weiß ich leider nicht, aber wenn man sich für einen Füllstand entschieden hat, dann kann man sich ja eine Spritze zurechtschneiden.

bis dann
Christian
 

Andreas Friesecke

Aktives Mitglied
27.04.2006
743
Hallo Bernd,

ich glaube DIr nicht.... oder sagen wir es anders: ich glaube eher dem Hersteller:

Do not top-up with water prior to the first charge,
even if the electrolyte level is underneath the minimum level
or does not show at all. After long storage periods,
the electrolyte can be totally absorbed by the electrodes.


Aufladen mit C/10 bis Ladeendspannung erreicht. Dann 30min warten und auffüllen mit destl Wasser.

Gruß
Andreas
 

Christian Swemers

Neues Mitglied
11.04.2006
28
Hi, hier ist ein Link zu einem Handbuch für die Zelle Saft VP230KH, ich vermute mal, dass das eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche ist:
http://www.saftbatteries.com/020-MS_Aviation/PDF/23180.pdf

Zumindest ist in dem generellen Handbuch eine VP23KH nicht erwähnt:
http://www.saftbatteries.com/020-MS_Aviation/PDF/omm.pdf

Und ja, die sollten eingeklemmt werden. Draußen werden die wohl krumm und blähen sich auf, da das Gehäuse nicht dafür gemacht ist.
Selbst wenn deine jetzt schon krumm sein sollten würde ich sie trotzdem in einen stabilen Kasten setzen, damit das nicht noch schlimmer wird.
Folgendes habe ich noch nicht gesehen (kann es also nicht aus erster Hand sagen), aber hier schon gelesen:
Das ist nicht reversibel, also durch pressen kriegt man sie nicht mehr gerade, und wenn sie zu krumm werden besteht die Gefahr, dass die Separatoren verletzt werden, was eine kaputte Zelle zur Folge hätte.
 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
Hallo Manuel,
ich möchte den Beitrag von Adreas Friesecke unterstützen und vor Bernd Schlüters Rat warnen, und zwar:

1. wegen der Hinweise der Hersteller
2. wegen eigener Erfahrungen

Also glaube lieber den Herstellern, die klar vorschreiben, dass Du erst elektrisch laden sollst, und dann Wasser nachfüllen.
Meine eigenen SAFT STM 140 sahen total trocken aus, als ich sie bekam. Nach dem elektrischen Laden war wieder viel Flüssigkeit drin, ich mußte nur wenig auffüllen. Das ist eine eigene Erfahrung, die auch Bernd Schlüter nicht widerlegen kann.

Allerdings habe ich mit den von Dir verwendeten SAFT Einzelzellen keine Erfahrung. Wenn in den Behandlungsvorschriften was von mechanischer Armierung steht, so mache das unbedingt. Offene NiCd brauchen im allgemeinen einen mechanischen Schutz gegen Ausdehnung.

Übrigens erfuhr ich gestern telefonisch noch folgendes:
Es gibt einen Kollegen, der die SAFT NiCd STM100 fährt, obwohl wahrscheinlich schlechte und kaputte Seperatoren drin sind und sie jederzeit zusammenbrechen können (wie vielfach in den Foren beschrieben). Der Trick: kein Stress für die Akkus, immer nur fast voll Laden, keineswegs Über-Laden (elektrisch), und auch nicht zu stark entladen nach unten hin. Die Sache mit dem Memory Effekt scheint tatsächlich ein Mythos zu sein, wie durch Beiträge im Wiki aufgedeckt und veröffentlicht. Viel schlimmer scheint die immer noch gängige Praxis des Überladens zu sein, die NiCd Akkus wirklich nachhaltig schädigt.

Wenn Du es schaffst, komm zur Solarparade nach München (siehe Terminkalender). Dort sind die Erfahrungsträger wahrscheinlich alle dort, und es kann ausgiebig aus den reichen Erfahrungen geplaudert werden.

 

Christian Swemers

Neues Mitglied
11.04.2006
28
war bei den beiden Zellen, die schnell auf 1,6V gingen Wasser zu sehen? Und waren sie sicher leer?
Im Handbuch stand, dass dann die Zellen evtl. trocken sind und man direkt erstmal 10ml Wasser einfüllen sollte.

bis dann
Christian
 

Manuel Raimann

Mitglied
04.04.2006
96
Hallo,

das hab ich auch gelesen - aber bei den Zellen war das nicht der Fall... aber ich hab wohl mit zuviel Strom angefangen... Jetzt mach ich grad ne Serie mit weniger (0,1C)...
mal sehen... aber ich kann irgendwie nicht glauben, dass das gut sein soll so total ausgetrocknete Akkus zu laden...

Gruß

Manuel

 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Totally absorbed, das geht nicht, dann sind sie trocken. Nein, auf jeden Fall muss man auffüllen, ohne, das Lauge über dem oberen Plattenrand steht.
Nach der Ladung erst auf die vorgeschriebene Höhe. Totally absorbed heißt, dass keinerlei Lauge mehr darüber steht, sonst nichts. Trockene Zellen tun überhaupt nichts mehr, lassen sich auch nicht laden. Kommt aber vor. Wenn man dann noch laden kann, gibts ein dickes Loch in der Zelle, weil sie sich punktuell überhitzt.
Du kannst die Zellen erst volladen, wenn alle Platten bis oben benetzt sind. Ganz so wörtlich darfsst Du den englischen Spruch nicht nehmen. Der Schreiber hat nicht gut nachgedacht.

 

Jens Hakken

Neues Mitglied
20.04.2006
37
Hallo Manuel,
ich hab mich am anfang auch immer nach vorschrift verhalten,aber ohne tolle erfolge.Dann hab ich einfach die Nicads mit wasser aufgefüllt 5mm unterhalb
vom plattenende und hab sie dann geladen(mit 0,1C!!!)Es war immer noch genug platz und keine einzige von meinen zellen ist übergelaufen.Danach hab ich sie entladen und eine nacht kurzgeschlossen im keller stehngelassen aber jede zelle
einzelnt,das ist wichtig!!!! jetzt wieder aufladen und dann den säurewert nachmessen .Wenn der wert nicht stimmt(wie es bei mir auch der fall war) einfach säure nachfüllen bis du auf 1,28 kilo pro liter kommst.Nach ein paar zyklen kommt dann entweder der nennwert oder die zelle ist nicht mehr so doll.
Gruss
Jens Hakken

 

Peter Pott

Mitglied
04.04.2006
55
Hallo Jens,

du meintest wohl "Lauge nachfüllen" oder? Soweit ich weiß, ist in offenen NiCads Lauge drin...

Grüße

Peter
 

Jens Hakken

Neues Mitglied
20.04.2006
37
Oh Sorry,
ich meinte natürlich kalilauge und nicht säure!!!
Die beiden sachen verwechsel ich öfters!!!
Binn ich jetzt verbannt, oder darf ich noch hier bleiben?

 

Manuel Raimann

Mitglied
04.04.2006
96
Hallo Jens,

danke für den Tipp - so mach ich das im Prinzip auch schon wobei ich erstmal schauen werde, wie gut die Dinger sind und falls zu viele schlecht sind füll ich mal neue Lauge nach...
Weißt du wo man sowas bekommt...

Und ja ganz wichtig noch: Was hast du für Zellenverbinder benutzt? Orginale oder selbstgemachte? Ich bin mir da noch nicht sicher, was ich nehmen soll... Im Moment denke ich an dicke Aluverbinder - wenn sie irgendwann mal durchgeätzt sind ersetz ich sie lieber...

Was meint ihr?

Gruß

Manuel

 

Jens Hakken

Neues Mitglied
20.04.2006
37
Manuel,
bloss kein alu!!!! Ist in null komma nix weg. Ich Hab edelstahlrohre genommen mit 8mm durchmesser und 1mm materialstärke.Die hab ich dann nach maas mit der flex geschnitten ,dann plattgehauen und anschließend gebort.Sind also in etwa 25 qmm.Die Kalilauge kannst du dir am besten über die Hausapotheke bei www.carl-roth.de bestellen,mit der dichte von 1,5 Kg pro liter/56,11 gramm pro Mol.Pro fertig gemixten 1,28kg liter lauge gibst du dann 5 gramm Lithium Hydroxyd mit bei,
Dann halten die akkus auch länger,so macht das varta auch mit ihren zellen.
Wenn du dann die lauge gemixt hast ,läst du sie 5-6 stunden abkühlen(am besten in einem kanister mixen wo vorher destilliertes wasser drinn war) und dann erst das Lit.Hydr. langsam einschütten.Dann deckel drauf und gut durchschockeln dann nach zehn minuten ungefähr nochmal durchschütteln.Dannach nochmal den wert mit einem guten säuremesser prüfen(durch die reaktion wobei auch wärme endsteht verliert die lauge minimal an wertigkeit,deshalb nochmal messen!!),wenn der wert nicht stimmt , halt noch etwas lauge dazutun und wieder messen.
Gruss
Jens Hakken

 

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