Eine Gedenkpause für den SAM



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J

jojo

Guest
Leider war es das wohl mit dem SAM. Sind schon alle verkauft? Gibt es die Rohkarosse und die Vorderachse etc. einzeln (Falls mal jemand mit einem kleinem PÖLmotor das Ding antreiben möchte?!) Die Karosse wird doch von einem deutschen Hersteller hergestellt.
Echt Schade das.
PS: Ich bin immernoch der Meinung das das Ding sich mit einem Pflanzenöldiesel top verkauft hätte.
Gruß Jojo

Aus:
http://www.radio-on-line.info/print.php?sid=609

Ende einer Vision auf drei Rädern
Datum Donnerstag, 30.Januar @ 12:21:08 Uhr
Thema Innovation




Goodbye Sam!

Noch dreht der gelbe Flitzer mit schnurrendem Elektromotor auf dem Firmenhof unbeirrt seine Runden, jedoch zur Serienreife wird es der dreirädrige Sam wohl nicht mehr bringen. Damit ist wieder ein Versuch gescheitert, ein Auto abseits der Konzerne zu entwickeln und einen Ökoflitzer für die Stadt auf den Markt zu bringen. Wagemutig war das Konzept, doch es geht ihm nicht anders als anderen spannenden Ideen: Ohne Moos nichts los.

Cree heißt die Firma im schweizerischen Biel, die einen Wagen entwickelt hat, der alles das enthalten sollte, was der Smart nun nicht mehr hat. Doch das Scheitern ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen, denn Anfang Februar entscheidet sich, ob Investoren und Zulieferer, die noch Geld erwarten, weiter mitmachen und ihre Forderungen zurückstellen. Den 15 Angestellten ist bereits gekündigt. Cree kann nicht mehr weitermachen wie bisher, mit einer großen Produktionshalle, Ersatzteillagern und Büroräumen. Still geworden ist es bereits jetzt in der Fertigungshalle. In Blau, Braun und Gelb stehen die restlichen Sams herum, die Hälfte von 80. Doch niemand schraubt mehr an den Prototypen. „Wir verkaufen sie ab“, sagt Marc Frehner, der Unternehmenschef.

So endet wieder eine Vision, die Marc Frehner zusammen mit Daniel Ryhiner und Rainer Martin verwirklichen wollte. Sie wollten ein Fahrzeug entwerfen, das für kurze Strecken ausgelegt ist, von Materialien und Antrieb ökologisch unbedenklich, doch mit Komfort und Fahrspaß. Diesen Ansatz hatten sie bereits beim Smart umsetzen wollen, doch nach dem Einstieg von Daimler-Benz fanden sie ihre Ideen nicht mehr wieder. Deshalb stiegen sie aus und gründeten 1996 eine eigene Firma.

Die Resonanz war groß, der Gelder aber wenige. Zunächst waren es private Investoren, die an die Idee vom umweltfreundlichen Elektromobil glaubten. Danach stieg das Aluminiumunternehmen Alu Menziken ein und selbst die Schweizer USB-Bank engagierte sich. Ingesamt 7 Millionen Schweizer Franken wurden bis heute investiert.

Cree glaubte sich am Ziel seiner Wünsche, als vor drei Jahren der Schweizer Handelskonzern Coop 80 Exemplare der Vorserie bestellte und in die Filialen testreife Prototypen stellte. So konnte Cree seinen Investoren auch exakte Zahlen liefern, da die Resonanz entsprechend war. Würden nur 5000 Wagen pro Jahr verkauft, läge der Verkaufspreis bei 12.000 Franken pro Stück. Anders sahen das leider mögliche Geldgeber und strategische Partner. Mit rund 250 möglichen Investoren hat man bei Cree verhandelt, um industrielle Partner zu finden, die die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten bieten konnten.

Bislang hat Cree niemanden gefunden, der bereit war, an der Leistungsfähigkeit der Batterie zu arbeiten oder die Qualität der Türen zu verbessern. Was also blieb noch an Möglichkeiten? Der Gedanke, Lizenzen für den Sam zu verkaufen, hatte bis heute keinen Erfolg. Im September vergangenen Jahres sah es zwischenzeitlich zwar so aus, als könnte es klappen. Doch von der amerikanischen Firma, die eine Absichtserklärung unterzeichnete, wurde nie mehr etwas gehört oder gesehen.

Tja, kleiner Sam, gegen die Dinosaurier wollte man dir keine Chance einräumen. Und für die Michael Schumachers warst du wohl eine Runde zu langsam.
 

Jens Schacherl

Aktives Mitglied
30.03.2004
1.069
Dazu paßt genau ein Artikel aus Spiegel-Online von gestern:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,233623,00.html
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Wie "tröstlich", daß es offensichtlich nicht nur deutschen Wirtschaft so geht :-( ...

Gruß Jens
 

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