Hausmeister2000 schrieb:
[...] An den Batterien/Akkus kann es kaum liegen. Auf www.twike.de
werden diese für 1600EUR angeboten.
Dort steht "Austauschbatterie", das heißt für mich dasselbe wie Austauschmotor: ein wiederaufbereitetes Gebrauchtteil.
In der Twike-Preisliste, die es als PDF-Datei ein Stück weiter unten gibt, kostet ein neuer 3.6Ah-Akku 2.100€, und Du brauchst mindestens 2 davon, für 100km Reichweite eher 3.
Wo stecken also die
übrigen 15500EUR??? Das Teil hat zwei Sitze, ist im Vergleich
zu einem PKW sehr einfach aufgebaut und auch sonst sehe ich
nicht so vieles, was da Geld kostet.
Ich sehe da zum Beispiel eine komplex gebogene Haube, die in Deutschland, im Gegensatz zur Schweiz, aus Sicherheitsglas statt Plexiglas gemacht werden muß. Und dazu viele andere spezielle Teile, die wegen der geringen Stückzahlen mehr oder weniger in Handarbeit gefertigt werden müssen.
Preisfrage: Was würde wohl ein Smart kosten, wenn davon nur 200 Stück/Jahr in Handarbeit gebaut werden würden?
Aber macht es dann nicht mehr Sinn, das Twike für den breiten Massenmarkt zu "öffnen" und den Preis um 7-10TEUR anzusiedeln?
Der Durchschnitts-Neuwagenkäufer hat lt. Statistik im letzten Jahr knapp 23.000€ für seinen "Stinker" ausgegeben. Wenn ich sehe, wieviele Autos es gibt, die weniger kosten, dann scheint mir Geld doch nicht das einzige Kriterium beim Fahrzeugkauf zu sein.
Das City-El zeigt, dass man über den "relativ" günstigen
Preis sehr viele Fahrzeuge verkaufen kann.
Sehr viele??? Relativ zu was?
Dieses Fahrzeug wird auch gebraucht mittlerweile zu attraktiven Preisen
angeboten und ist nicht umsonst das meistverkaufte E-Mobil
Europas (soweit ich informiert bin...).
Ein echtes Wunder, bei der harten Konkurrenz

...
Was Akku-Technologien betrifft, bin ich nicht ganz unwissend.
Als reiner Elektro-Modellflieger verwende ich auch heute
schon LiPo-Akkus. Ich hoffe, dass diese Technologie bald
deutlich günstiger wird. Das könnte den E-Mobil-Markt
revolutionieren.
Auch wenn ich mich wiederhole: der EMobil-Markt braucht keine Revolutionsbatterie. Schon vor fast 10 Jahren waren mit NiMH-Akkus oder ZEBRAs auf dem damaligen Stand der Technik Reichweiten von >300km möglich.
Es gab, und gibt, nur eben keinen großen Automobilhersteller, der Fahrzeuge wie den Solectria Sunrise in Serie bauen will.
Beim Twike käme man mit ca. 90 Zellen a 3,7V
hin. Parallelschaltung bräuchte man bei den Strömen wohl
nicht....
...aber dafür ein 90-Kanal-BMS. Oder brauchen die Kokam-Zellen jetzt keine Einzel-Überwachung beim Laden mehr?
Ich will Dich ja nicht frühzeitig deprimieren ;-), aber es liegt meiner Meinung nach nicht an fehlenden Revolutionsbatterien oder sonstigen technischen Hindernissen, daß es im Grunde nicht mal so etwas wie einen "E-Mobil-Markt" gibt.
Es liegt einfach daran, daß die großen Automobilhersteller kein Elektroauto für den "Massenmarkt" bauen WOLLEN (warum auch immer), und Firmen wie Fine Mobile, CityCom oder elbilNorge es wegen fehlender finanzieller Möglichkeiten nicht KÖNNEN.
Der Think City hätte vielleicht ein solches Elektroauto werden können, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) hat der Hersteller die Entwicklung eingestellt und ruiniert sich lieber durch Basteleien an einer unverkäuflichen überdachten Golfkarre, aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.
Gruß Jens