Also, wenn ich auch einer der größten Verteidiger der Schukostecker-"Schnarchlader" bin, muss ich doch feststellen, dass viele der teuren Ladeplätze von Schukostecker-Dauerbelegern , wie ich einer mit meinen bis zu 4,5 Stunden Ladezeit bin, zugeparkt werden.
Insofern ist es überhaupt nicht einzusehen, dass leistungsfähigere Ladesäulen mit Schukosteckern abgewertet werden. Schukostecker mit Leistungsbegrenzung kann man so billig herstellen, dass sie, ohne jede Förderung, zusätzlich aufgestellt werden können, wie es die Firma Aldi und einige Stadtverwaltungen, wie hier am radfahrfreundlichen Niederrhein, tun.
Was mir aber auffällt, ist, dass nicht Schnarchlader wie ich die Ladesäulen blockieren, sondern bevorzugt die Fahrzeuge , die eine hohe Ladeleistung besitzen, aber ihre eigentliche Ladezeit um das zehn- und Mehrfache überschreiten. Ich schaue mir regelmäßig an, ob bei den meist fetteren Fahrzeugen noch geladen wird. Das kann man an den meisten Düsseldorfer Säulen sehen.
Da ich meist nur eine Stunde an der für mich überdimensionierten, wichtigen Ladesäule mitten in der Altstadt laden muss, dazu sehr selten, weiche ich, wenn es nur irgendwie geht, auf freie, abgelegene Ladesäulen aus, meist Schukosteckern bei Bekannten und bei mir zu Hause. Das Parkplatzprivileg sollte nicht unnötig ausgenutzt werden.
Ich halte die Maßnahme der Netzagentur für absolut richtig. Es sollte zügig geladen werden können, auch wenn es heute hauptsächlich Schnelllader sind, die blockieren.
Auch diese könnten , angesichts der höheren Reichweite, viel leichter auf die heimische Steckdose ausweichen, die leider nicht gefördert wird. Ich sehe schon die zukünftigen Lastenfahrräder mangels preiswerter Schukosteckdosen blockieren.
Nein, die leistungsfähigen Säulen sollten nur für die Fahrten über längere Strecken möglichst freigehalten werden. Für die Anfangszeit waren die Schukosteckdosen in den Ladesäulen durchaus sinnvoll. Im Übrigen verriegeln diese nicht und ich habe schon häufig die Stecker eigenhändig herausgezogen und mich mit dem Nachbarladeplatz per Verlängerungsschnur zufrieden gegeben, wenn der Ladevorgang eindeutig beendet war.
Wir sollten uns unbedingt Gedanken machen, wie wir das Ladeproblem bei stark ansteigender Elektroautofahrerdichte lösen können. Leider werden aber gerade der heimische Ladestrom extrem hoch besteuert und Schukosteckdosen benachteiligt, während die umweltschädigten Brennstoffe, aus denen auch der weit größte Teil des Ladestroms erzeugt wird, praktisch unversteuert bleiben.
Hinzu kommen völlig unverständliche Hemmnisse gegen Schukosteckdosenbetreiber, die ihre Ladepunkte kostenlos zur Verfügung stellen und dazu den Strom oft verschenken.
---VERKEHRTE WELT---