brauche Kaufentscheidung: P 106 nach zwei Jahren Standzeit starten? Wie geht man vor? - Elektroauto Forum

brauche Kaufentscheidung: P 106 nach zwei Jahren Standzeit starten? Wie geht man vor?

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tskemper

Neues Mitglied
11.11.2024
4
Hallo zusammen,
ich bräuchte wohl etwas Starthilfe, genau wie das Auto, um das es hier geht.
Ich überlege, mir einen Peugeot 106 electrique zuzulegen.
Das Auto steht in Dortmund, was 70km entfernt ist und scheint mir in einem recht gutem Zustand: recht gepflegt, kein Rost erkennbar usw. Baujahr ist 1996.
Der Besitzer ist vor zwei Jahren erkrankt und das Auto wurde seitdem nicht bewegt. Jetzt läßt es sich nicht mehr auf normalem Wege laden (was wohl normal ist, da die Akkus zu viel Energie verloren haben). Man sagte mir auch, daß vermutlich ein Akku nicht mehr so gut sei. Ersatzakkus sind aber vorhanden, allerdings nicht vom genau gleichen Typ.
Als Preis werden 2.000€ aufgerufen.

Generell traue ich mich an die Elektrik heran (bin vom Fach), allerdings fällt mir im Moment nicht ein, wie ich das Auto irgendwie auf seine generelle Funktion überprüfen könnte. Der Besitzer sagt, alles hätte problemlos funktioniert, bis auf das die Reichweite nicht besonders gut war, weswegen man vermutet, daß ein Akku defekt sei.
Beim "Überbrücken" der 12V-Batterie geht die Steuerung auch entsprechend an, sagte er.

Könnte mir irgendjemand sagen, wie ich das Auto auf seine Funktion überprüfen könnte? Bei mir zu hause könnte ich problemlos mal etwas Spannung auf die Akkus geben, wenn ich sie ausbaue, um sie zu laden, aber auf dem Hinterhof, wo das Auto steht, geht das leider nicht. Steckdose wäre allerdings schon dort.
Wie ist das mit dem Wasser? Muß man vorher kontrollieren, ob noch genug drin ist, oder lädt man direkt auf? Ich hätte Angst, daß nach zwei Jahren da was verdunstet ist.
Und, findet Ihr den Preis okay?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.

Thomas
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.565
Hallo Thomas,

Kaufempfehlung ist immer so eine Sache, wenn er wirklich ohne Rost ist bei dem Baujahr und alle Komponenten arbeiten ist es ok. Funktionsprüfung vor Ort wäre natürlich gut.
Und die SAFT STM5 etwas hoch holen um SAGEM Box und Motor zu testen wäre für Eingeweihte auch kein großes Problem wenn eine Steckdose, externer Lader und etwas Geduld da ist.
Dass da eine oder mehrere Blöcke nicht mehr gut sind ist denkbar aber auch fast normal je nach Alter.
Kein Problem ist das Rumstehen, vergess das mal mit dem Wasser bevor es nicht läuft und der Akku ein paar Zyklen gemacht hat, wässern erst bei Ausgleichs- oder Volladung je nach Alter/Sorte.
Auf den Batteriekisten steht ein Datum - ob das aber das wiederspiegelt was drinn ist weiß man erst wenn die Kisten offen sind - ist ne Arbeit für nen ruhigen Tag - wenn man sich auskennt.
Dann ev. extern Selektieren und einzeln wässern - aber das ist normal nichts für Einsteiger.
Etwas aber nicht kriegsentscheidne ist der km Stand so ab 50tkm je nach Fahrweise kann man mit den Kohlen rechnen, wenn nicht drann gedacht wurde ist der Kollektor beschädigt...

Les dich etwas im Forum ein und schau mal ins PSA Wiki:


Gruß
Martin
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
503
Da die Karossierie verzinkt ist, ist eigentlich kein größeres, unreparierbares „Rostnest“ zu erwarten. Es gibt aber den Umbaubereich im Heck, wo nichtverzinktes Material an die verzinkte Karosserie angeschweißt wurde - dort könnte es „knistern“, da dieser Bereich Korrosionsschutzmäßig auch etwas „stiefmütterlich“ behandelt wurde.
Ansonsten ist alles in der Wiki prima beschrieben.
Ich würde noch ein Auge auf „Madame SAGEM“ werfen, d.h. Deren Version, deren Softwarestand und mir dann einen OBDII/Bluetooth Adapter besorgen (da geht leider nicht jeder - hier mal im Forum suchen), „Checkelec“ herunterladen und dann einen
Blick auf die Zahlen werfen, da ist immens viel herauszulesen, Fehler sagen dann auch viel …
Wasserstand in den Behältern kontrollieren, wenn dann das Ladegerät „willig“ ist, seine Aufgaben zu erfüllen braucht es Kühlwasser …
Ja denn, viel Erfolg 🤓 🚙🚗
 

L.S.

Aktives Mitglied
05.05.2021
355
Mühldorf am Inn
Zur Not kannst Du auch die Fahrbatterie komplett abklemmen/trennen und an den Anschlüssen eine externe Spannungsversorgung anschließen. Hierbei bitte unbedingt die Anschlussreihenfolgen* beachten. Für die Hilfsbatterie reicht kein 12V-Netzteil, es sollte schon eine gesunde 12V-Autobatterie sein. Das Auto vorne sicher aufbocken und ganz vorsichtig leicht Gas geben. Je nach Strombegrenzung der Spanungsversorgung sollte es hier möglich sein, dass die Räder sich drehen. Ein Kohlen- bzw. Kollektorschaden ist dadurch natürlich trotzdem nicht komplett ausgeschlossen aber immerhin wird der Motor angesteuert.
Außerdem wie bereits erwähnt eben Kohlen prüfen, CheckElec verbinden, usw.
Dann kannst Du sicherstellen dass bis auf die Fahrbatterie alles in Ordnung ist. Vor Ort eine Aussage über die Akkus zu treffen wird vermutlich eher schwierig, falls nicht ausreichend Know-How und Zeit vorhanden ist um Testladung, Befüllen, o.ä. (bin kein Ni-Cad-Experte) durchzuführen.

Siehe zum testweisen Aktivieren z.B. auch hier: https://elektroauto-forum.de/beitrag/projekt-saxo-mj2000-reaktivierung.468138/post-959165
Saxo/AX und P106 sind übrigens in den technischen Aspekten weitgehend baugleich, also siehe auch Citroen Saxo/AX-Forum.

*(erst 12V-System, dann HV-Akku; ohne 12V-Autobatterie auf keinen Fall den HV-Akku anklemmen/angeklemmt lassen, immer erst die HV-Sicherung ziehen bevor die 12V weggenommen werden. siehe auch z.B. S.53 in der Kundendienstschule oder bestimmt auch im Werkstatthandbuch)
 

tskemper

Neues Mitglied
11.11.2024
4
Moin zusammen,

danke für die ausführlichen Antworten! Das klingt alles ganz gut und auch machbar. Von den Beschreibungen her nichts, wo ich mich nicht problemlos rantrauen würde (Autoschrauben mache ich schon seit 25 Jahren..). Aber schon mal gut zu wissen, wie ich den Hauptakku laden kann. Da war ich mir unsicher.

Was mich etwas unsicher macht, ist die Frage, ob das vor Ort so machbar ist. Das Problem bei solche Aktionen ist ja immer, daß man sein Standard-Werkzeug mitnimmt, aber für die Peugeot-Karre braucht man dann doch den zölligen Innen-Torx in 15,4 oder so. Das Auto steht leider auch draußen auf unbefestigtem Grund, da ist es schonmal schlecht, den irgendwo anzuheben.

Wenn ich das Auto einfach so kaufen würde, wäre ich wahrscheinlich ähnlich vorgegangen: Batterien abklemmen und von außen mit einem Netzgerät Spannung draufgeben, bis die etwas geladen haben. Möglicherweise ist dann auch alles in Ordnung und das originale Ladegerät greift wieder und verrichtet seinen Dienst. Das wäre schon komfortabel, wenn man sich das Auto mitnimmt und in aller Ruhe mal durchtestet und der Reihe nach die Sachen in Angriff nimmt.

Ich habe da aber irgendwie so meine Zweifel, ob man das alles vor Ort unterm Baum im Hinterhof hinkriegt. 12V Batterie mitnehmen wäre kein Problem und einen OBDII-Adapter könnte man sich auch schon besorgen. Das originale Prüfgerät (ReLight??) ist dort mit dabei, würde das auch ausreichen? Aber ob man das schafft, irgendwie mit einem regelbaren Netzgerät irgendwie Spannung auf die Akkus zu kriegen, sodaß nachher das Ladegerät greift, finde ich schon fraglich.

Der Verkäufer wollte sich nicht drauf einlassen, daß ich einen Teil anzahle und das Auto schon mal mitnehme und man neu verhandelt, wenn man es gar nicht wieder ans Laufen kriegt. Allerdings klang alles was er erzählte, sehr glaubhaft und schlüssig. Ich hatte nicht den Eindruck, daß er das Auto ganz dringend loswerden will.
Nur bin ich am hadern, ob man sich nachher nicht nur einen Haufen Schrott auf den Hof stellt. Das man da auf jeden Fall den ein oder anderen Nachmittag Arbeit investieren müßte, wäre gar nicht das Problem, nur wenn das dann nochmal 2.000€ kostet, macht's schon weniger Spaß...

Schönen Abend allen,

Thomas
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
503
Einen entladenen Fahrakku bekommst man nicht sofort mit dem Bordladegerät „aufgeweckt“, selbiges ist erst ab ca. 90v „willig“ seine Arbeit zu verrichten.
Ich hole „eingeschlafene“ Fahrakkus mit dem u.g. labornetzteil wieder ins „Leben“ zurück. Das Teil gibts für kleines Geld in der Bucht, geht bis ca. 105v und hat ne regelbare Strom - Begrenzung bis 3A, reicht um die 90v zu überschreiten, dann darf der Bordlader „ran und arbeiten“
Aber - erst die 12v „Strömlinge“ ran lassen, unter 10v wird’s auch Mist, dann sagt Madame SAGEM - „12v Akku defekt“ und will nicht mehr …😎
Viel Erfolg
 

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tskemper

Neues Mitglied
11.11.2024
4
Hallo,
so in etwa hätte ich das auch versucht: ich habe einen Regeltrafo, wo ich dann einen Gleichrichter hinterschalten würde. Damit kriege ich das auch hin.

Die Frage wäre: ist das alles in einem zugigen Hinterhof machbar, wenn man nur bedingt Zeit hat? Das "Aufwecken" und erst recht das Laden wird doch Stunden brauchen, oder?
Gibt es eigentlich einen Punkt, wo man das Ladegerät anschließen kann, oder muß man direkt auf die Pole gehen?


So einen Stecker habe ich am Auto gesehen. Die Dinge kenne ich von Kehrmaschinen o.Ä.
Kann man da direkt ran?

Schöne Grüße,

Thomas
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
503
Etwas Vorbereitung ist schon von Nöten.
Ein Adapterkabel bauen, rot/blau, das eine Ende Kabelschuhe zum Anschluß an die Box, Sicherung nicht vergessen, das andere Ende Anschluß ans „Mobile Ladegerät“.
Zugangsdeckel zu den Kabelanschlüssen der SAGEM Box öffnen, Torx …, adapterkabel an Batteriekabel anschließen, Polarität beachten und „Arbeiten unter Spannung !!“ Arbeitsschutz, 120v, da ist echt viel dahinter !!!
Mit so etwa 2-3A beginnen, bis sich etwa 100v aufgebaut haben, geht erfahrungsgemäß sehr schnell, wenn die Akkus mitmachen.
Bevor das Adapterkabel abgebaut wird, das Fahrspannungssystem spannungslos machen, Sicherung hinter dem 3er Kasten ziehen, ist in der Höhe der Wasseranschlüsse.
Wasserstand im Behälter des Akkusystems prüfen, Bei eingeschalteter „Zündung“ muß ein „Sprudeln“ im Tank zu sehen sein, Die Umwälzpumpe muß laufen.
Wenn kein Wasserumwälzen könnte das Bord-Ladegerät einen „heißen Kopf“ bekommen und aufgeben …
Wenn das Kabel abgebaut ist, Orginalzustand wieder herstellen, Deckel geschlossen,
Ladeluke offen, Lampe leuchtet, Ladekabel an 230v anschließen, links oben über dem Ladestecker - Glimmlampe leuchtet, Ladeluke schließen, Ladelukenbeleuchtung verlischt, Ladebeginn - Blinker leuchten auf. die Spannung der Akkus mit geeigneten Mitteln, ich messe mit (coronamäßig/kontaktlos) „checkelec“, während des Ladens verfolgen. 15 min. Reichen normalerweise aus (Orientierungswert Fahrspannung - um die 120v) um dann einige „Sprünge“ vor und zurück zu machen. Volladen, so es akkubedingt gehen sollte, dauert mehrere Stunden …
Ist alles unter „feldmäßigen Bedingungen“ realisierbar, zuerst eine „visuelle Inspektion“ der Teile/Komponenten/des Zustandes, danach „kurzes“ Aufladen, während dieser Zeit mittels „Checkelec“ oder dem „ELIT“ dem System in „die Innereien“ gucken, Heizung/Radio/Zentralverrieglung/Lenkhilfe/unterdruckpumpe/Motorventilator/Teilenummern, Software Versionen … so als unvollständiger Leitfaden …
Danach versuchen das Teil mit eigener Kraft zu bewegen - evtl Bremsen hinten fest (?)
Ist eigentlich zwischen einem „kraftaufbauenden“ Frühstück und einem „späten“ Mittagessen zu bewerkstelligen 😉
Die (echten) Probleme kommen dann später „ans Tageslicht“ -

ich drücke alle Daumen, die ich habe …

PS. Der o.g. Stecker ist nicht Orginal, wo der angeschlossen ist - keine Ahnung,
Erfahrungsgemäß und unverbindlich - das könnte der Anschluß für ein externes Ladegerät sein - aber erst mal damit auf „spannung- und Stromlose Expedition“ gehen
 
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Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.565
Wenn das Kabel unter dem Deckel der SAGEM Box verschwindet wird das auf den Schnelladeanschluss geklemmt sein, Anschlüsse 1 und 2.




Vor dem Laden ist Berührungsschutz sehr wahrscheinlich kein Thema, später schon!
Wenn du für den Stell/Trenntrafo Adapter mit Gleichrichter und Anderson Stecker machst Polarität prüfen!
 
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tskemper

Neues Mitglied
11.11.2024
4
Moin moin,

also, danke nochmal für die ganzen Hinweise! Das klingt mir sehr so, als wüßten hier so einige Leute, wovon sie reden!

Unvernünftigerweise habe ich mich etwas umentschieden und habe das Auto jetzt einfach mehr oder weniger blind gekauft. Ich habe heute nochmal mit dem Verkäufer gesprochen, der mir zum einen sagte, daß es wohl schwierig wird, dort an der Stelle, wo das Auto steht, doch durchgehend und ohne Probleme Strom zu kriegen, um die Kiste probeweise zu laden. Aber er versicherte mir zum einen, daß die Akkus schon mal erneuert wurden und das definitiv ein Block davon defekt sei. Die Ersatz-Akkus, die es zum Auto dazu gibt, sind allerdings doch wohl kompatibel, sodaß es "einfach nur" den oder die defekten Akkus zu lokalisieren und auszutauschen gilt.
Ich gehe jetzt mal das Risiko ein, hole mir den Wagen und berichte, wie es weitergeht...

Schönen Abend noch,

Thomas
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
503
… es gibt zwei Sorten von Akkus, sogenannte „D“ und „G“ Akkus, deren Strom- und
Wasseranschlüsse unterschiedlich sind, und dann gibt es noch die (gewaltigen) Unterschiede und Differenzen in den Baujahren …
Das Bild schon mal zum „reinschnuppern“ (Transportkiste/„elektrischer Reservekanister“)
 

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L.S.

Aktives Mitglied
05.05.2021
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Mühldorf am Inn
Das man da auf jeden Fall den ein oder anderen Nachmittag Arbeit investieren müßte, wäre gar nicht das Problem, nur wenn das dann nochmal 2.000€ kostet, macht's schon weniger Spaß...
Das ist ein Elektro-Youngtimer. In diesem Zustand ist das immer ein mit Kosten und Aufwand verbundenes Projekt auf das man sich einlassen muss.


So einen Stecker habe ich am Auto gesehen.
Das ist ein "Anderson-Stecker". Davon gibt es verschiedene Größen (je nach Stromfestigkeit 50A, 120A, 175A, 350A), kann man auf dem Stecker nachlesen. Es gibt auch billigere Nachbauten aus Fernost.
Ob der aber wirklich (und v.a. mit richtiger Polarität) auf die genannten Schnelladeanschlüsse geht, würde ich auf alle Fälle nochmal prüfen!

„Arbeiten unter Spannung !!“ Arbeitsschutz, 120v, da ist echt viel dahinter !!!
Das ist vielleicht etwas, das man als Verbrenner-Schrauber noch nicht so tief in der Arbeitsweise verankert hat. Sollte aber mit entsprechenden Vorkehrungen und stetigem "mit Bedacht arbeiten" auch kein Problem sein.
Manche umwickeln Ihre Gabelschlüssel mit Isolierband, andere sagen, dass eine Situation wo das von Nutzen wäre gar nicht erst eintreten darf...

das Auto jetzt einfach mehr oder weniger blind gekauft
Cool, dass Du dich getraut hast! Von mir auch viel Erfolg und viel Spaß beim Wiederbeleben!;)😁👍
 

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