Schmeißt die rausgenommenen Platinen mal nicht weg! Ist eigentlich kaum was dran, was nicht repariert werden könnte: Übers Flachbandkabel werden alle Relais eingeschaltet; diese verbinden die BMS-Platinen mit der Zelle. Weiterhin gibt es im Flachbandkabel eine gemeinsame Leitung für beide Optokoppler (weiß nicht mehr, ob Masse oder Plus, tippe aber "Masse") und jeweils eine Senden- und eine Empfangen-Leitung. Der Master (oder "Kopfcontroller") fragt die registrierten Zellplatinen nacheinander ab. Er sendet dazu eine kurze Sequenz, die die ID der jeweils abzufragenden Zellplatine enthält. Alle Zellplatinen lauschen und wenn sich eine angesprochen fühlt, sendet sie die gemessene Spannung zurück. Wenn sich die angesprochene Platine nicht meldet, erscheint "ZA" (Zellausfall) im Display. Der Master sagt den Zellplatinen auch, wann sie balancieren bzw über den Mosfet den Lastwiderstand einschalten sollen. Die Spannungsmessung wird als Verhältnismessung ausgeführt: Der Mikrocontroller setzt seine eigene Betriebsspannung ins Verhältnis zur gemessenen Referenzspannung (von einem Referenz-IC), die am Analogeingang angelegt. Durch diesen Trick spart man sich einen präzisen Spannungsteiler, der sonst zur Spannungsmessung erforderlich wäre.
Fehlermöglichen für einzelne "ZA" wären also: Relais bekommt zu wenig Spannung und schaltet nicht, Fehler am Flachbandkabel bzw. den Steckkontakten (oder den "Schneidklemmverbindern" zwischen Kabel und Stecker), defekter Vorwiderstand zu den Optokopplern, defekte Optokoppler, defekte Leiterbahnen, Kurzschlüsse auf den Leiterbahnen und erst ganz zuletzt ein defekter PIC (Mikrocontroller). Gerade den Pics sagt man nach, daß sie recht robust sind (man sollte sie natürlich trotzdem nicht bei über 6V oder mit negativer Spannung "grillen")
Wenn nicht nur eine, sondern ALLE Zellen auf "ZA" stehen, kann neben dem Flachbandkabel und Fehler auf einzelnen Platinen auch ein Fehler im Master vorliegen. Ich meine, daß beim Senden des Masters ja zB alle entsprechenden Optokoppler auf den Zellplatinen parallel bestromt werden müssen. 16x 10mA (?) ergeben immerhin 160mA, die von einen Halbleiter (Mosfet?) gepulst/getrieben werden müssen. Den könnte es auch erlegt haben.
Achso: man kann nicht einfach mal so eine neue Platine einbauen. Die muß erst im Master angelernt werden.
Wenn es Massen von "vermutet-defekten" Zellplatinen gibt, würde sich ein Teststand lohnen: Platine an 3.65V anlegen, Relais einschalten, (bekannte) ID/Spannungsabfrage senden, Antwort abwarten, (bekannte) Signal für Balancing senden und prüfen, ob der Widerstand geschaltet wird. Dafür müßte man mal an einem funktionierenden Bus "sniffen", d.h. die vom Master gesendeten Daten aufzeichnen. Da sollten die 16 verschiedenen ID's der Slaves sichtbar sein. Diese 16 ID's könnte man dann auch nacheinander den Testlingen "anbieten".
Wenn das nicht möglich oder zu aufwändig ist, kann man wenigstens mal bei per Relais eingeschalteter Zellplatine die Spannungen am Testobjekt mit denen auf einer bekannt-intakten Platine vergleichen. Wenn wirklich Pics kaputt sind, wird sich das in unnormalen Spannungen an den Pins widerspiegeln, ein Mosfet wird schalten, obwohl er noch keinen Befehl bekommen hat, der Pic wird heiß, o.s.ä. Man kann und sollte natürlich auch die Referenzspannung prüfen.
Eine Platine wie von Juelf abgebildet habe ich hier. Ich würde anbieten, einen solchen Spannungsvergleich zu machen, wenn mir jemand ein paar suspekte baugleiche zusendet.