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B

Bernd Geistert

Guest
Hallo,

in den sonst netten Beitrag hat sich wieder mal die Falschinformation bzgl. des Energieverbrauchs der Bahn eingeschlichen: "... der ICE benötigt 30 kWh, um eine Person 100 km weit zu transportieren, ... der CityEl zwischen 5 und 3,5 kWh".

Hier werden, wie üblich, Primärenergiebedarf und Endenergie verwechselt.
Dem Umweltbericht der Bahn ist zu entnehmen:

* der Primärenergiebedarf im Fernverkehr lag im Jahr 2000 bei 24 kWh pro 100 Personenkilometer, (1998: 29,3) bei ca. 50% Auslastung

* pro Sitzplatz benötigt der ICE1 im Durchschnitt 3,1 kWh Strom auf 100 km

siehe http://www.bahn-net.de/presse/pdf/umweltbericht_2000.pdf

Grüße
Bernd
 
B

Bernd

Guest
Hallo Bernd,

ich hatte dem Reporter angegeben, dass die erste Generation ICE 30 kWh pro 100 Personenkilometer und die heutige etwas über 20 kWh pro 100 Personenkilometer benötigt, was sich verständlicherweise mit Deinen Angaben deckt, da ich die selbe Quelle hierfür habe. Die Bundesbahn gibt hier nicht den Energieaufwand im Kraftwerk sondern den aus dem Netz bezogenen Strom an und da die Bahn einen großen Anteil des Stroms durch Frequenzumformer aus dem Netzverbund entnimmt, sind diese Angaben einigermaßen mit dem Strom ab Steckdose beim Elektromobil vergleichbar. Beim CityEl habe ich den Reporter auf einen Energieverbrauch von 5 bis 10 kWh hingewiesen, mit dem Hinweis, dass die Angabe von 3,5 kWh durch CityCom nur im Idealfall gilt.
Hauptstreitpunkt ist aber wohl eher die Bewertung der leeren Sitzplätze. Leider ist es nicht so, dass die geringe Auslastung nur daran liegt, dass so wenige auf die Bahn umsteigen, sondern die geringe Auslastung ist systembedingt.
Beispielsweise fährt morgens während des Berufsverkehrs ein Zug, der total überfüllt nach Nürnberg fährt, ca. 1 Stunde vorher fast leer in Würzburg los. Wollte man diesen Zug nicht in Nürnberg wieder fast leer Richtung Regensburg weiterfahren lassen, so müsste er am Bahnhof bis zum abendlichen Berufsverkehr geparkt werden.
In Regensburg wird dieser Zug allerdings auch nicht ganz voll einfahren, da zum einen hier weniger Berufspendler hin müssen als nach Nürnberg, zum anderen aber auch die Rushhour langsam zu Ende geht. Wollte man hier keine leeren Sitzplätze spazieren fahren, müsste man Waggons abkuppeln (in Nürnberg parken) und abends wieder ankuppeln.
Desweiteren muss man bei den Personenkilometern berücksichtigen, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Regel mehr Kilometer zurücklegen muss, da nur selten Direktverbindungen existieren.
Mir geht es aber keinesfalls darum, die Bahn schlecht dastehen zu lassen. Die Bahn ist für einen Großteil der Bevölkerung ein Synonym für umweltverträgliche Fortbewegung. Vielmehr ging es mir darum, den Energieverbrauch von leichten Elektrofahrzeugen unabhängig von den vielfach umstrittenen Umrechnungsfaktoren für kWh -> Liter Benzin in einen Zusammenhang zu stellen, den die Leser einordnen können. Wieviel Unsinn mit diesen Umrechnungsfaktoren getrieben werden kann, hat ja die Rügenstudie ausreichen unter Beweis gestellt.
Eins kann man allerdings diesem Vergleich auch entnehmen, dass bei der Bahn beim Energieverbrauch durchaus Einsparpotenziale liegen dürfte.

Sonnige Grüße
Bernd