Hallo Batterie-Freunde !!
Da bin ich wieder vom Lehrgang zurück - es gab nicht viel Neues... Wer die 800,- DM für den Lehrgang sparen will und trotzdem theoretische und praktische Hintergründe für die Optimierung der Einsatzbedingungen von Batterien wissen will, dem empfehle ich folgendes Buch:
"Batterietechnik"
Heinz Wenzl
expert Verlag
ISBN 3-8169-1691-0
Hallo Werner - nun zu Deinen Fragen !
Eine direkte Antwort konnte ich nicht bekommen (habe ich auch nicht erwartet). Antwort von mir:
1.) Blei-Gel-Batterien sind für das City-El sehr gut geeignet. Wartungsfreiheit (kein Säure-gepansche) und geringer Innenwiderstand (gute Beschleunigung) zeichnen sie gegenüber Blei-Säure-Batterien aus.
Sie erreichen bei guter Behandlung ähnliche Lebensdauern wie Panzerplatten-Batterien.
Das City-El- Ladegerät eignet sich jedoch nur sehr bedingt für diese Batterien !!! Es muss eingestellt werden, was jedoch auch nicht optimal gelingt. Der geringe Ladestrom und die schlechte Ladeerhaltphase (hoher Wechselstromanteil führt zur Erwärmung und Korrosion) verkürzen die Lebensdauer, was bei den hohen Anschaffungskosten sehr unschön ist... Ich empfehle den FRONIUS-Lader o.ä. - aber auf jeden Fall einen HF-Lader.
2.) Warum OPTIMA und CO. im Go-Kart ??
Im GO-Kart zählen nur folgende Batteriedaten:
Geringer Innenwiderstand (hohe Ströme - hohe Beschleunigung) bei relativ kleinen Batterien. Während im E-Fahrzeug vor allem Reichweite (also Energiedichte) zählt, kommt es im Go-Kart eher auf Leistung an.
Dann müssen die Batterien möglichst schnell nachgeladen werden, was im City-El bei den Batteriegrössen sowieso durch die Netzanschlussleistung begrenzt ist.
Auch die Wartungsfreiheit sowie die geringeren Unfallrisiken spielen bei der Entscheidung für Gel-Batts im Go-Kart eine Rolle.
3.) Empfehlung Ah-Wert (gilt für Hawker - Genesis):
Es ist theoretisch möglich den CityEl mit 3 Genesis-Batterien 13Ah zu fahren. Man kann dann etwa 5 min fahren, die Batterien haben eine entnehmbare Kapazität von 6 Ah, das ergibt ca. 6km Reichweite.
Die Lebensdauer in km ist sehr gering, die Batteriekosten pro km werden sehr groß.
Der maximale Ah-Wert ist nur durch den Platz und durch das Gewicht begrenzt und dürfte für Blei-Akkus bei ca. 200 Ah liegen (Gewicht).
Beispiel Genesis 70 Ah zum Vergleich:
Entnehmbare Kapazität von ca. 54 Ah, also ca. 50 km Reichweite. Höhere km-Lebensdauer und geringere Batteriekosten pro km.
FAZIT: Wer geringe km-Kosten will und weniger Wert auf Fahrspass legt, der ist mit möglichst grossen Batterien am besten bedient - am besten Panzerplatten. Wer nicht mit Säure rumpantschen will oder keine Lust hat, ab und zu den Wasserstand zu kontrollieren - oder wem die zu träge sind, der sollte grosse Blei-Gel oder Blei-Vlies-Batterien nehmen (z.B. Hawker Genesis 70Ah), jedoch gleichzeitig auch ein neues Ladegerät!
Wer Fahrspass will und nicht weit fahren muss, der kann kleine Blei-Gel-Batts (Optima, Genesis) nehmen, sollte wohl mit hohen Kosten rechnen !!! (Frag mal den Go-Kart-Club nach den Batterikosten pro km.)