800V – Wofür man die doppelte Spannung braucht



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Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
Ja danke für den Hinweis. Sehr schön und verständlich für den technisch interessierten Laien zusammengestellt.

Und natürlich ist es so wie Du geschrieben hast:
Ganz unabhängig von der Spannungsebene wird die maximale Ladeleistung schon mal konstruktiv von der Batterie vorgegeben. Kaum eine Batterie verträgt unbeschadet die mittlerweile hohen Ladeleistungen. Da ist noch viel konstruktiver Aufwand nötig besonders hinsichtlich des viel zitierten "thermischen Management". Sprich aktiver Kühlung. Man plant schon, die Kühlung direkt durch die Zellen (die dafür schon entwickelt werden) durchzuführen. Ziel: 6 Minuten Ladezeit. Mehr noch als die Stecker und Kabel müssen die Akkus aktiv gekühlt werden. Sonst wirds nix und brennt möglicherweise ab. Eine sehr gute Temperaturüberwachung gehört also auch noch dazu. Und dann ist die Frage, wie oft hintereinander man z.B. mit solch hohen Strömen die Technik, Kabel und Stecker einer Hochstrom-Hochvolt Ladesäule belasten kann.

Ich halte die hohen Ladeleistungen für die allermeisten PKW für absolut unnötig. Kaum ein PKW kann das aufnehmen, mit der Ausnahme einiger weniger hochgezüchteter Sportwagen. Das allerdings sind Autos - und verzeihe mir diese Definition - die die Welt nicht wirklich braucht. Und wer kann sich schon den Super Rimac z.B. leisten.

Anders siehts aus bei Bussen und Lastwagen und weiteren Nutzfahrzeugen mit Akkukapazitäten von 200 bis 600 kWh. Das wird schon kommen. Da würden die Ladezeiten bei den kleinen DC Schnellladern wiederum zu lang werden. Da macht die Hochvolttechnik mit der 800V Ebene wirklich Sinn. Oder besser: da ist sie nötig und wird sich auch als Quasi-Standard etablieren. Immerhin sind die ersten Flixbusse schon elektrisch unterwegs. Und sogar hier in der Fränkischen Schweiz will ein Busunternehmer in den nächsten Tagen einen Elektrobus erproben und vorstellen. Versuchsweise, aber immerhin. Da kommt wirklich was in Gang. Und wie es früher mal in Berlin hieß: Das ist gut so.

Gruss, Roland
 

Generation Strom

Neues Mitglied
Bei den Fahrzeugen geht es allerdings auch darum, die Grenzen des technisch Machbaren auszureizen, neue Technologien zu entwickeln und diese letztendlich in die Serie einzuführen.

Ob man Ladezeiten von <30 Minuten wirklich braucht, wird nachher der Kunde entscheiden. Allerdings ist der Ansatz m.E. richtig, hier einmal Tesla nicht nur zu folgen, sondern zu überholen. Von dem Wettbewerb profitieren nachher alle Kunden. Und kürzere Ladezeiten ermölichen nachher auch eine bessere Auslastung der Ladestationen, was wiederum die Ladesäulenbetreiber freuen wird.

Schließlich gilt es auch noch die Große Masse für Emobilität zu begeistern. Da helfen die genannten Fahrzeuge sicherlich mehr, als ein Smart oder ein Mitsubishi EV. Mehr als 98% der Deutschen kaufen schließlich noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
 

Bernd Schlüter

Aktives Mitglied
19.01.2004
326
Krefeld, 02151 9287045
"Meine" Gleichstromtechnik hat sich endgültig durchgesetzt. Es ist gar nicht mehr möglich, Fehlerstromabsicherung mit wenigen mA Ansprechschwelle in der 50 Hz-Technik bei 800 Volt zu verwirklichen. Dafür sind alleine schon die Kapazitäten zwischen Karosserie und Bordelektrik zu groß.Ganz kritisch wird es bei den für die Phasenkorrektur notwendigen Elektrolytkondensatoren von 1200 Volt. Dauerausfälle wären vorgeplant.
Also, der Durchbruch ist gelungen. Auf der Höchstspannungsseite arbeitet man dem Ziel in Form von HGÜ schon lange entgegen. Übrigens halte ich für die Haustechnik zwei getrennte Netze, beide Gleichstrom, eines davon ganz gehörig unter 100 Volt, für sinnvoll.
Mit dem Ersetzen der in allen längeren Straßenzügen noch vorhandenen Brummtransformatoren durch elektronisch gesteuerte Mittelspannungtransformatoren erwarte ich einen erheblichen Umstellungsdruck. Übrigens kann man fast alle jetzigen Drehstromleitungen für Gleichstrom weiter benutzen. Der Umstieg kann schrittweise erfolgen. Noch wird es einen gewissen Markt für 50 Hz-Stromwandler im häuslichen Bereich geben, der dann aber schnell verschwinden wird.
Also, ich habe keine Bedenken gegenüber den höheren Ladespannungen, im Gegenteil.
 
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Wertungen: Berni

schachtelhalm

Aktives Mitglied
13.11.2012
353
Danke für den Artikel, Marcus


1898 hat Camille Jenatzy mit "La Jamais Contente" die 100 km/h Marke geknackt.
Der Renner hatte eine Spitzenleistung von 50 kW, genau wie der i-MiEV. Damals war die Spannung 200 Volt, beim i-MiEV sind es 330 Volt.

111 Jahre später hat "Venturi Jamais Contente" die 500 km/h Marke geknackt. diesmal sind es 800 PS. Wasserstoff hat auch damals nicht gezündet. Der Rekord wurde mit Lithium Batterien gefahren. Spannung leider nicht bekannt.

Liebe Grüsse von
Peter und Karin
 
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Wertungen: Generation Strom

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.709
Filderstadt
www.elweb.info
Der Artikel ist schön geschrieben!

Dr Bitsche Entwickler des Taycan berichtete 2016, dass sie rund 80 kg Kupfer sparen je Fahrzeug durch die höhere Spannung. Herausforderung sind jedoch die Halbleiterbauteile, die noch kaum mit der hohen Spannungsebene für den Einsatz in Fahrzeugen zertifiziert sind. Daraus resultierend müssen viele Komponenten neu entwickelt werden. Der Markt entwickelt sichund nicht nur bei den High Performance Fahrzeugen wird man die hohen Spannungsebenen sehen. Auch der Einsatz bei Nutzfahrzeugen wäre logisch.
 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.338
46
Hannover
www.litrade.de
"Das allerdings sind Autos - und verzeihe mir diese Definition - die die Welt nicht wirklich braucht. "#
Diese Denkweise ist leider grundlegend falsch.
Genau DIESE Fahrezuge sind erforderlich um die Elektromobilität attraktiv zu machen und 2.neue Techniken einzuführen die dann SPÄTER, wenn diese sich bewährt hat und bezahlbar wird und steigende Produktionsmengen, den Weg in normale Serienfahrzeuge findet.
Die extremen Fortschritte werden nicht von VW Polos oder Golfs generiert..diese Fahrzeuge profitieren lediglich von der Entwicklung im High Class Bereich
 

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
Ganz unabhängig von der Spannungsebene wird die maximale Ladeleistung schon mal konstruktiv von der Batterie vorgegeben. Kaum eine Batterie verträgt unbeschadet die mittlerweile hohen Ladeleistungen. Da ist noch viel konstruktiver Aufwand nötig besonders hinsichtlich des viel zitierten "thermischen Management". Sprich aktiver Kühlung. Man plant schon, die Kühlung direkt durch die Zellen (die dafür schon entwickelt werden) durchzuführen. Ziel: 6 Minuten Ladezeit. Mehr noch als die Stecker und Kabel müssen die Akkus aktiv gekühlt werden. Sonst wirds nix und brennt möglicherweise ab. Eine sehr gute Temperaturüberwachung gehört also auch noch dazu. Und dann ist die Frage, wie oft hintereinander man z.B. mit solch hohen Strömen die Technik, Kabel und Stecker einer Hochstrom-Hochvolt Ladesäule belasten kann.

Hast Du den Film von Jack Richard über die Tesla Model 3 Zelle gesehen?

Dort hat er eine Zelle mit mit einer Kapazität von 4,5 Ah mit 10 A geladen. Die Temperaturerhöhung war gerade mal 4-5 K gegenüber der Umgebungstemperatur. Tesla lädt die Batterie des M3 in der Spitze mittlerweile mit 250 kW.

Ich halte die hohen Ladeleistungen für die allermeisten PKW für absolut unnötig. Kaum ein PKW kann das aufnehmen, mit der Ausnahme einiger weniger hochgezüchteter Sportwagen. Das allerdings sind Autos - und verzeihe mir diese Definition - die die Welt nicht wirklich braucht. Und wer kann sich schon den Super Rimac z.B. leisten.

Ich bin genau der gegenteiligen Meinung. Eine hohe Ladegeschwindigkeit ersetzt auf Langstrecke zu installierende Kapazität. Das sieht man auch am e-tron. Er bräuchte eigentlich wegen des höheren Verbrauches eine größere Batterie um die gleiche Reichweite wie das Tesla MX100D zu haben. Dies gleicht er bei der Reisegeschwindigkeit auf Langstrecke durch 150 kW Ladeleistung bis 80 % SOC völlig aus.

Den meisten Leuten würde im täglichen Betrieb eine sichere Reichweite von 200 km ausreichen. Wenn man diese 200 km auf Langstrecke in 5 Minuten laden kann ist das Reisen damit kein Problem mehr.

Die NMC Zellen sind auch nicht so empfindlich hinsichtlich hoher Ladeströme wie die NCA Zellen von Tesla.

Die Arbeit von Evelina Wikner zu NCM ist in etwa vergleichbar mit der von Dr. Peter Keil zu NCA.
 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.338
46
Hannover
www.litrade.de
ein Elektroauto wird zu 95% daheim geladen.

Deine Wünsche sind ja ehrenwert..nur derzeit unrealistisch. ein SUV Diesel mit 2L/100km wäre auch toll..aber ...
Irgendwann in der Zukunft mag das schnelle LAden nicht mehr problematisch sein..derzeit spricht ALLES dagegen..da die Elektromobilität nich in den Kinderschuhen steckt..weder Akkus, Verbdingungen, Infrastruktur etc pp wären derzeit dazu in der Lage zumindest wenn es wirtschaftlich sein soll..und das steht außer Frage
Daher sehe iche s genauso..eine permanente Schnellademöglichkeit ist derzeit völlig sinnlos und nicht erforderlich und die Forderung danach wirkt kontraproduktiv und könnte die Emobilität zum Erliegen bringen.

Für die, die das zwanglsäufig brauche, ist ein E Auto schlicht noch nichts, dann muss man noch 5-10 Jahre warten oder es wäre halt irre teuer, da dann riesige Akkus verbaut sein müssten..somit gilt ebenfalls das es derzeit dann für diesen nicht passen würde,,derzeit.
Dann sollte man lieber erstmal ein GAS Auto als Alternative sehen oder eben Diesel
 

Generation Strom

Neues Mitglied
Da muss ich dir leider widersprechen. Schnellladen wird ein extrem wichtiger Enabler für die Emobilität in der Breite sein. Aus folgenden Gründen:
1. Derzeit verfügen die meisten E-Auto-Fahrer über einen privaten Ladeplatz, oft sogar am eigenen Haus. In dieser privilegierten Situation befinden sich die meisten Stadtbewohner nicht (der klassische "Laternenparker"). Dies bedeutet, dass Stadtbewohner auf zentrale Ladeplätze angewiesen sind, ähnlich einer Tankstelle, wie man es heute kennt. Ob diese jetzt beim Supermarkt stehen wird oder es wirklich separate Orte sind, wird man sehen. Der Laternenparker kann dann seine 300km-400km nachladen, damit eine weile herumfahren und dann eben wieder eine zentrale Schnellladestelle anfahren.

2. Lange Ladezeiten sorgen für eine schlechte Auslastung der Ladeinfrastruktur. Dies bedeutet, dass hier wenig Umsatz generiert werden kann. Irgendwann wird man mit der Ladeinfrastruktur auch Geld verdienen wollen. Je schneller Fahrzeuge laden können, desto höher die Auslastung, desto mehr Umsatz kann generiert werden. Dies gilt insbesondere zur Auslastung bei Spitzenzeiten (das oft zitierte Urlaubsszenario). Schnellere Ladezeiten sorgen hier für einen höheren Durchsatz.

3. Die Technologie ist bereits soweit. Laderaten von >2C in der Spitze sind bereits Stand der Technik (vgl. Model 3, Hyundai Ioniq).

4. Durch eine gut ausgebaute Schnellladeinfrastruktur und schnellladenden Fahrzeugen kann die Batteriegröße wieder verringert werden (was Kosten, Gewicht, Bauraum und Ressourcen spart). Der Zwang, enorm große Distanzen ohne Ladestopp zu überbrücken, sinkt dadurch. Eine 15-30 Minuten lange Ladepause ist für die meisten potentiellen E-Auto-Nutzer eine absolut akzeptable Ladezeit. Daher wird ein guter Kompromiss aus Reichweite (=Batetriegröße) und Schnellladezeit gesucht werden müssen.
 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.338
46
Hannover
www.litrade.de
" in sich die meisten Stadtbewohner nicht "
so siehts aus und das ist derzeit auch gut so..da das Stromnetz das sonst gar nicht stemmen könnte und der Wachstum zu schnell wäre..somit bleibe ich bei meiner Meinung.
Für diese Menschen ist derzeit Elektromobilität nichts...das ist Fakt und völlig normal..es bedarf langsamen Wachstums
Ein E Auto zu kaufen das nur außerheimisch geladen werden kann..wäre eine absolute Fehlinvestition.
2..ja irgendwann..wenn sowohl das Stromnetz als auch Akkus und Steckverbinder dazu geeigent sind..wie gesagt vielleicht in 10 Jahren...derzeit nein
3. klar mit drastisch verkürzter Lebensdauer oder eben riesen Akkus..beides derzeit unpraktikabel und Ökonomisch sind zweckmäßig

4.ja..wenn die Akkus soweit sind,...wie gesagt..in 10 Jahren


Wir sind hier ein einem Forum mit Idealisten, die Spaß an der Sache haben..der Großteil der Menschen will aber einfach nur ein praktiables wirtschafltiches Fahrzeug und das ist mit den gewünschten Eigenschaften derzeit SO nicht realisierbar
 

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